senden Ausfallstraße und in west- östlicher
Richtung von der Wallpromenade durch-
schnitten wird. An der Nordseite des Platzes,
unmittelbar südlich der heute erneuerten
Okerbrücke liegen sich die beiden Torhäuser
gegenüber (Am Wendentor 2 und 3), die, voll-
kommen baugleich, zusammen mit der zuge-
hörigen Platzfläche eine städtebauliche Ein-
heit bilden. Die eingeschossigen, verputzten
Bauten benutzen als Gestaltungselemente
einzelne Formen des dorischen Tempel-
baues, ohne getreue Kopien sein zu wollen.
Die kleinen Baukörperwenden ihre „Tempel-
fronten“ der Straße zu, die jeweils aus zwei
die Giebelmitte betonenden kannelierten
Säulen und zwei Eckpfeilern gebildet sind,
die ein glattes Gebälk und einen flachen
Dreieckgiebel tragen. Hinter einer wenig tie-
fen Vorhalle liegt in der Giebelmitte der Ein-
gang, flankiert von zwei Fenstern, die in ihrer
Anordnung streng auf die Säulen- und Pfei-
lerabstände der Vorhalle ausgerichtet sind.
Die den Ecken des Gebäudes aufgelegten
Pilaster sind, wie auch die als schlichte Lei-
sten ausgebildeten Rahmen der gleichmäßig
gereihten Fensteröffnungen, aus Holz. Die
Gebäude werden heute als Büro- bzw. Gale-
rieräume genutzt.
Südlich des alten Torplatzes, auf der Ostseite
der Straße, erstreckt sich der umfangreiche
Komplex des Amtsgerichtes (Am Wendentor
7), der zwischen 1874 und 1876 als Kranken-
haus erbaut wurde. Dieser von dem damali-
gen Kreisbaumeister Lindwurm entworfene
Krankenhausbau war eine Erweiterung des
südlich davon an der Wilhelmstraße schon
1764 von Herzog Carl I. eingerichteten Ar-
menkrankenhauses (s. Wilhelmstraße 53-
55) und wurde nach den damals modern-
sten Gesichtspunkten des Krankenhaus-
baues konstruiert. Der ursprüngliche Kom-
plex bestand aus zwei voneinander getrenn-
ten Gebäuden, jedes gebildet aus einem
langgestreckten Mitteltrakt mit vorgezoge-
nen Eckrisaliten, von denen diejenigen am
westlichen, zur Straße gelegenen Bau nur
eine und die an dem zurückliegenden Bau
Am Wendentor 1, ehern. Torschreiberhaus, Ende 18. Jh.
Am Wendentor 1, Türe, Ende 18. Jh.
a e 6
sw | > gp
lr n | 1
LjI J
Am Wendentor 2 und 3, ehern. Torhäuser, 1818/20, Architekt P. J. Krähe
203
Richtung von der Wallpromenade durch-
schnitten wird. An der Nordseite des Platzes,
unmittelbar südlich der heute erneuerten
Okerbrücke liegen sich die beiden Torhäuser
gegenüber (Am Wendentor 2 und 3), die, voll-
kommen baugleich, zusammen mit der zuge-
hörigen Platzfläche eine städtebauliche Ein-
heit bilden. Die eingeschossigen, verputzten
Bauten benutzen als Gestaltungselemente
einzelne Formen des dorischen Tempel-
baues, ohne getreue Kopien sein zu wollen.
Die kleinen Baukörperwenden ihre „Tempel-
fronten“ der Straße zu, die jeweils aus zwei
die Giebelmitte betonenden kannelierten
Säulen und zwei Eckpfeilern gebildet sind,
die ein glattes Gebälk und einen flachen
Dreieckgiebel tragen. Hinter einer wenig tie-
fen Vorhalle liegt in der Giebelmitte der Ein-
gang, flankiert von zwei Fenstern, die in ihrer
Anordnung streng auf die Säulen- und Pfei-
lerabstände der Vorhalle ausgerichtet sind.
Die den Ecken des Gebäudes aufgelegten
Pilaster sind, wie auch die als schlichte Lei-
sten ausgebildeten Rahmen der gleichmäßig
gereihten Fensteröffnungen, aus Holz. Die
Gebäude werden heute als Büro- bzw. Gale-
rieräume genutzt.
Südlich des alten Torplatzes, auf der Ostseite
der Straße, erstreckt sich der umfangreiche
Komplex des Amtsgerichtes (Am Wendentor
7), der zwischen 1874 und 1876 als Kranken-
haus erbaut wurde. Dieser von dem damali-
gen Kreisbaumeister Lindwurm entworfene
Krankenhausbau war eine Erweiterung des
südlich davon an der Wilhelmstraße schon
1764 von Herzog Carl I. eingerichteten Ar-
menkrankenhauses (s. Wilhelmstraße 53-
55) und wurde nach den damals modern-
sten Gesichtspunkten des Krankenhaus-
baues konstruiert. Der ursprüngliche Kom-
plex bestand aus zwei voneinander getrenn-
ten Gebäuden, jedes gebildet aus einem
langgestreckten Mitteltrakt mit vorgezoge-
nen Eckrisaliten, von denen diejenigen am
westlichen, zur Straße gelegenen Bau nur
eine und die an dem zurückliegenden Bau
Am Wendentor 1, ehern. Torschreiberhaus, Ende 18. Jh.
Am Wendentor 1, Türe, Ende 18. Jh.
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Am Wendentor 2 und 3, ehern. Torhäuser, 1818/20, Architekt P. J. Krähe
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