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Kämmerer, Christian [Editor]; Lufen, Peter Ferdinand [Editor]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 7,1): Landkreis Northeim: Südlicher Teil mit den Städten Hardegsen, Moringen, Northeim und Uslar, den Flecken Bodenfelde und Nörten-Hardenberg, der Gemeinde Katlenburg-Lindau und dem Gemeindefreien Gebiet Solling — Braunschweig, 2002

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.44420#0145
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Aus dem bis ins 18.Jh. zurückreichenden, nicht
sehr homogenen Baubestand, der durch
spätere Eingriffe und Fassadenverkleidungen
häufig seinen ursprünglichen Zeugniswert ein-
büßte, bilden die Fachwerkkapelle an der
Unteren Straße und die Schule Untere Stra-
ße 17 besondere Merkzeichen. Die in Kapel-
lennähe errichtete ehemalige Schule, ein zeit-
typischer doppelstöckiger Fachwerkbau mit
späterem Vorbau, der Einfluss auf den Stra-
ßenabschnitt nimmt, entstand im ausgehenden
19.Jh.

Fachwerkkapelle
Einen malerischen Punkt im Dorfbild setzt die
auf einer Anhöhe errichtete Fachwerkkapelle
von 1787. Hohe Segmentbogenfenster und
paarweise angeordnete Streben gliedern die
Kapelle, die von einem versehieferten Dach-
reiter mit welscher Haube bekrönt wird.

KATLENBURG-LINDAU/WACHENHAUSEN
Etwa 2 km südlich von Katlenburg, im
Einflussbereich der Rhumeniederung liegt auf
150 m ü. N. N. der Ort Wachenhausen, der mit
Lindau, Suterode und Katlenburg verbunden
ist. Eingebunden zwischen der Rhume im
Osten und den Ausläufern des großflächigen
Staatsforstes Katlenburg im Westen, die gleich-
sam die naturräumlichen Begrenzungslinien
des Ortsgrundrisses bilden, präsentiert sich
Wachenhausen, das 1261 als „Wackenhusen“
erstmals urkundlich genannt wird, als kompak-
tes, fest gefügtes Haufendorf. Ablesbar wird die
Struktur des Dorfes in der Kurhannoverschen
Landesaufnahme von 1785, die für das ausge-
hende 18.Jh. 58 „Feuerstellen“ benennt.
Aussagekräftiger und anschaulicher sind die
Königl. Preuss. Landesaufnahme von 1876 und
die im Amt für Agrarstruktur Hannover aufbe-
wahrte „Karte von der Feldmark Wachen-
hausen“ von 1880/81. Ortsbilddominierend
treten Hauptstraße/K413/Kappel hervor, die
gemeinsam die Niederung der Rhume nutzen.
Von der leicht gekrümmten, in Nord-Süd-
Richtung verlaufenden Hauptdurchgangsstraße
zweigen nach Westen Thiestraße, Steinweg
und Obere Dorfstraße ab. Das mehrfach
geschwungene Straßen- und Wegenetz mit
einer unregelmäßig zugeschnittenen Parzellie-
rung bildet einen vertrakten Ortsgrundriss mit
einem bis in das 18.Jh. zurückreichenden
rezenten Althausbestand. Herauszuheben sind
das Wohnhaus der Hofanlage Hauptstraße 30
und das Wohnwirtschaftsgebäude Obere
Dorfstraße 8, die aufgrund ihrer äußeren Er-
scheinung Merkzeichen im Straßenbild setzen.
Der wohl älteste überkommene Fachwerkbau
ist der inschriftlich „1722“ datierte, giebel-
ständig zur Hauptstraße ausgerichtete Bau
Hauptstraße 30, den Johann Birwehrt erbauen
ließ. Der doppelstöckige, stockwerkweise
abgezimmerte, ursprünglich wohl quer
aufgeschlossene Fachwerkbau wird von einem
Satteldach überspannt. Sein dreiseitig vorkra-
gender Oberstock zeigt in den Brüstungs-
feldern paarweise angeordnete Fußstreben und


Suterode, Wegekarte der Feldmark Suterode...“, um1900, Amt für Agrarstruktur Hannover, Karte Northeim 122/2

Suterode, Fachwerkkapelle von 1787


Suterode, Untere Straße 17, ehern. Schule


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