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Die letzte Hose.

Letzte Hose, die mich schmückte,

Fahre wohl! Dein Amt ist aus.

Ach, auch Dich, die mich entzückte,

Schleppt ein Andrer nun nach Haus.

Setten Hai an solchen PaarcS
Anblick sich ein Aug' erquickt:

Feinster Winter-Buxkin war cS,

Groß carrirt — und nie geflickt !

Mit Gesang und vollen Flaschen
Grüßt' ich einst in Dir die SBelt;

Beim Hausschlüssel in der Taschen
Fröhlich klang das baare Geld!

Aber längst kam das Verhängniß,

Die Sechsbätzner zogen fort,

Und das Brückenthorgefängniß
Ust ein dunkler stiller Ort.

Längst entschwand, waS sonst versctzlich:

Frack — und Rock —- und Mantels Pracht.
Nun auch Du! cs ist entsetzlich!

Letzte Hose, gute Nacht!!

Tag der Prüfung! o wie bänglich:

Schlägt mein Herz und fühlt es hell:

„Alles Jrd'sche ist vergänglich
Und das Pfandrecht schreitet schnell."

Nirgends rettet ein Erlöser,

Letzte Hose! es muß sein!

Elkan Levi, dunkler, böser
Trödler, nimm sie! — sie sei Dein!

Einfältige aber doch wichtige Frage. 55

Nazibauer. „Erlaub'ns, Gnad'n Herr Revierförstcr!
Wenn wir unser Holz selber ausmacheu müssen, g'hören nach-
her die Klafterstecken auch unser'?"

Revierförster. „Das seind doch malefizeinfältige
Baurenflegel! Freist g'höreus auch derzu, die Klasterstcck'n;
wozu wäreu's denn da?"

Ansicht der beiden Klafterstecken, wegen denen der Nazibauer
so malcfizeinfältig gefragt hat.

Wie kann inan bei gegenwärtiger Theuerung
billig und doch honett leben?

Wir sprist man billig Spargel?

Wenn der Spargel im Frühjahre am seltensten und theuer-
sten ist, daun, empfindet auch Schlauhubcr nach allgemein
menschlichen Gesetzen die meiste Sehnsucht darnach; er geht
dann in eines der vornehmsten Hotels, dort natürlich in den
Salon und zwar möglichst nahe an bereits anwesende distinguirt
ausschcude Gäste, bestellt eine Flasche feinen Wein und ein
Gericht Spargel, und läßt sich Beides trefflich schmecken, bis
sich die Spargel auf ein paar Stämmchen vermindert haben.
Nun praktizirt er ein zu diesem Zwecke mitgebrachtcs stattliches
Exemplar des grünen Krautwurms als dritten in dem schönen
Bunde auf den Teller und winkt dem Herrn oder Oberkellner:
„Sie! davon steht nichts auf der Karte (auf's curpus
delicti deutend) ein andermal erbitte ich mir's auf einem be-
sondcrn Teller". Wirth oder Kellner wollen in den Boden
sinken, die umsitzenden Gäste werden bereits aufmerksam, wird
das bekannt, so ist das Hotel auf immer ruinirt — Hotel
zum grünen Krautwurm — gerechter Himmel — was thun?

„Also zahlen, mein ganzer Appetit ist weg!" „O, um
Gotteswilleu, davon kann nicht die Rede sein — bitte, entschul-
digen Sie gütigst — die vermaledeiten Lehrmädchen u. s. w.
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Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Die letzte Hose" "Einfältige aber doch wichtige Frage"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Ille, Eduard
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Hose
Stamm <Botanik>
Händler <Motiv>
Pfändung
Übergabe
Holzfällung
Karikatur
Holz <Motiv>
Satirische Zeitschrift
Juden
Thema/Bildinhalt (normiert)
Klaster <Motiv>

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 30.1859, Nr. 711, S. 55

Beziehungen

Erschließung

Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
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