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Kämmerer, Christian [Hrsg.]; Lufen, Peter Ferdinand [Hrsg.]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 7,1): Landkreis Northeim: Südlicher Teil mit den Städten Hardegsen, Moringen, Northeim und Uslar, den Flecken Bodenfelde und Nörten-Hardenberg, der Gemeinde Katlenburg-Lindau und dem Gemeindefreien Gebiet Solling — Braunschweig, 2002

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https://doi.org/10.11588/diglit.44420#0015
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VORWORT

Mit dem vorliegenden Band der Denkmaltopographie setzt das Landesamt für
Denkmalpflege die Bearbeitung der Baudenkmale in Südniedersachsen fort, die 1982
mit der Herausgabe der Denkmaltopographie Stadt Göttingen begonnen und in den
Folgejahren mit dem Erscheinen der beiden Teilbände zum Landkreis Göttingen
(Altkreise Hannoversch-Münden und Duderstadt) ihre Fortsetzung gefunden hatte. Wie
im Falle des Landkreises Göttingen, legten auch bei der Bearbeitung des Landkreises
Northeim der große Reichtum des Denkmalbestandes und die Tatsache, dass der
Landkreis in seinen heutigen Grenzen mit den Städten Northeim und Einbeck zwei
bedeutende historische Zentren besitzt, eine Aufteilung des zu bearbeitenden Stoffes
und seine Herausgabe in Teilbänden nahe. Dabei gab die historische Verwaltungsein-
teilung des Landkreises, dessen heutiges Gebiet in der Hauptsache aus der Zusam-
menlegung der Altkreise Northeim und Einbeck im Zuge der Gebietsreform von 1977
entstand, den geeigneten äußeren Rahmen für die Bearbeitung in großen Zügen vor.
Der nun vorgelegte erste Teilband der Denkmaltopographie Landkreis Northeim widmet
sich den Baudenkmalen in der südlichen Hälfte des Landkreises, der zum größten Teil
aus dem Verwaltungsgebiet des Altkreises Northeim hervorging. Das Bearbeitungs-
gebiet umfasst mit den Städten Hardegsen, Moringen, Northeim und Uslar, den Flecken
Bodenfelde und Nörten-Hardenberg und der Gemeinde Katlenburg-Lindau sieben
Verwaltungseinheiten, die ihren größeren geschichtlichen Rahmen im Wesentlichen
gemeinsam haben, die sich im Übrigen aber in ihrem landschaftlichen Charakter und
dem Bilde ihrer Siedlungen zum Teil erheblich unterscheiden. So ist die westliche Hälfte
des Altkreises mit den Städten Uslar und Hardegsen und dem Oberweserort Bodenfelde
dem Sollingraum zuzurechnen, dessen ausgedehntes bewaldetes Bergland innerhalb
der Fläche des Landkreises Northeim ein erhebliches Gewicht besitzt. Einen Raum von
gänzlich anderem landschaftlichen Charakter und Zuschnitt bildet der mittlere Bereich
des Bearbeitungsgebiets mit den Tal- und Beckenlandschaften des breiten Leinetal-
grabens und der Moringer Mulde, in denen die Städte Northeim und Moringen und der
Flecken Nörten-Hardenberg liegen. Weiter östlich schließt sich das dem Harz südwest-
lich vorgelagerte Hügelland an, das mit dem Gebiet der Gemeinde Katlenburg-Lindau
seinen Übergang zum Eichsfeld findet.
Im Einklang mit ihrer geschichtlichen Bedeutung und dem Reichtum ihres
Denkmalbestandes ist die Stadt Northeim naturgemäß Schwerpunkt der Darstellung
dieses Bandes. Die Northeimer Altstadt, die zum großen Teil noch von dem Ring ihrer
mittelalterlichen Befestigung umschlossen wird, besitzt - trotz mancher bedauerlicher
Veränderungen gerade in einem der historischen Kernbereiche - noch immer
geschlossen erhaltene Straßenzüge mit zahlreichen qualitätvollen Fachwerk-Bürger-
häusern des 16. bis 19. Jahrhunderts, die das Stadtbild entscheidend prägen. Daneben
dürfen aber auch die kleineren städtischen Zentren im Bearbeitungsgebiet, die Städte
Hardegsen, Moringen und Uslar als ehemalige Mittelpunkte der alten hannoverschen
Amtsverwaltung und - im Falle von Uslar und Hardegsen - auch als zeitweise Residenz
der Braunschweiger Herzöge im Mittelalter, ein nicht geringes geschichtliches Interesse
für sich beanspruchen. Auch hier ist das Bild der Altstädte trotz mancher Veränderungen
und eines geringeren Bestandes an Baudenkmalen noch in hohem Maße bestimmt
durch die überkommene historische Bausubstanz. Dies gilt ähnlich auch für das Ortsbild
des Fleckens Nörten-Hardenberg.
Gegenüber den Städten und Flecken des Bearbeitungsgebietes treten die dörflichen
Siedlungen mit ihren zumeist nur wenigen gut erhaltenen historischen Bauten in der
Darstellung dieses Bandes verständlicherweise etwas zurück. So werden für die heute
als Ortsteile den Verwaltungszentren angegliederten Dörfer in der Mehrzahl der Fälle nur
die wichtigsten geschichtlichen Daten in knapper Form angegeben. Im Vordergrund der
Ortsbeschreibung werden hier in der Regel die Dorfkirchen und -kapellen stehen, die
vielfach noch aus mittelalterlicher Zeit stammen, darunter nicht wenige ehemalige
Wehrkapellen, wie sie im südniedersächsischen Raum zwischen Weser und oberer
Leine verbreitet waren. Besondere Höhepunkte unter den Kirchenbauten des ländlichen
Raumes bilden die romanischen Kirchen in Fredelsloh bei Moringen und Wiebrechts-
hausen bei Northeim. Neben den Sakralbauten verdienen die in der Region verbreiteten
typischen älteren Bauernhäuser ein besonderes Interesse. Beispiele für die hier üblichen

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