Wachenhausen, giebelständige Wohn- und Wohnwirtschaftsgebäude an der Ortseinfahrt
kurze Stiele, die mit den hohen Streben an Eck-
und Bundständern eine abwechslungsreich
gestaltete Giebelseite bilden. Schwach profi-
lierte Säulen mit volutenartiger Verzierung in
den Eckständern tragen zur Wirkung des Fach-
werkbaues bei.
Aus der Mitte des 18.Jh. stammt das Wohn-
wirtschaftsgebäude Obere Dorfstraße 8, ein
doppelstöckiger, traufständiger Bau unter
hohem Satteldach, dessen Wirtschaftsteil
durch ein weit ausladendes, abgeschlepptes
Dach hervorgehoben wird. Geprägt wird der
Bau durch ein rasterartiges Fachwerkgefüge,
das nur durch schlichtes Strebewerk an Eck-
und Bundständern unterbrochen wird.
STADT MORINGEN
Der Landschaftsraum, den die Stadt Moringen
mit den ihr heute zugeordneten Ortsteilen ein-
nimmt, stellt eine auf drei Seiten von
Höhenzügen begrenzte Mulde dar, die nach
Süden hin vom Leinetalgraben durch den
unteren Lauf der Espolde abgetrennt wird.
Innerhalb der Höhenzüge von Weper im
Westen, Ahlsburg im Norden und der Abfolge
kleinerer Erhebungen, mit denen die Mulde vom
Northeimer Leinetal im Osten geschieden ist,
breitet sich eine weitgehend waldfreie
Ackerbaufläche aus, deren räumlicher Zu-
schnitt in großen Zügen auch mit dem Hauptteil
des heutigen Moringer Stadtgebiets zusam-
menfällt. Sehr alte und wichtige Verkehrswege
durchqueren diese Beckenlandschaft und tref-
fen hier bei ihrem Hauptort aufeinander: die
große südnördliche Heerstraße, die von Mün-
den her über Harste bzw. Hardegsen nach
Norden in Richtung Einbeck und Hannover
führte, trifft sich hier mit der West-Ostver-
bindung, die von der Weser über Uslar nach
Northeim verläuft. In ihrem Schnittpunkt und
unweit einer alten Wallburg, deren Reste sich
auf dem Osthang des Hagenbergs befinden
und die als eine Anlage altsächsischer Zeit
anzusprechen sein mag, befand sich einst der
zentrale Ort eines Gaues, dessen Gebiet nicht
nur den Raum des Moringer Beckens in großen
Zügen umfasste, sondern auch nach Westen
hin erheblich darüber hinausgriff und tief in das
Sollinggebiet hineinreichte. Die Lage der
ältesten Siedlung dürfte im Bereich des heuti-
gen Moringer Oberdorfes zu suchen sein, das
auch als der Ort eines Edelingshofes anzuse-
hen ist, der einst Haupthof des altsächsischen
Gaues war und später, nach dessen Ein-
gliederung in das Frankenreich, als ein Grafen-
hof zunächst fortbestand. In seiner unmittel-
baren Nähe entstand in Nachbarschaft zu der
alten germanischen Kultstätte beim Opferteich
im Zuge der Christianisierung eine erste,
zunächst wohl nur hölzerne Martinskapelle.
Die älteste gesicherte Erwähnung Moringens
als „Moringa“ findet sich in einer Urkunde
Kaiser Ottos II. aus dem Jahr 978. Erst erheb-
lich später sprechen die Urkunden von der
Wasserburg, die östlich des alten Siedlungs-
bereichs an dem südnördlichen Fernweg, der
hier vorbeiführte, entstand. Sie mag aus der
Verlegung des alten Grafenhofes aus dem
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kurze Stiele, die mit den hohen Streben an Eck-
und Bundständern eine abwechslungsreich
gestaltete Giebelseite bilden. Schwach profi-
lierte Säulen mit volutenartiger Verzierung in
den Eckständern tragen zur Wirkung des Fach-
werkbaues bei.
Aus der Mitte des 18.Jh. stammt das Wohn-
wirtschaftsgebäude Obere Dorfstraße 8, ein
doppelstöckiger, traufständiger Bau unter
hohem Satteldach, dessen Wirtschaftsteil
durch ein weit ausladendes, abgeschlepptes
Dach hervorgehoben wird. Geprägt wird der
Bau durch ein rasterartiges Fachwerkgefüge,
das nur durch schlichtes Strebewerk an Eck-
und Bundständern unterbrochen wird.
STADT MORINGEN
Der Landschaftsraum, den die Stadt Moringen
mit den ihr heute zugeordneten Ortsteilen ein-
nimmt, stellt eine auf drei Seiten von
Höhenzügen begrenzte Mulde dar, die nach
Süden hin vom Leinetalgraben durch den
unteren Lauf der Espolde abgetrennt wird.
Innerhalb der Höhenzüge von Weper im
Westen, Ahlsburg im Norden und der Abfolge
kleinerer Erhebungen, mit denen die Mulde vom
Northeimer Leinetal im Osten geschieden ist,
breitet sich eine weitgehend waldfreie
Ackerbaufläche aus, deren räumlicher Zu-
schnitt in großen Zügen auch mit dem Hauptteil
des heutigen Moringer Stadtgebiets zusam-
menfällt. Sehr alte und wichtige Verkehrswege
durchqueren diese Beckenlandschaft und tref-
fen hier bei ihrem Hauptort aufeinander: die
große südnördliche Heerstraße, die von Mün-
den her über Harste bzw. Hardegsen nach
Norden in Richtung Einbeck und Hannover
führte, trifft sich hier mit der West-Ostver-
bindung, die von der Weser über Uslar nach
Northeim verläuft. In ihrem Schnittpunkt und
unweit einer alten Wallburg, deren Reste sich
auf dem Osthang des Hagenbergs befinden
und die als eine Anlage altsächsischer Zeit
anzusprechen sein mag, befand sich einst der
zentrale Ort eines Gaues, dessen Gebiet nicht
nur den Raum des Moringer Beckens in großen
Zügen umfasste, sondern auch nach Westen
hin erheblich darüber hinausgriff und tief in das
Sollinggebiet hineinreichte. Die Lage der
ältesten Siedlung dürfte im Bereich des heuti-
gen Moringer Oberdorfes zu suchen sein, das
auch als der Ort eines Edelingshofes anzuse-
hen ist, der einst Haupthof des altsächsischen
Gaues war und später, nach dessen Ein-
gliederung in das Frankenreich, als ein Grafen-
hof zunächst fortbestand. In seiner unmittel-
baren Nähe entstand in Nachbarschaft zu der
alten germanischen Kultstätte beim Opferteich
im Zuge der Christianisierung eine erste,
zunächst wohl nur hölzerne Martinskapelle.
Die älteste gesicherte Erwähnung Moringens
als „Moringa“ findet sich in einer Urkunde
Kaiser Ottos II. aus dem Jahr 978. Erst erheb-
lich später sprechen die Urkunden von der
Wasserburg, die östlich des alten Siedlungs-
bereichs an dem südnördlichen Fernweg, der
hier vorbeiführte, entstand. Sie mag aus der
Verlegung des alten Grafenhofes aus dem
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