Hohnstedt, Martinigasse 1, Pfarrhaus
stockwerkweise abgezimmerte Fachwerkbau
unter hohem Satteldach durch eine ursprüng-
lich wohl geschlossene Fußbandreihe, einst
eine Leitform des frühneuzeitlichen niederdeut-
schen Fachwerkbaues. Kurze, mit Tauband
verzierte Konsolen fangen die Vorkragung des
Oberstockes ab. Beeinträchtigt wird die
Wirkung des stattlichen, exponiert gelegenen
Baues durch die Verkleidung der rückwärtigen
Traufseite. Östlich des Hauptgebäudes schließt
ein schlichtes eingeschossiges Fachwerk-
nebengebäude unter abgewalmtem Satteldach
wohl des frühen 19.Jh. an. Begrenzt wird die
Martinigasse durch das lang gestreckte
Wohnwirtschaftsgebäude Hannoversche Stra-
ße 13, einen nahezu schmucklosen Fachwerk-
bau des ausgehenden 18.Jh.
Herauszustellen sind die Scheune Alte Straße
4, die Hofanlagen Alte Straße 5, 6, 9, 10 und
die Wohnwirtschaftsgebäude Alte Straße 7 und
12. Aufgrund seines Alters und seines kons-
truktiven Gefüges setzt das später erweiterte
Wohnwirtschaftsgebäude Alte Straße 12 aus
der 2. Hälfte des 17.Jh. einen unverwechsel-
baren Akzent im Straßenbild. Kurze, paarweise
angeordnete Fußstreben, die ein friesartiges
Band bilden, lockern die Brüstungsgefache des
Oberstockes auf. Beeinträchtigt wird die Wir-
kung des Fachwerkbaues durch massiv ersetz-
te Teile der Erdgeschosszone.
Spätere bauliche Veränderungen prägen auch
das lang gestreckte Wohnwirtschaftsgebäude
Alte Straße 7. An das stockwerkweise abge-
zimmerte Wohnhaus ist wohl im 19.Jh. u.a.
eine Scheune angefügt worden, zusammen
bilden sie eine streckhofartige Anlage.
Ev. Kirche St. Martini
Die Keimzelle des Dorfes bildet die Kirche St.
Martini, die zu den zwölf Martinikirchen der
Propstei Nörten gehört, die als Archipresby-
terialkirchen seit jeher besonderen Vorrang
genossen. Ihre herausgehobene Bedeutung
findet auch in der exponierten Lage inmitten
eines umwehrten, baumbestandenen Kirch-
hofes in Ortsmitte ihre Entsprechung. Zum
Erstbau gehört der wohl noch romanische,
wehrhaft anmutende Westturm mit oktogo-
nalem gotischen Spitzhelm. An den 1986
restaurierten Turm schließt das einschiffige
Langhaus mit Polygonchor an, dessen Kern
wohl aus dem 13.Jh. stammt mit wesentlichen
Veränderungen im frühen 16.Jh. Ein weiterer
baulicher Eingriff erfolgte im ausgehenden
19.Jh.
Der Innenraum birgt einen qualitätvollen
Kanzelaltar von 1748 und die Orgel mit reich
dekoriertem Prospekt, die J. A. Graf (Wolfen-
büttel) 1718 schuf.
NORTHEIM/HOLLENSTEDT
Das etwa 5 km nordwestlich von Northeim
gelegene Dorf Hollenstedt, im Jahre 946 als
„Hullanstedi“ erstmals in einer Urkunde er-
wähnt, dehnt sich vom linken Leineufer nach
296
stockwerkweise abgezimmerte Fachwerkbau
unter hohem Satteldach durch eine ursprüng-
lich wohl geschlossene Fußbandreihe, einst
eine Leitform des frühneuzeitlichen niederdeut-
schen Fachwerkbaues. Kurze, mit Tauband
verzierte Konsolen fangen die Vorkragung des
Oberstockes ab. Beeinträchtigt wird die
Wirkung des stattlichen, exponiert gelegenen
Baues durch die Verkleidung der rückwärtigen
Traufseite. Östlich des Hauptgebäudes schließt
ein schlichtes eingeschossiges Fachwerk-
nebengebäude unter abgewalmtem Satteldach
wohl des frühen 19.Jh. an. Begrenzt wird die
Martinigasse durch das lang gestreckte
Wohnwirtschaftsgebäude Hannoversche Stra-
ße 13, einen nahezu schmucklosen Fachwerk-
bau des ausgehenden 18.Jh.
Herauszustellen sind die Scheune Alte Straße
4, die Hofanlagen Alte Straße 5, 6, 9, 10 und
die Wohnwirtschaftsgebäude Alte Straße 7 und
12. Aufgrund seines Alters und seines kons-
truktiven Gefüges setzt das später erweiterte
Wohnwirtschaftsgebäude Alte Straße 12 aus
der 2. Hälfte des 17.Jh. einen unverwechsel-
baren Akzent im Straßenbild. Kurze, paarweise
angeordnete Fußstreben, die ein friesartiges
Band bilden, lockern die Brüstungsgefache des
Oberstockes auf. Beeinträchtigt wird die Wir-
kung des Fachwerkbaues durch massiv ersetz-
te Teile der Erdgeschosszone.
Spätere bauliche Veränderungen prägen auch
das lang gestreckte Wohnwirtschaftsgebäude
Alte Straße 7. An das stockwerkweise abge-
zimmerte Wohnhaus ist wohl im 19.Jh. u.a.
eine Scheune angefügt worden, zusammen
bilden sie eine streckhofartige Anlage.
Ev. Kirche St. Martini
Die Keimzelle des Dorfes bildet die Kirche St.
Martini, die zu den zwölf Martinikirchen der
Propstei Nörten gehört, die als Archipresby-
terialkirchen seit jeher besonderen Vorrang
genossen. Ihre herausgehobene Bedeutung
findet auch in der exponierten Lage inmitten
eines umwehrten, baumbestandenen Kirch-
hofes in Ortsmitte ihre Entsprechung. Zum
Erstbau gehört der wohl noch romanische,
wehrhaft anmutende Westturm mit oktogo-
nalem gotischen Spitzhelm. An den 1986
restaurierten Turm schließt das einschiffige
Langhaus mit Polygonchor an, dessen Kern
wohl aus dem 13.Jh. stammt mit wesentlichen
Veränderungen im frühen 16.Jh. Ein weiterer
baulicher Eingriff erfolgte im ausgehenden
19.Jh.
Der Innenraum birgt einen qualitätvollen
Kanzelaltar von 1748 und die Orgel mit reich
dekoriertem Prospekt, die J. A. Graf (Wolfen-
büttel) 1718 schuf.
NORTHEIM/HOLLENSTEDT
Das etwa 5 km nordwestlich von Northeim
gelegene Dorf Hollenstedt, im Jahre 946 als
„Hullanstedi“ erstmals in einer Urkunde er-
wähnt, dehnt sich vom linken Leineufer nach
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