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über dem Kopfe zusammen und schrie: „Herrje, was ischt
Passirct?l-" —

„Amrei!" stöhnte der schwer Kranke ans seiner Umhül- !
lung hervor, „richt' mir nur's Bett und c heiße Kramillen-
thee, ich Han der hitzig Roth lauf!"

Ins Bett verbracht, lag der Sepplc, ohne seinen Kopf-
verband zu lüften, acht volle Tage im Schweiße gebadet. Als |
Sepple nach vierzehn Tagen wieder auf den Markt in das '
Städtchen fuhr, war sein Erstes, in vollem Dankgcfühle den >
Posthalter zu besuchen, dem er noch eine schöne Speckseite für
den wirksamen ärztlichen Rath mitbrachte.

„Ja, Herr Posthalter, ivenn Ihr mir nit so guet gera-
then hättet, war' ich nimmer am Leben. Jetzt, Gottlob' bin ich
wieder ganz g'sund und Hab' en unmenschliche Appetit ans die
Krankheit kriegt."

Die Raben.

Die Raben sind gewandert,

Sie wechselten den Ort:

Bald kreischen sie im Westen,

Bald kreischen sie im Nord.

Laßt sie in Gottes Namen,

Es ist doch nichts dahinter,

Eine Schwalbe macht keinen Frühling,

Zehn Raben keinen Winter. .1

Der Dom in Cöln.

Am freien deutschen Strome
Bau'n sie noch gegenwärtig
Am tausendjähr'gen Dome
Und werden doch nicht fertig;

O Landsleut', eilt euch, spendet,

Zu fördern des Bau's Gcdeih'n,
Sonst fällt, soviel rückwärts vollendet,
Vor Alter vorn' wieder ein.

Das Mädchen am Brunne«.

Dort steht ein Krug am Brunnengrand,
Das Wasser sprudelt dicht,

Schon überquillt des Kruges Rand
Und dennoch rückt er nicht,

Und steht doch eine Dirn' dabei,

Die schaut in's Wasser, nieder,

Die blonden Zöpfe hangen frei,

Knapp schließt das blaue Mieder.

Ein Vöglein fliegt zur Seiten auf,
Sic sieht nach ihm nicht her,

Sic lehnt am alten Brunnenknauf
Und ihre Brust geht schwer.

Sie hebt die Wimpern schüchtern leis,
Daran zwei Thränen hangen —

Was sucht ihr Auge sehnend heiß?
Was glühen ihr die Wangen?

„Dort geht er, der am Brunnenranft
Aus meinem Kruge trank,

Der Wanderbursch'. Er sprach so sanft
Für kleinen Dienst den Dank.

Wie stand ihm gut sein Lächeln an,

Als er d'ranf fortgegangen —

Hab' meinem Schatz doch mehr gethan
Und bösen Dank empfangen."

M. B.
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Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Des Posthalters Schwitzkur" "Das Mädchen am Brunnen"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Diez, Wilhelm von
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Krankenbett
Tee <Motiv>
Nachdenklichkeit
Kranker <Motiv>
Ehefrau <Motiv>
Hauspflege
Karikatur
Brunnen <Motiv>
Junge Frau <Motiv>
Krug <Motiv>
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 30.1859, Nr. 717, S. 103

Beziehungen

Erschließung

Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
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