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Zweiten Weltkrieges mehr oder weniger
starke Beschädigungen erlitten, sind aber in
der Nachkriegszeit rekonstruierend oder
leicht verändert wiederaufgebaut worden.
Auf der Ostseite der Straße, die heute noch
auf leicht erhöhtem Terrain eine Baumreihe
begleitet, liegt auf dem Grundstück Theater-
wall 18, unmittelbar anschließend an den
heute Theaterpark genannten nördlichen Teil
des alten herzogl. Parks, das zweigeschos-
sige, in klassizistischer Manier ausgeführte
Wohnhaus des Hof-Uhrmachers Deumeland.
Es ist 1867 als Mehrfamilienwohnhaus mit
Souterrain und drei Vollgeschossen errichtet
worden, von denen nach dem Kriege nur das
Erdgeschoß und das ehemalige Hauptge-
schoß wiederhergestellt wurden. Durch diese
Reduktion um ein Geschoß unter Beibehal-

tung des dreiachsigen Mittelrisalites unter
gedrücktem Dreieckgiebel hat der Bau heute
mit seinem Putzfugenschnitt, den Rundbo-
genfenstern im Erdgeschoß und seiner lang-
gestreckten Kubatur eine Form, die klassizi-
stischen Villenbauten derl. Hälfte des 19. Jh.
näher steht als das dreigeschossige Original.
Auf der Westseite des Theaterwalles be-
schränkt sich die erhaltene historische Sub-
stanz auf drei Bauten, die im Zuge der Behe-
bung von Kriegsschäden mehr oder weniger
stark verändert wurden, aber immer noch so
viel Originalsubstanz aufweisen, daß sie
nach wie vor auf den Charakter dieses histo-
rischen Straßenzuges bestimmend einwir-
ken. Das 1872 von A. Reimers für H. W. Dau-
bert aus Sandsteinquadern errichtete Wohn-

haus Theaterwall 7 hat zur ehemaligen Wall-
promenade hin eine zentrierte Fassade, de-
ren nur leicht vorgezogener Mittelrisalit im
Obergeschoß gotisierende Fensterformen
aufweist. Ein Kaffgesims zwischen den
Stockwerken und der als kräftiges Konsolge-
sims ausgebildete Dachansatz sind der
hauptsächliche Schmuck des im übrigen
eher zurückhaltend instrumentierten Baues.
Ein ehemals spitzgiebliger, hoher, mit goti-
schem Drillingsfenster ausgestatteter
Zwerchgiebel ist nach den Kriegsbeschädi-
gungen nicht wieder aufgebaut worden. 1945
wurde das gesamte Gebäude, dessen in
Fachwerk errichtete Innenstrukturvöllig aus-
gebrannt war, auf den erhaltenen Kellerge-
wölben und innerhalb der stehengebliebe-
nen Außenmauern neu ausgebaut. Aus die-

Theaterwall 18, Wohnhaus, 1867


Theaterwall 8, Wohnhaus, 1873


Theaterwall 7, Wohnhaus, 1872, Architekt A. Reimers


Theaterwall 12, Wohnhaus, 1878


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