Häuserstraße, Straßenaufnahme, Blick von Süden
Häuserstraße 1, exponierter Bau am Knotenpunkt Häuserstraße/Schaupenstiel
Mühlenstraße 16/17 und der gegenüberlie-
gende Fachwerkbau Mühlenstraße 19 kenn-
zeichnen noch die ehemalige Mühlentor-
situation.
Häuserstraße
Am Knotenpunkt Breite Straße/Schaupenstiel,
am Ostrand des befestigten Altstadtkerns,
zweigt nach Norden die Häuserstraße ab, die
zunächst nur bis zur Mauerstraße reichte. Mit
dem Stadtmauerdurchbruch 1895 erfolgte die
Weiterführung der Straße jenseits des Befes-
tigungsringes. Nach der Untersuchung von A.
Hueg siedelten nach Fertigstellung der
Befestigungsanlage die aus den stadtnahen
Dörfern stammenden Einwohner aus Sonder-
hagen, Medenheim, Sultheim und Langen-
holtensen in die schutzbietende Stadt. Dies
führte u.a. zur Aufsiedlung der „Holtenser“
(Holzhäuser) Straße und „huger strafe“
(Häuserstraße). In die etwa 190 m lange und
zwischen 10 und 14 m breite Häuserstraße
münden die Holzhäuserstraße, die eine Ver-
bindung zur Mühlenstraße herstellte, und die
schmale Feuergasse.
Der rezente Althausbestand der reinen
Wohnstraße, der im Wesentlichen aus dem
frühen 18.Jh. stammt, reicht bis in das frühe
16.Jh. zurück (Holzhäuserstraße 2, 6, 9, 15).
Insbesondere die frühen, als Ständer-Ge-
schossbauten ausgeführten Fachwerkbauten
lockern die geschlossene Zeile auf und setzen
aufgrund ihres spannungsreichen konstruktiven
Aufbaues wichtige Merkzeichen im Straßenbild.
Mit ihren hohen Toreinfahrten erinnern die
Bauten zugleich an ihre einstige Funktion als
Wohnwirtschaftsgebäude.
Seine exponierte Lage und sein Erhaltungszu-
stand zeichnen den stattlichen Eckbau
Häuserstraße 1 aus. Der lang gestreckte trauf-
ständige Bau bewirkt eine Einschnürung des
Schaupenstiels. Im Jahre 1772 errichtet, zeigt
der dreigeschossige Fachwerkbau ein rasterar-
tiges Gefüge, dessen strenger Aufbau durch
das Strebewerk aufgelockert wird. Eine vor-
gelegte zweiläufige Treppe führt zu einer
bemerkenswerten, noch aus der Bauzeit des
Hauses stammenden Tür.
Der Bau leitet über zum Traufenbau
Häuserstraße 2 mit einem noch spätgotischen
konstruktiven Gefüge. Sein Zeugniswert wird
jedoch durch die vollständige Entkernung der
Erdgeschosszone in erheblichem Maße beein-
trächtigt. Ursprünglich waren Erd- und Zwi-
schengeschoss des wohl in die 1. Hälfte des
16.Jh. zu datierenden Baues mittels durch-
laufender Ständer zusammengefasst, auf dem
über kurzem Stichgebälk einseitig der Ober-
stock vorkragt. Kurze Knaggen, die sich unter-
halb des Dachüberstandes fortsetzen, fangen
den Überhang ab. Ein gestelzt wirkendes
Satteldach schließt den Bau ab.
Einen ähnlichen konstruktiven Aufbau weist das
einstige Ackerbürgerhaus Häuserstraße 6 aus
der 1. Hälfte des 16.Jh. auf, das 1711 „repa-
riert“ und 1953 „erneuert“ wurde. Erd- und
Zwischengeschoss des traufständig aus-
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Häuserstraße 1, exponierter Bau am Knotenpunkt Häuserstraße/Schaupenstiel
Mühlenstraße 16/17 und der gegenüberlie-
gende Fachwerkbau Mühlenstraße 19 kenn-
zeichnen noch die ehemalige Mühlentor-
situation.
Häuserstraße
Am Knotenpunkt Breite Straße/Schaupenstiel,
am Ostrand des befestigten Altstadtkerns,
zweigt nach Norden die Häuserstraße ab, die
zunächst nur bis zur Mauerstraße reichte. Mit
dem Stadtmauerdurchbruch 1895 erfolgte die
Weiterführung der Straße jenseits des Befes-
tigungsringes. Nach der Untersuchung von A.
Hueg siedelten nach Fertigstellung der
Befestigungsanlage die aus den stadtnahen
Dörfern stammenden Einwohner aus Sonder-
hagen, Medenheim, Sultheim und Langen-
holtensen in die schutzbietende Stadt. Dies
führte u.a. zur Aufsiedlung der „Holtenser“
(Holzhäuser) Straße und „huger strafe“
(Häuserstraße). In die etwa 190 m lange und
zwischen 10 und 14 m breite Häuserstraße
münden die Holzhäuserstraße, die eine Ver-
bindung zur Mühlenstraße herstellte, und die
schmale Feuergasse.
Der rezente Althausbestand der reinen
Wohnstraße, der im Wesentlichen aus dem
frühen 18.Jh. stammt, reicht bis in das frühe
16.Jh. zurück (Holzhäuserstraße 2, 6, 9, 15).
Insbesondere die frühen, als Ständer-Ge-
schossbauten ausgeführten Fachwerkbauten
lockern die geschlossene Zeile auf und setzen
aufgrund ihres spannungsreichen konstruktiven
Aufbaues wichtige Merkzeichen im Straßenbild.
Mit ihren hohen Toreinfahrten erinnern die
Bauten zugleich an ihre einstige Funktion als
Wohnwirtschaftsgebäude.
Seine exponierte Lage und sein Erhaltungszu-
stand zeichnen den stattlichen Eckbau
Häuserstraße 1 aus. Der lang gestreckte trauf-
ständige Bau bewirkt eine Einschnürung des
Schaupenstiels. Im Jahre 1772 errichtet, zeigt
der dreigeschossige Fachwerkbau ein rasterar-
tiges Gefüge, dessen strenger Aufbau durch
das Strebewerk aufgelockert wird. Eine vor-
gelegte zweiläufige Treppe führt zu einer
bemerkenswerten, noch aus der Bauzeit des
Hauses stammenden Tür.
Der Bau leitet über zum Traufenbau
Häuserstraße 2 mit einem noch spätgotischen
konstruktiven Gefüge. Sein Zeugniswert wird
jedoch durch die vollständige Entkernung der
Erdgeschosszone in erheblichem Maße beein-
trächtigt. Ursprünglich waren Erd- und Zwi-
schengeschoss des wohl in die 1. Hälfte des
16.Jh. zu datierenden Baues mittels durch-
laufender Ständer zusammengefasst, auf dem
über kurzem Stichgebälk einseitig der Ober-
stock vorkragt. Kurze Knaggen, die sich unter-
halb des Dachüberstandes fortsetzen, fangen
den Überhang ab. Ein gestelzt wirkendes
Satteldach schließt den Bau ab.
Einen ähnlichen konstruktiven Aufbau weist das
einstige Ackerbürgerhaus Häuserstraße 6 aus
der 1. Hälfte des 16.Jh. auf, das 1711 „repa-
riert“ und 1953 „erneuert“ wurde. Erd- und
Zwischengeschoss des traufständig aus-
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