Aus Tschin-Tschin s Aphorismen.
Der Teufel kam geflogen, wie er es meistens thut,
lind fing die sieben Seelen in seinem Felbelhut.
Der Teufel, sehr verdrießlich, dem war der Fang zu klein,
D'rnm schlug er in die Seelen gleich einen Knoten d'rein.
Er hängt das leichte Bündel an eine dürre Lind',
Da pfeifen sic gar kläglich, piep, piep, im kühle» Wind.
Und zieht ein Wand'rcr nächtlich durch dieses Waldrevier,
So denkt er bei sich selber: „Ei, ei, wer pfeift denn hier?"
Wer dich drücken kann, der ist dein — Borgesetzter.
Wer dein Bor gesetzter ist, der kann dich — drücken.
Dem Vorgesetzten aber mußt du hochachtungsvoll begegnen.
Wenn dich also deine Stiefel drücken, so trete nicht
ans sic, sondern ziehe sie aus und verbeuge dich vor ihnen
und trachte baarfnß weiter zu kommen, denn mit engen
Stiefeln und großen Herren ist nicht gut Kirschen essen.
Wenn Shakespeare Recht hat, die Magerkeit als
Merkmal eines politisch gefährlichen Menschen anfzu-
fassen (vicke Julius Cäsar), so ist zu hoffen, daß die Re-
gierungen schon ans Selbsterhaltungstrieb die Völ-
ker gut zu ernähren suchen werden. Es handelt sich nur
darum, zu wissen, wovon Völker leicht fett werden. Bis
jetzt weiß man nur erst, wovon sic — nicht fett werden.
Wenn deine Frau einen Hausfreund hat, so drücke
ein Auge zu, sonst bittet sie täglich den lieben Gott, er
möge dir bald — beide zudrücken.
Trächtigkeit >vird bei den Thieren der Moment
der Frnchtcntwicklnng genannt. Die besten Früchte aber
trägt heut zu Tage die — Niederträchtigkeit.
Dn mußt deine Verdienste wie eine dünne Glas-
scheibe betrachten. Hüte dich — darauf zu pochen.
Gicb den Leuten was schlecht und Wohls eil ist,
und ringe nach dem, was gut und t heu er ist. Das sind
die beiden Pole eines ächten Weltmannes, der auch
sonst der Weltkugel gleicht, die bei aller „Rundung"
ihre — Plattheiten hat.
Wer „doppelte Glieder" hat, der bewegt sich nur
schwer vorwärts; wer vorne und rückwärts Augen hat, dem
geht's schon besser; wem aber „zwei Zungen" im Halse
sitzen, der kommt überall durch.
Der Teufel kam geflogen, wie er es meistens thut,
lind fing die sieben Seelen in seinem Felbelhut.
Der Teufel, sehr verdrießlich, dem war der Fang zu klein,
D'rnm schlug er in die Seelen gleich einen Knoten d'rein.
Er hängt das leichte Bündel an eine dürre Lind',
Da pfeifen sic gar kläglich, piep, piep, im kühle» Wind.
Und zieht ein Wand'rcr nächtlich durch dieses Waldrevier,
So denkt er bei sich selber: „Ei, ei, wer pfeift denn hier?"
Wer dich drücken kann, der ist dein — Borgesetzter.
Wer dein Bor gesetzter ist, der kann dich — drücken.
Dem Vorgesetzten aber mußt du hochachtungsvoll begegnen.
Wenn dich also deine Stiefel drücken, so trete nicht
ans sic, sondern ziehe sie aus und verbeuge dich vor ihnen
und trachte baarfnß weiter zu kommen, denn mit engen
Stiefeln und großen Herren ist nicht gut Kirschen essen.
Wenn Shakespeare Recht hat, die Magerkeit als
Merkmal eines politisch gefährlichen Menschen anfzu-
fassen (vicke Julius Cäsar), so ist zu hoffen, daß die Re-
gierungen schon ans Selbsterhaltungstrieb die Völ-
ker gut zu ernähren suchen werden. Es handelt sich nur
darum, zu wissen, wovon Völker leicht fett werden. Bis
jetzt weiß man nur erst, wovon sic — nicht fett werden.
Wenn deine Frau einen Hausfreund hat, so drücke
ein Auge zu, sonst bittet sie täglich den lieben Gott, er
möge dir bald — beide zudrücken.
Trächtigkeit >vird bei den Thieren der Moment
der Frnchtcntwicklnng genannt. Die besten Früchte aber
trägt heut zu Tage die — Niederträchtigkeit.
Dn mußt deine Verdienste wie eine dünne Glas-
scheibe betrachten. Hüte dich — darauf zu pochen.
Gicb den Leuten was schlecht und Wohls eil ist,
und ringe nach dem, was gut und t heu er ist. Das sind
die beiden Pole eines ächten Weltmannes, der auch
sonst der Weltkugel gleicht, die bei aller „Rundung"
ihre — Plattheiten hat.
Wer „doppelte Glieder" hat, der bewegt sich nur
schwer vorwärts; wer vorne und rückwärts Augen hat, dem
geht's schon besser; wem aber „zwei Zungen" im Halse
sitzen, der kommt überall durch.
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Die Ballade von den sieben Schneidern" "Aus Tschin-Tschin's Aphorismen"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Thema/Bildinhalt (normiert)
Fangen <Motiv>
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 35.1861, Nr. 842, S. 60
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg