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Rococo.

Xitäten besitzt, ein schwaches Frauenzimmer zur Gegenliebe zu
: bewegen. Es würde auch nur vergeblich sein meine bedeutende
Contragluth zu dissimuliren, da Sie selbst ja schon deren un-
zweifelhafte Flammen bisher in meinen Augen sattsam observiret
> haben mögen!

Kolloander.

Ha, göttliches Idol meines amoureusen Herzens, Ihre hu-
manite übertrifft alle Ihre kaum imaginablen Tugenden und
Dero genereuse Clemenee erhebt mich auf den Gipfel inces-
sabler Glückseligkeit! Ich schwöre bei der allgewaltigen Göttin
der Liebe, daß ich in meiner Constance gegen meine geliebte
Maronette eternellement continuiren, sie allezeit adoriren, als
meinen Augapfel estimiren und bis mir die cruelle Atropos
den treuen Lebenspfad abschneiden wird, die reinste Flamme
gegen sie zu conserviren nicht manguiren werde! — Sie lassen
aber nun meinen lechzenden Spiritus auf dem erquickenden
Purpurbette Ihrer gluthbeseelten Wangen sich von der verlieb-
ten Ohnmacht erholen; Sie permittiren mir, zwar unwürdigen,
aber amoureusen Biene auf Dero Rosenmunde den süßesten
Honigseim eines bezucketten Kusses einzuärnten, damit uns're
verzückten Seelen die erste Frucht der nektargleichen Amonr
genießen und vermittelst dieses süßen Geschäfts den Ambrosia
der allerschönsten äonxevrs mit einander theilen!

Maronette.

Adorablcs Licht! Mögen denn meine Lippen von den Ihrigen
nutriret werden!

(Sie küssen einander.)

Kolloander.

Allerschönste Holdseligkeit und allerholdeste Schönheit! Je
drille, je brülle und lechze das rafraichissement, welches aus
Dero Charmes quillt, nochmals ju srequentiren!

(Sie küsien einander abermals.)

Maronette.

Ach mein allerliebster und saus äoute von den Göttern mir
zum Präsent gemachter Engel!

Kolloander.

O, ma Deesse! Alle Tortur meiner Seele hat nun cessiret!
(Das verliebte Paar vergnügt sich in einer reinen Unschuld und ein Theil
sucht das and're durch verbindlichste Caressen zu überwinden.)

Maronette.

Aber nun, mein Leben, lassen Sie diese rare Begebenheit
öffentlich noch nicht zur Erplosion kommen, sondern uns gleich- j
gültig in den Salon retourniren!

Kolloander.

Ich subscribirc alle Dero 8eutiments und admirire Dero
Schamhaftigkeit und raisonablen Esprit! — Die lustige Gigue
wird eben gestrichen — — kommen Sie, agreable maltresse,
in einem convenablen Tanz die Verknüpfung zwoer verliebter
Herzen zu celebriren!

(Sie gehen, während die Gigue mit Violinen musiciret wird, ab.)

Redaction: Easp. Braun und Friedr. Tchnrider. — München, Verlag von Braun & Schneider.

Kgl. Hofbuchdruckerci von Dr. C. Wolf & Sohn in München.
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Rococo. Declaration d'amour, das ist: Erklärung zwoer verliebter Herzen"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Rokoko
Theaterstück
Kostüm
Liebesgeschichte
Karikatur
Liebeswerben <Motiv>
Handkuss
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 16.1852, Nr. 362, S. 16

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CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
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