P laudereien.
47
(lieber das Sprechen des Soldaten.) Unteroff.:
„Wallach, was weiß Er vom Sprechen des Soldaten?" —
i Wallach: „Nichts." — Unteroff.: „Falsch! Klüsticr, in
wie viel Thcile zerfällt cs? Ihr habt wieder Alles vcrgcffcn.
Das Sprechen des Soldaten zerfällt in drei Theile: in Schwci-
! gen, nicht reden und das Maul halten."
Unteroffizier: „Dünnbcin, was thut der Soldat, nach-
! dem er drei Tage Arrest abgescssen hat?" — Diinnbein:
„Er meldet sich beim Feldwebel." — Unteroff.: „Das ver-
steht sich von selbst. Aber, nachdem er das gcthan hat? —
Er thut nichts, wodurch er sich wieder eine Strafe zuziehcn
könnte!"
lung die Frage: „Welcher Unterschied besteht zwischen
einer Uhr und Ihnen?" Er wußte cs nicht. „Sehen
Sic, wenn man eine Uhr auszicht, so geht sic, Sie
aber kann man aufzieh'n wie man will, Sie gehen
doch nicht." Da ging auch Er.
(Gerichts-Scene.) Amtmann: „Wie kann Er
sich unterstehen, bei anderen Leuten zu sagen, daß Er gut bei
mir stünde?" — Schmuele: „Gnädiger Herr Amtmann,
dös is richtig, denn wenn i bei Ihnen Morgens früh um
sieben Uhr schon vor Ihrer Amtsstube stehe, so steh' i aber
Abends um sieben Ubr a no dort. Steh' i da nit gut bei
Ihnen?"
(Der Unterschied.) Einem überlästigen Gesellen, der
sich in eine Gesellschaft eingedrängt hatte und durch keine An- j
spiclung, ebensowenig wie durch fortgesetztes Hänseln und
Necken zur Einsicht des Störenden seiner Gegenwart gebracht
werden konnte, stellte endlich Einer in der größten Vcrzwcif- !
Aus den Papieren des Schusters von Ispahan.
Wem ja ein Blick im Herzen zündet,
Der ist ein Narr, wenn er sich schreckt —
Was brennt den» ab? Das Dach zum höcbsten
Und das nur, wenn's mit Stroh gedeckt.
Die treuen Kameraden.
Galanteriewaarcnladcn. HandlungScommis (zum jüngsten der eingetretencn FräuleinS): „Mit was kann ich dienen?"
„Ich danke, ich begleite bloS meine Freundin hier."
„Also, waS ist Ihnen gefällig?"
„O, mir eben nichts, ich bin nur wegen meiner Cousine mitbcrcingckommcn."
„Also, mit was kann ich Ihnen dienen?"
„Bitte, bemühen Sie sich nicht, ich bin bloß mit meiner Tante hcrgegangcn."
„Also, meine Gnädige, was wäre gefällig?"
„Mir gerade nichts, ich habe nur meine Schwiegermutter hergeführt, sie möchte sich gern' was aussuchcn."
„Also, was befehlen Euer Gnaden?"
„Sie, ich möcht' gern' ein Paar Haarnadeln und ein Loth blauen Zwirn."
47
(lieber das Sprechen des Soldaten.) Unteroff.:
„Wallach, was weiß Er vom Sprechen des Soldaten?" —
i Wallach: „Nichts." — Unteroff.: „Falsch! Klüsticr, in
wie viel Thcile zerfällt cs? Ihr habt wieder Alles vcrgcffcn.
Das Sprechen des Soldaten zerfällt in drei Theile: in Schwci-
! gen, nicht reden und das Maul halten."
Unteroffizier: „Dünnbcin, was thut der Soldat, nach-
! dem er drei Tage Arrest abgescssen hat?" — Diinnbein:
„Er meldet sich beim Feldwebel." — Unteroff.: „Das ver-
steht sich von selbst. Aber, nachdem er das gcthan hat? —
Er thut nichts, wodurch er sich wieder eine Strafe zuziehcn
könnte!"
lung die Frage: „Welcher Unterschied besteht zwischen
einer Uhr und Ihnen?" Er wußte cs nicht. „Sehen
Sic, wenn man eine Uhr auszicht, so geht sic, Sie
aber kann man aufzieh'n wie man will, Sie gehen
doch nicht." Da ging auch Er.
(Gerichts-Scene.) Amtmann: „Wie kann Er
sich unterstehen, bei anderen Leuten zu sagen, daß Er gut bei
mir stünde?" — Schmuele: „Gnädiger Herr Amtmann,
dös is richtig, denn wenn i bei Ihnen Morgens früh um
sieben Uhr schon vor Ihrer Amtsstube stehe, so steh' i aber
Abends um sieben Ubr a no dort. Steh' i da nit gut bei
Ihnen?"
(Der Unterschied.) Einem überlästigen Gesellen, der
sich in eine Gesellschaft eingedrängt hatte und durch keine An- j
spiclung, ebensowenig wie durch fortgesetztes Hänseln und
Necken zur Einsicht des Störenden seiner Gegenwart gebracht
werden konnte, stellte endlich Einer in der größten Vcrzwcif- !
Aus den Papieren des Schusters von Ispahan.
Wem ja ein Blick im Herzen zündet,
Der ist ein Narr, wenn er sich schreckt —
Was brennt den» ab? Das Dach zum höcbsten
Und das nur, wenn's mit Stroh gedeckt.
Die treuen Kameraden.
Galanteriewaarcnladcn. HandlungScommis (zum jüngsten der eingetretencn FräuleinS): „Mit was kann ich dienen?"
„Ich danke, ich begleite bloS meine Freundin hier."
„Also, waS ist Ihnen gefällig?"
„O, mir eben nichts, ich bin nur wegen meiner Cousine mitbcrcingckommcn."
„Also, mit was kann ich Ihnen dienen?"
„Bitte, bemühen Sie sich nicht, ich bin bloß mit meiner Tante hcrgegangcn."
„Also, meine Gnädige, was wäre gefällig?"
„Mir gerade nichts, ich habe nur meine Schwiegermutter hergeführt, sie möchte sich gern' was aussuchcn."
„Also, was befehlen Euer Gnaden?"
„Sie, ich möcht' gern' ein Paar Haarnadeln und ein Loth blauen Zwirn."
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Die treuen Kameraden"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 33.1860, Nr. 788, S. 47
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg