Immensen, An der Kötnerei Ecke Am Klee mit den Hofstellen Am Klee Nr. 7 und 8,
Keilmann, 02.04.2016.
Immensen, der Innenblock des Dorfes mit dem Feuerlöschteich und den Bauten
der Dorfgemeinschaft im Zentrum, umgeben von hofnahen Weiden und Gärten,
Kellmann, 03.04.2016.
ein Wegekreuz erschlossen. Am Schnittpunkt
des Quer- und Längsweges entstand ein von
Gräben gespeister Feuerlöschteich. Um den
Teich lagen im Fokus des Dorfes die Häus-
lingsstellen und das Hirtenhaus der Gemein-
de. Der Feuerlöschteich wurde 1892 nach den
schweren Choleraepidemien in Norddeutsch-
land zugeschüttet. Die Straßenbezeichnung
Auf dem Teiche wurde beibehalten. Der Teich
wurde in verkleinerter Form 1989 im Rahmen
der Dorferneuerung wieder freigelegt.
1791 war die Einwohnerzahl auf 200 gestie-
gen. Ein eigener Friedhof entstand 1802 an
heutiger Stelle am ehemaligen Odagsener
Kirchweg, nachdem im 17. und 18. Jahr-
hundert der Kirchhof von Odagsen genutzt
wurde. Nach 1845, als der Ort 245 Einwoh-
ner verzeichnete, setzte vorübergehend ein
Rückgang durch Auswanderung ein, dem
bis 1905 ein erneuter Anstieg auf 281 Ein-
wohner folgte. Der bereits im 16. Jahrhun-
dert erwähnte Fahrweg von Immensen nach
Salzderhelden wurde 1847 zur Chaussee
ausgebaut, d.h. befestigt. Seit 1982 liegt die-
ser alte Fahrweg innerhalb der eingedeichten
Polderfläche. In Anschluss an die Verkoppe-
lung 1857-70, bei der auch die Feld- und
Fahrwege überwiegend neu festgelegt wer-
den mussten, wurden alle neuen Haus- und
Hofstellen außerhalb der Ortslage an den
Straßen nach Edemissen und Odagsen an-
gesiedelt. Nach kleineren Dorfbränden 1863
und 1871 wurde 1875 eine eigene Feuersprit-
ze durch die Gemeinde angeschafft und ein
Spritzenhaus am Friedhof errichtet. Der Kirch-
weg nach Odagsen wurde erst im Jahr 1900
befestigt. Das erste Schulhaus in Immensen
entstand am nördlichen Ortseingang 1898.
Der Schulbetrieb wurde 1963 eingestellt.
Bereits 1909 erfolgte die Elektrifizierung des
Dorfes. Das Kriegerehrenmal für die Gefalle-
nen des Ersten Weltkrieges von 1921 befindet
sich im Nordwesten außerhalb der Ortslage
auf einer Anhöhe über dem Dorf. Es besteht
aus einem Findling aus Granit. Die Anlage
wurde 1951 um zwei kleinere Gedenksteine
für die Gefallenen des Zweiten Weltkrieges
erweitert. Hierbei wurde zwischen den Op-
fern des Dorfes und denen der zugezogenen
Flüchtlinge unterschieden. Ein nicht inte-
griertes Neubaugebiet entstand nach 1945
südwestlich der historischen Ortslage und
südlich der Straße nach Edemissen. Zum
1. Februar 1971 entschied sich Immensen für
die Eingemeindung als Ortsteil von Einbeck.
Die Bevölkerung stieg seit 1994 von 292 auf
352 Einwohner im Jahr 2010.
Die 1750 mit der Brandversicherung einge-
führten, durchlaufenden Hausnummern wur-
den erst 1997 durch eine Nummerierung nach
Straßen abgelöst. Bei der Namensgebung der
Straßen wurde auf historische Bezüge geach-
tet. Von den 24 landwirtschaftlichen Haupter-
werbshöfen des Dorfes im Jahr 1945 hatten
bis 2001 nur vier Betriebe den Strukturwandel
in der Landwirtschaft überstanden. Die Um-
nutzung der vielen von Leerstand betroffenen
Wirtschaftsgebäude ist problematisch. Auf-
grund der Spanndienste, den guten Bedin-
gungen für die Pferdehaltung und den Mög-
lichkeiten für Frachtdienste auf den Salinen
in'Sülbeck und Salzderhelden war bis in das
19. Jahrhundert der Pferdebesatz auf den Hö-
fen überdurchschnittlich hoch (1706: 56 Pfer-
Immensen, Beispiel der ursprünglichen Randbebauung mit dem Haupthaus einer kleinen Hofanlage aus der
Zeit des Wiederaufbaus nach 1772, StAE, um 1950.
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