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Die Zauberflöte.

Große romantisch-philosophische Oper mit neu umgearbeitetem Terte.

108

Erster Akt.

Die Scene stellt eine ägyptische Gegend vor. Im Hintergründe ein«
große Pyramide, rechts eine Palme, links eine Rasenbank. Im
Vordergründe der Sousteurkasten. T a m i n o, ein im Orient rei-
sender Prinz, stürzt, von einer Schlange verfolgt, athemloS herein.

„Zu Hülfe, zu Hülfe, sonst bin ich verloren,
Der listigen Schlange zum Opfer erkoren!
Zu Hülse, zu Hülfe!"

Er fällt bewußtlos auf die Rasenbank. Aus der Pyramide treten drei
Palaßdamen der Königin der Nacht, in schwarze Schleier gehüllt,
und tödten die Schlange mit ihren Lanzen, dann singen sie:

„Ein holder Jüngling saust und schön,

Schön als ich keinen noch gefth'n."

I' Sie treten ab, da der Prinz zu erwachen anfängt.

T a m i n o.

„Es ist eigentlich sehr unangenehm in der Wüste zu reisen,
wie schon Herr Hofrath Schubert sehr richtig bemerkt hat.
Mein Gefolge habe ich verloren, selbst meinen Barometer, den
ich zu Höhenmessungen bei mir hatte. Gottlob, daß eine tapfere
mir unbekannte Hand diese Schlange, offenbar eine Naja Haje
oder ägyptische Brillenschlange, getödtet hat. Doch sieh, was
i naht sich mir da? Ein ganz curioser Vogel, der auf zwei Bei-
nen auf mich zuschreitet; vielleicht ein interessantes Eremplar
für meine Naturaliensammlung. Ich will etwas in den Hinter-
grund steten, ihn zu beobachten, und dann, wo möglich, bei den
Flügeln zu packen."

< Papageno tritt auf uud spricht:

Das ist ein verdammt genantes Costüme, diese Last von
Federn! und wozu denn eigentlich? Ich weiß gar nicht, bin ich
ein Mensch oder ein Vogel? Doch zur Belustigung deS Publi-
kums will ich ein neues Liedchen singen:

(Nach neuer Melodie.)

Der Vogelfänger bin ich ja,

Stets lustig, heisa, hopsasa.

Hopsasa, hopsasa «. s. w.

T a m i n o stürzt hervor, packt ihn und rust:

Psittacus formosus, ein herrliches Eremplar!!

Nun entspinnt sich ein sehr einfältiges Gespräch, in welchem Papageno
dem Prinzen erklärt, daß er ein Mensch und privilegirter Vogel-
händler, aber kein Psittacus sei, worauf ihm Tamiuo den Vor-
schlag macht, daß er in seine Dienste steteu möge, da er seine
Dienerschaft in der Wüste verloren habe. Sie werden handelseinig,

Tamiuo.

„Freund und Diener — denn Sklaven kennt man bei uns
zu Lande nicht, selbst die Leibeigenheit ist aufgehoben — nach-
gerade bin ich dir zu ewigem Danke verpflichtet; denn ich zweifle
nicht, daß du eS warst, der diese Brillenschlange getödtet, und
mich vom sichern Tode befreit."

Papageno.

„Ja, edler Prinz, ich war es. Ein Druck dieser starken
Faust und fie erlag!"

I
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Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Die Zauberflöte"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Panflöte <Motiv>
Schleier <Motiv>
Prinz <Motiv>
Karikatur
Oper
Schloss <Motiv>
Verfolgung <Motiv>
Satirische Zeitschrift
Schlangen
Papageien
Die Zauberflöte

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 3.1846, Nr. 62, S. 109
 
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