Illustrationen zu Opern.
Der harte Winter.
Es war einmal ein unvernünftig kalter Winter; da gin-
gen zwei gute Kameraden tritt einander auf das Eis zum
Schlittschuhlaufen. Nun waren aber hin und wieder Löcher
in das Eis geschlagen, der Fische wegen; und als die beiden
Schlittschuhläufer nun in vollem Zuge waren, sintemalen der
Wind auch heftig blies, versah's der Eine, rutschte in ein
Loch und traf so gewaltsam mit dem Halse vor die scharfe
Eiskantc, daß der Kopf auf das Eis dahinglitschte und der
Rumpf in's Wasser fiel. Der Andere, schnell entschlossen,
wollte seinen Kameraden nicht im Stich lassen, zog ihn her-
aus, holte den Kopf und setzte ihn wieder gehörig auf, und
weil es eine so barbarische Kälte in dem Winter war, so
fror der Kopf auch gleich wieder fest. Da freute sich der,
dem das geschah, daß die Sache noch so günstig für ihn ab-
gelaufen war. Seine Kleider waren aber alle ganz naß ge-
worden; darum ging er mit seinem Kameraden in ein Wirths-
haus, setzte sich neben den warmen Ofen, seine Kleider zu
trocknen, und ließ sich von dem Wirthe einen Bittern geben.
„Prosit, Kamerad!" sprach er und trank dem Andern zu;
„auf den Schrecken können wir wohl Einen nehmen."
Nun hatte er sich durch das kalte Bad aber doch einen
starken Schnupfen geholt,' daß ihm die Nase kies. Da er sie
nun zwischen die Finger klemmte, sich zu schnäuzen, behielt
er seinen Kops in der Hand, denn der war in der warmen
Stube wieder losgcthaut
Das war nun freilich für den armen Menschen recht
fatal, und er meinte schon, daß er nun in der Welt nichts
Rechtes mehr beginnen könnte; aber er wußte doch Rath zu
schaffen, ging hin zu einem Bauherrn und ließ sich anstellen
als Dielcnträgcr, und war das eine gar schöne passende Ar-
beit für ihn, weil ihm dabei der Kopf niemals im Wege saß,
wie vielen andern Leuten, die auch Bretter tragen müssen.
„Ach, wenn sie ewig grünen bliebe."
(Schillert Glocke.)
Illustrationen zu den deutschen Classikern.
„Denn so ein süßes Täubchen
Wär' Seligkeit für mich."
(Mozcirt'S Zauberflöte.)
Der harte Winter.
Es war einmal ein unvernünftig kalter Winter; da gin-
gen zwei gute Kameraden tritt einander auf das Eis zum
Schlittschuhlaufen. Nun waren aber hin und wieder Löcher
in das Eis geschlagen, der Fische wegen; und als die beiden
Schlittschuhläufer nun in vollem Zuge waren, sintemalen der
Wind auch heftig blies, versah's der Eine, rutschte in ein
Loch und traf so gewaltsam mit dem Halse vor die scharfe
Eiskantc, daß der Kopf auf das Eis dahinglitschte und der
Rumpf in's Wasser fiel. Der Andere, schnell entschlossen,
wollte seinen Kameraden nicht im Stich lassen, zog ihn her-
aus, holte den Kopf und setzte ihn wieder gehörig auf, und
weil es eine so barbarische Kälte in dem Winter war, so
fror der Kopf auch gleich wieder fest. Da freute sich der,
dem das geschah, daß die Sache noch so günstig für ihn ab-
gelaufen war. Seine Kleider waren aber alle ganz naß ge-
worden; darum ging er mit seinem Kameraden in ein Wirths-
haus, setzte sich neben den warmen Ofen, seine Kleider zu
trocknen, und ließ sich von dem Wirthe einen Bittern geben.
„Prosit, Kamerad!" sprach er und trank dem Andern zu;
„auf den Schrecken können wir wohl Einen nehmen."
Nun hatte er sich durch das kalte Bad aber doch einen
starken Schnupfen geholt,' daß ihm die Nase kies. Da er sie
nun zwischen die Finger klemmte, sich zu schnäuzen, behielt
er seinen Kops in der Hand, denn der war in der warmen
Stube wieder losgcthaut
Das war nun freilich für den armen Menschen recht
fatal, und er meinte schon, daß er nun in der Welt nichts
Rechtes mehr beginnen könnte; aber er wußte doch Rath zu
schaffen, ging hin zu einem Bauherrn und ließ sich anstellen
als Dielcnträgcr, und war das eine gar schöne passende Ar-
beit für ihn, weil ihm dabei der Kopf niemals im Wege saß,
wie vielen andern Leuten, die auch Bretter tragen müssen.
„Ach, wenn sie ewig grünen bliebe."
(Schillert Glocke.)
Illustrationen zu den deutschen Classikern.
„Denn so ein süßes Täubchen
Wär' Seligkeit für mich."
(Mozcirt'S Zauberflöte.)
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Illustrationen zu Opern" "Der harte Winter" "Illustrationen zu den deutschen Classikern"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 30.1859, Nr. 707, S. 22
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg