Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
Erzhausen

Kulturdenkmale


Erläuterung zu Karte 6 (M 1:50 000)
Gemeinde Erzhausen
Erzhausen liegt im äußersten Nord-
westen des Gemeindegebietes in der
Rheinebene und hat sich fast vollständig
zu einer vorstädtischen Arbeiterwohn-
siedlung entwickelt, nachdem 1888 die
Haltestelle der Main-Neckar-Bahn ein-
gerichtet wurde. Der ehemals dörfliche
Charakter ist nur noch etwas im Bereich
um die Kirche an der Hauptstraße zu
spüren.
Der Ort wird im 9. Jh. zum ersten Mal
erwähnt. Im 13. Jh. ist er im Besitz der
Herren von Domberg. Durch Verpfän-
dung gerät er 1264 an die Ulner von
Dieburg, in deren Besitz er als main-
zisches Lehen verbleibt. 1774 fallt er
nach Erbstreitigkeiten an Hessen.
Neben der Kirche konnten nur noch
zwei Fachwerkhäuser als erhaltenswerte
historische Bausubstanz ausgewiesen
werden.



Bahnstraße
Flur 3 Flurstück 6
Bahnhof
Zweigeschossiges Empfangsgebäude,
1924 nach Entwurfsplänen von 1901 er-
baut. In historischen Formen gut durch-
gestalteter Baukubus, im Süden neben
dem Fahrdienstleiterraum halbrunder
Treppenturm. Bemerkenswertes Spreng-
werk im Wartesaal. Durch sein einmali-
ges Erscheinungsbild im Bereich der
Main-Neckar-Bahn ist der Bau Kultur-
denkmal aus baukünstlerischen und ge-
schichtlichen Gründen.



Hauptstraße 9
Flur 1 Flurstück 272
Das zweigeschossige, giebelständige
Fachwerkhaus mit beidseitigem Krüp-
pelwalm um 1800 zeigt weitgehend er-
haltenes Fachwerkgefüge, konstruktiv
mit geschoßhohen Streben; Rähm und
Giebeleinfassung sind profiliert. In einer
leichten Kurve gelegen, ragt der Bau-
körper etwas in den Straßenraum, wo-
mit er zu einem städtebaulich bedeut-
samen Bestandteil desselben wird. Dies
rechtfertigt seine Erhaltung als Kultur-
denkmal.

166
 
Annotationen