Spitzsäule im ausgebauten und daher heute rußfreien Teil des Dachwerks mit angeblattetem Kopfband und Strebe
zum Längsriegel, Kellmann, 02.09.2016,
Das historische Dachwerk von Beulshausen Nr. 3 ist in seltener Vollstän-
digkeit und Intaktheit als Spitzsäulendachwerk mit einer Dachneigung von
55 Grad erhalten. Die Spitzsäulen stehen nur in den Giebelgebinden, also im
ersten und elften Gebinde, nicht aber im vierten und achten Gebinde über
den Querwänden. Dort wird die Längsriegellage zwischen den Spitzsäulen
durch kurze Ständer mit Kopfbändern im Längs- und Querverband unter-
stützt. Allein jeweils zwei Paare dieser Kopfbände wurden in Eiche abgezim-
mert. Ansonsten besteht das Dachwerk ausschließlich aus Nadelholz. Für alle
eichenen Kopfbänder wurden im gesamten Haus mehr oder weniger krumm
gewachsene Hölzer verwendet. Die geschlossenen Querwände setzten sich
im Dachwerk ursprünglich bis zur Kehlbalkenlage fort. Zusammen mit Hin-
weisen auf kurze Sparrenstreben zur Dachbalkenlage und zu den Kehlbalken
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