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Der angenehme Besuch.

87

Der unmögliche Beweis.

Rechts freund: „Es bleibt meiner Ansicht nach zur
Milderung Ihres Vergehens kein anderer Ausweg, als daß
Sie Nor Gericht beweisen, daß Sic dem G'stättebauer die
Ohrfeige in der Hitze gegeben haben."

Client: „Das ischt aber rein unmöglich zu beweise,
Herr Affikatc, und glauben kann's auch Niemand nit, denn
dazemal hat's g'rad ä fürchterliche Kälte g'hatt!" —

Auszug

aus der

Fener-Drdnnng der Reichsstadt G.

vom Jahre 1765.

8- 29. Ist ein Feuer nicht nur entstanden, sondern auch
zum wirklichen Ausbruche gekommen, das heißt, wenn die Helle
Flamme sichtbar ist und ansschlägt zu den Fenstern oder gar
zum Dache hinaus und über die Firste, so muß man sorgen,
daß es nicht weiter gehet, und ihm die Nahrung entziehen.
§• 30. Hier muß man vor allen Dingen die rechte Wand
des zur Linken stehenden Hauses, und hingegen die linke Wand
des zur Rechten stehenden decken. Der Grund ist leicht cin-
znsehen. Denn wenn man z. B. die linke Wand des zur
Linken stehenden Hauses decken wollte, so liegt ja die rechte
Wand des Hauses der linken Wand zur Rechten, und folg-
lich, da das Feuer auch dieser Wand und der rechten Wand
zur rechten sich befindet, (denn wir haben ja angenommen, daß
das Hans dem Feuer zur linken liegt), so liegt die rechte
Wand dem Feuer näher, als die linke, d. i. die rechte Wand
des Hauses könnte abbrennen, wenn sie nicht gedeckt würde,
ehe das Feuer an die linke, ivclche gedeckt wird, käme; folg-
lich könnte etwas abbrennen, das man nicht deckt, und zwar
eher als etwas anderes abbrennen würde, auch wenn man es
nicht deckte, — folglich muß man dieses lassen und jenes
decken. Um sich die Sache besser einzuprägen, darf man nur
merken: wenn das Haus dem Feuer zur Rechten liegt, so ist
cs die linke Wand, und liegt das Hans zur Linken, so ist
es die rechte Wand.

Unmöglich.

Lehrer: „Nun, meine lieben Kleinen, habe ich Euch
gezeigt, daß es unmöglich ist, ungleichartige Begriffe mit-
sammen in eine arithmetische Verbindung zu bringen. Kann
ich also z. B. sagen: Zwei Lehrer und'drci Thaler?"

Ein Kind: (schnell) „Nein."

Lehrer: „Warum denn nicht?"

Kind: „Weil cs unmöglich ist, daß zwei Lehrer drei
Thaler haben."

Der Fremde: „Ich bitte vielmals um Entschuldigung,
wenn ich durch meinen Besuch lästig falle, da Sic unwohl
sind, ich werde mich sogleich wieder empfehlen."

Der Kranke: „O ich bitte recht sehr nur zu bleiben
und Platz zu nehmen, Ihr Besuch ist mir ja stets außeror-
dentlich angenehm; nur merkwürdig bleibt cs, daß ich so ein
Pechvogel bin, denn so oft mir unwohl ist, oder so oft ich
Geschäfte habe, führt der Teufel einen Besuch daher."

Illustrationen zu den deutschen Klassikern.

„Aus der bezaubernden Einfalt der Züge
Leuchtet der Menschheit Vollendung und Wiege."

(„Würde der Frauen" von Schiller.)
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Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Der angenehme Besuch" "Illustrationen zu den deutschen Classikern"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Besuch
Besucher
Kranker <Motiv>
Ärger
Zitat
Bäuerin <Motiv>
Einfalt
Karikatur
Physiognomie <Motiv>
Satirische Zeitschrift
Thema/Bildinhalt (normiert)
Wortillustration

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 30.1859, Nr. 715, S. 87

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CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
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