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78 Sommcrvergiiügen der Familie von Lebegern.

Gouvernante und Bedienter zn Hause.

„0 maUienieuse qui je suis! Theodor, die schönen
Tage von Aranjnez sind vorüber! Heule erhielt ich Briefe:
die Familie kehrt in acht Tagen vorn Lande zurück und
wir müssen uns wieder lieben a la cläroböe, eil cacliette!
Acht Tage blos noch! Allons, benützen wir sie! Stoß'
an, Theodor! Vive l’amour!"

Plaudereien.

Auflösung des Räthscls in Nr. 790 der
Fliegenden Blätter:

Feder, Tinte, Papier und Schrift —

Ter Gedanke ist's — der die Lösung trifft.

Die Seehasen in Mannheim, oder das halb-
wegs ordentliche Deutsch.

Erster Fremder (vom Bodensee, welcher dem
Zimmerkellner geschellt hat): „Lind Le setz an so gnet,
und geilt Se is wellwcg an a Möggele Soapfe nffi."

Kellner: „Wie, was wünschen Sie?"

Zweiter Fremder (mit rührender Gemüthlichkcit):
„Gent Se is jotz an c Möggele Soapfe nfsi."

Kellner: „Meine Herren, ich versteh' meiner Seel
ke Wort!"

Erster Fremder: „Soapfe! Sohpfe! — Sohpfe!"

Zweiter Fremder: „Sohpfe! Soapfe!"

Kellner (verzweifelnd): „ Sohpfe? ? Soapfe? ! “

Erster Fremder: „Ja, Soapfe!"

Kellner: „Ich versteh' Sie nicht!"

Zweiter Fremder (die Geberde des Barbirens
machend).

Kellner: „Aah — Sees?! Io red de Se doch

aach e halbwegs oreliches Deitsch!"

Schreckliche Folge» eines Bleistifts.

Ballade.

1.

O Madrid, ich muß dich hassen,

Denn du hast ihn schnöd verkannt,

Den Murillo seinen besten
Schüler stets mit Stolz genannt.

Keiner hatte wie Pedrillo
Dieses lange Lockenspiel,

Keiner trug Hispanicns Mantel
Mit so vielem Knnstgefühl;

Keiner wiegte auf dem Haupte
Solchen hohen, spitzen Hut,

Und das edle Bleistiftspitzen
Könnt' er aus dem Grunde gut.

Meistens nahm er Nro. 7
Und mit knnstgeübter Hand
Spitzt' er ihn an beiden Enden,

Weil er dieses praktisch fand.

Einstmals merkte dies Murillo
Und er sprach mit ernstem Ton:

„Was ich eben da bemerke,

Das gefällt mir nicht, mein Sohn;

Denn ich glaube, daß Du hierin
Sehr ans falschem Wege bist,

Weil cs erstens sehr gefährlich,

Zweitens auch nicht nöthig ist."

Doch Pedrillo (wie gewöhnlich
Diese jungen Leute sind)

Schlug Mnrillo's weise Lehre
Lirnm larum! in den Wind.

Uebrigens (das muß man sagen)
Was die edle Kunst betraf,
Ueberhaupt in seinem Fache,

War Pedrillo wirklich brav.

So z. B. die Madonna;

Ja, wer hätte das gedacht?

Selbst der große Ton Murillo
Hätte Bess'rcs nicht gemacht.

Aber so lvas kostet Mühe
Und es kostet auch noch Geld,
Denn Pedrillo hatte häufig
Sich dazu Modell bestellt.

Sie war eine Schneiderstochtcr
Aus der Borstadt von Madrid,
Schwarze Augen, blonde Flechten
Brachte dieses Mädchen mit.
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Sommervergnügen der Familie von Lebegern"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Kommentar
anweichende Titelschreibweise: "von Lebegern" statt "Lebegern"

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Handlungsspielraum
Bediensteter
Schrei <Motiv>
Gouvernante <Motiv>
Freude <Motiv>
Karikatur
Kind <Motiv>
Toast
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 33.1860, Nr. 792, S. 78
 
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