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Die Kunstindustrie der Gegenwart.
durch die Zierlichkeit und Vollendung, mit der es ge-
macht ist.
Hierin smd dieJapaner in den meisten Dingen gewiß.
ausgezeichneter als die Chinesen, unb der llnterschied
ihrer Arbeiten, im eigentlichen Kunststil wenig bemerkbar^
macht sich doch in mannigfacher Weise kenntlich. Wenn
wir die älteren Werkc der Chinesen betrachten, die uns
antiquarisch erhalten sind — es ist freilich schwcr, ihre
genauc Zeit zu bestimmen —, so miiffen wir sagen, daß
diese Nation bedeutend in ihrer Kunst zurückgegangen
ist. Die älteren Arbeiten, z. B. die alten cloisonnirten
Emails und desgleichen auch die Porzellane, sind schöner^
regelmäßiger in der Zeichnung, tiefer in den Farben
und bei weitem nicht so barock. Jhre Ornamentation
ist oft so wundervoll frei und schwungvoll im schönsten
Arabeskenstil, so regelmäßig wohl vertbeilt in der An-
ordnung, so wirkungsvoll in sattem, oft kühnem und docb
wohl überlegtem und allzeit gelungenem Colorit, daß
hier Verwandtschaft mit arabischer oder noch mehr roma-
nischer Ornamentik bis aus die stilisirten Bestien fast
unlcugbar erscheint und man sich zweifelnd fragt, sind
es die Chinesen, welche auf die Araber gewirkt haben^
oder ist es umgekehrt. Heute dagegen ist die chinesische
Decoration bizarrer, wilder, unrcgelmäßiger geworden.
Mancherlei Technik ist verloren, andere ist unsoliderv
leichtfertiger geworden; der Farbengeschmack ist matter,.
kraftloser, verblaßter; die Energie der Hand hat nach-
gelassen; uberhaupt erscheint die künstlerische Kraft der
Chinesen in allem und jedem schwächer gewordcu. Dem-
gegcnübcr behauptet der Japaner noch eine kräftigere.
Die Kunstindustrie der Gegenwart.
durch die Zierlichkeit und Vollendung, mit der es ge-
macht ist.
Hierin smd dieJapaner in den meisten Dingen gewiß.
ausgezeichneter als die Chinesen, unb der llnterschied
ihrer Arbeiten, im eigentlichen Kunststil wenig bemerkbar^
macht sich doch in mannigfacher Weise kenntlich. Wenn
wir die älteren Werkc der Chinesen betrachten, die uns
antiquarisch erhalten sind — es ist freilich schwcr, ihre
genauc Zeit zu bestimmen —, so miiffen wir sagen, daß
diese Nation bedeutend in ihrer Kunst zurückgegangen
ist. Die älteren Arbeiten, z. B. die alten cloisonnirten
Emails und desgleichen auch die Porzellane, sind schöner^
regelmäßiger in der Zeichnung, tiefer in den Farben
und bei weitem nicht so barock. Jhre Ornamentation
ist oft so wundervoll frei und schwungvoll im schönsten
Arabeskenstil, so regelmäßig wohl vertbeilt in der An-
ordnung, so wirkungsvoll in sattem, oft kühnem und docb
wohl überlegtem und allzeit gelungenem Colorit, daß
hier Verwandtschaft mit arabischer oder noch mehr roma-
nischer Ornamentik bis aus die stilisirten Bestien fast
unlcugbar erscheint und man sich zweifelnd fragt, sind
es die Chinesen, welche auf die Araber gewirkt haben^
oder ist es umgekehrt. Heute dagegen ist die chinesische
Decoration bizarrer, wilder, unrcgelmäßiger geworden.
Mancherlei Technik ist verloren, andere ist unsoliderv
leichtfertiger geworden; der Farbengeschmack ist matter,.
kraftloser, verblaßter; die Energie der Hand hat nach-
gelassen; uberhaupt erscheint die künstlerische Kraft der
Chinesen in allem und jedem schwächer gewordcu. Dem-
gegcnübcr behauptet der Japaner noch eine kräftigere.