Patriarchalische Justiz. 189 ;
Amtmann: „Ihr seid heute vorgeladcn, um in rubricirtcr Verlasicnschast den aus Hamburg für Euch hergeschickten
Erbtheil zu gleichen Thcilen in Empfang zu nebmen. Das Erbschaftsgut besteht nun aber größtentheils aus ausländischen
Goldstücken und Papieren, die weder ich noch Ihr, noch sonst Jemand im Städtl genau ausrechnen kan». Darum meinet ich
halt, wir theilcn überhaupt. Auf ein Paar Kreuzer!» mehr oder weniger wird's unter Verwandten und Christen nicht
ankommen! — Also, kchrt'S Euch um! — HanSgirgel, Du bist der Acltere, was willst: Ruck und Schneid?"
Hansgirgel: „Ruck! Gnaden Herr Amtmann."
Amtmann: „So, Hansgirgel, da hast Du Ruck und da, Annamirl, hast Du d' Schneid. Adieu"
„Frau Nachbarin, was ist denn da d'rüben
wieder los? Der Herr Vorstand vom Thierschutz-
Vercin prügelt ja sein Mädchen wieder fürchterlich
durch!"
„Ja, Frau Base, wissen's, das ist so: Der
Herr Vorsteher gibt alle Tage in der Früh zwei
Bröckl Zucker her für seinen MopS; nun gibt er aber
seinem Mädel in ihren Kaffee nur ein Bröckl, so
daß stc ihn kaum trinken kann; sie hat also gestern
und heute wahrscheinlich auch, ein Bröckl vom Hund
seinem Zucker genommen und in ihren Kaffee ge-
tban. Darüber, weil nun, wie der Herr Vorsteher
sagt, er durchaus keine Thicrquälerci duldet, wird
er so erbittert, daß er allemal sein Mädel tüchtig
durchbaut, denn er schlägt sein Kind lieber zehnmal,
als daß er den Hund einmal krumm anschaut. —
Run, dafür ist er auch Thierquälerei-Vorstand!"
.Thierschutz.
Amtmann: „Ihr seid heute vorgeladcn, um in rubricirtcr Verlasicnschast den aus Hamburg für Euch hergeschickten
Erbtheil zu gleichen Thcilen in Empfang zu nebmen. Das Erbschaftsgut besteht nun aber größtentheils aus ausländischen
Goldstücken und Papieren, die weder ich noch Ihr, noch sonst Jemand im Städtl genau ausrechnen kan». Darum meinet ich
halt, wir theilcn überhaupt. Auf ein Paar Kreuzer!» mehr oder weniger wird's unter Verwandten und Christen nicht
ankommen! — Also, kchrt'S Euch um! — HanSgirgel, Du bist der Acltere, was willst: Ruck und Schneid?"
Hansgirgel: „Ruck! Gnaden Herr Amtmann."
Amtmann: „So, Hansgirgel, da hast Du Ruck und da, Annamirl, hast Du d' Schneid. Adieu"
„Frau Nachbarin, was ist denn da d'rüben
wieder los? Der Herr Vorstand vom Thierschutz-
Vercin prügelt ja sein Mädchen wieder fürchterlich
durch!"
„Ja, Frau Base, wissen's, das ist so: Der
Herr Vorsteher gibt alle Tage in der Früh zwei
Bröckl Zucker her für seinen MopS; nun gibt er aber
seinem Mädel in ihren Kaffee nur ein Bröckl, so
daß stc ihn kaum trinken kann; sie hat also gestern
und heute wahrscheinlich auch, ein Bröckl vom Hund
seinem Zucker genommen und in ihren Kaffee ge-
tban. Darüber, weil nun, wie der Herr Vorsteher
sagt, er durchaus keine Thicrquälerci duldet, wird
er so erbittert, daß er allemal sein Mädel tüchtig
durchbaut, denn er schlägt sein Kind lieber zehnmal,
als daß er den Hund einmal krumm anschaut. —
Run, dafür ist er auch Thierquälerei-Vorstand!"
.Thierschutz.
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Patriarchalische Justiz"
"Thierschutz"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)