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Karl Leberecht Daniel Wutschte, der Freund und Netter Napoleons.

chen wollte, Wutschke fährt dann voll Wuth auf und ver-
thcidigt den beleidigten Kaiser mit den energischsten Worten;
ja, wenn seine Worte nicht überzeugend genug wirken, nimmt
er auch wohl zu Faustbewcisen seine Zuflucht.

Wutschke ist gewiß damaliger Zeit Soldat unter Napo-
leons Armee gewesen; daö wird nach solchen Beweisen un-
veränderlicher Verehrung für den Kaiser so Mancher wohl
vermuthen und doch täuscht man sich hierin, denn Wutschke
hat niemals Säbel und Flinte geführt; im Gcgentheil mitten
in dem KriegSlarm hat er sichrer friedlichsten Beschäftigung
von der Welt unbeirrt hingegeben und nach wie vor —
Stiefeln gewichst und Röcke ausgeklopft.

Wutschke hat sein kleines Gastzimmer mit einer Unzahl
bildlicher Darstellungen auö dem Leben Napoleons auöge-
schmückt. Diese Bilder haben sämmtlich nur sehr geringen
Werth, nur daö größte derselben, ein Brustbild des Kaisers,
zieht die Aufmerksamkeit dcS Beobachters durch einen eigen-
thümlichcn Umstand ans sich. Ucber dem Kopfe Napoleons
ist nämlich ein altes sächsisches Zwcigroschcnstück aufgchcftct.
Diese sonderbare Art der Vereinigung von Numismatik und
Lithographie erregt natürlich die Neugierde jedes Beschauers,
der jenes seltsame Kunstwerk zum ersten Male zu sehen be-
kommt. Auf die Frage: wie daö Zwcigroschcnstück mit Na-
poleons Brustbild in so engen Zusammenhang käme, ist Wutschke
immer gcru bereit, nachfolgende Geschichte zu erzählen.

„Ja säh'n Se," beginnt Wutschke stets seine Erzählung,
„ja, sähn Se, mit dem säch'schcn Zwecgroschenschtickchen hat
daö so seine ccgcnthimliche Bcwandtniß, denn daö hat mir
Nabolijohn cegenhendig geschickt un da kennen Se mer getroste
tausend Thalcr davor bieten, Se kricgen'ö doch niche.

Ich bin Sie nämlich ä geborner Dräsner und war aimoh
Drcizen von MetjchHausknecht im „kleenen Roochhause"

In ganz Frankreich, ja selbst in der ganzen Welt, kann
es keinen zweiten eben so aufrichtigen Verehrer des Kaisers
Napoleon I. geben, als cs der alte Gastwirth und ehemalige
Hausknecht Wutschke in Leipzig ist. Wehe jedem, der in dem
Bereiche seiner Gehörorgane Ucblcs vom großen Kaiser sprc-

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Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Karl Leberecht Daniel Wutschke, der Freund und Retter Napoleons"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Kaiser <Motiv>
Übellaunigkeit
Karikatur
Fernrohr <Motiv>
Satirische Zeitschrift
Napoleon <I., Frankreich, Kaiser>
Münze
Frankreich
Ärger
Thema/Bildinhalt (normiert)
Zweispitz <Motiv>

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 30.1859, Nr. 722, S. 137
 
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