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Duhn, Friedrich von; Jacobi, Louis
Der griechische Tempel in Pompeji; Nebst einem Anhang : Über Schornsteinanlagen und eine Badeeinrichtung im Frauenbad der Stabianer Thermen in Pompeji — Heidelberg, 1890

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https://doi.org/10.11588/diglit.1420#0026
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ANMERKUNGEN.

23

Anmerkungen.

') Liv. IX, 38. Wer fkeptifch fein wollte, brauchte fogar in diefer Erwähnung der Stadt Pompeji keinen
Beweis für ihre damalige Exiftenz zu fehen, fondern nur den Verfuch des Livius, feinen Lefern eine Vorstellung von
der Oertlichkeit der Landung zu geben. Man kann fogar behaupten, daß ein ftarkes ofkifches Pompeji eine römifche
Landung in der Sarnusmündung, eine ruhige durch keine rückwärtigen Feinde geftörte Verwüftung des ager
Nucerinus, einen Ueberftll durch die «agrestes» erft auf dem Rückwege recht unwahrfcheinlich machen würde.
Beruht die ganze Gefchichte im Allgemeinen auf treuer Ueberlieferung, was man ja bei Livius nie recht wiflen kann,
fo wäre für die römifche Landung die Bucht des heutigen Caftellamare ein immer noch bedenklicher, aber jeden-
falls viel geeigneterer Platz gewefen. Grade bei Pompeji, unter den Mauern einer feindlichen Stadt zu landen, war
für einen Plünderungszug unter allen Umftänden widerfinnig. Aus diefem Grunde würde auch der durch fonftige Ver-
hältniffe (Strab. V. p. 247; vgl. v. Duhn Bull, dell' Iß. 1878, 163 und Vcrh. d. Phil-Vers, in Trier 154, Overbeck-
Mau, Pompeji4', 629) vielleicht nahe gelegte Gedanke, im ager Nucerinus eben den ager Pompeianus felbft zu
verliehen, hinfällig fein.

2) Die älteften Gräber find immer noch die gemauerten Steinfärge vor dem Herculaner Thor, deren im
Bull, dell' Iß. 1874, 167 auf Grund der dort gefundenen Vafen und Münzen von mir gegebene Datirung in das
dritte Jahrhundert ich auch heute noch, gegenüber Nissens Bedenklichkeit {Pomp. Sind. 384) ausdrücklich aufrecht
erhalte (v. D.).

3) Wir Hellen hier zufammen, was fich in den Ausgrabungsberichten über den Tempel felbft findet: es ift
leider recht wenig. Fiorelli, Pomp. ant. hiß. I, 211: «10 Ottobre [1767]. Si c lavorato vicino alle mura della cittä,
«dove si i' scoperta la gradazione che circondava tutio all' intorno esteriormente im tempio. Si sono trovate alcuue vestigia

. «dello slesso tempio nella sommitä della delta gjadazjone, ma cosi distrutte, che poco 0 mala se ne pnb rieavare, 11011 essendo
«restata in piecli che la sola ara, per motivo che essendo coperto tal luogo da pochissima terra, e slato distruito dai paesani
«nel plantare gli alberi.» Ebenda I, 276: «24 Dicembre [177)]■ In questa seltimana si e continuato come nelle passate
«fl cavar del rapillo ad uso della regia strada, attorno e sopra il piano del tempio dirulo che resta all' immediazione del
o-poriico del Teatro e delle mura della cittä, restandovene ancora molto rapillo per lo stesso uso. II tempio accennato era
«architettato su la maniera di quelli antichi di Pesto, come si conosce da aleuni pochi pezji di colomie scanalate e corri-
«spondenti capilelli di ordine dorico, che sono di pietra di Sorrento e di Santo ricoperti di stueco.» Vgl. für die weitere
Abräumung der Bimfteinfchichten von Tempel und Umgebung 285, 286 (1775); 297 (1778); 307, 308 (1779).
Daß vor 1782 das Abräumen der Tempelfläche beendet war, beweift, neben dem ferneren Schweigen der Ausgrabungs-
berichte, die Möglichkeit der Aufnahme Renards (f. folg. Anm.). — Erft 1796 wurden die, von Renard daher noch
nicht verzeichneten Baulichkeiten vor dem Tempel {Pomp. ant. hiß. II, 63), 1797 der Anfang der Säulenftellung des
Foro triangolare aufgedeckt (II, 66).

4) (Saint-Non), Voyage pittoresque de Naples et de Sicile I, 2. p. 134.

6) So zuerft, foweit wir fehen, der Text zu Mazois, Ritines de Pompei IV, p. 18.

6) Bohn-Schuchhardt, Altertümer von Aegae (Jahrb. d. archaol. Infi. Ergänzungsheft II.) Abb, 3.36.40.42.

7) Ueber die Zufammenfetzung unferer Reifegefellfchaft, die Ausführung unferer Reife^, die Ziele derfelben
u. f. w. habe ich berichtet im Deutfchen Wochenblatt 1889, 332-335. (v. D.)
 
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