Fliegende Blätter (40.1864 (Nr. 965-990))

Der Hochwürdige nimmt es in seine Hände und ruft
verdrießlich ans: „Nun ja, er schon, aber lvas ist denn das
für ein Frauenzimmer mit der langen Nase neben ihm?" —
„Das ist ja Dante, erwiderte berichtigend der junge Clericus."
— „Was „Tante" — muß die auch noch auf dem Bilde
neben ihm Parade machen! wenn's der Generalvikar sieht,
bleibt ein Verweis in tormn patentt nicht aus."

Wirthin: „Herrgott! wie sind Sic schrecklich ein-
gemummt, Herr Conducteur!" — Conducteur: „Ja

wissen Sie denn auch, daß wir in dieser Nacht 20 Grad
gehabt haben?" — Wirthin: „D'rum war's so kalt!"

Ein eifriger Verehrer Dantes läßt sich neben dessen
Büste photographiren und schickt das Porträt an einen hoch-
gestellten Geistlichen nach X. Das Bild wird ausgeschachtelt
und ein jüngerer Geistlicher hält es seiner Hochwürden mit
den Worten vor die Augen: „Nicht wahr, wie zum Sprechen
getroffen? —"

Enthusiast A.: „Ich versichere Sie, da sah ich ein-
mal in Berlin eine ungarische Tänzerin als Fenella, die
hatte doch so schöne, gewaltige Augen, daß sie damit in
ihrer Entrüstung ordentlich ohrfeigen konnte."

Enthusiast B.: „Ist gar nichts, lieber Freund! bei
uns dahier haben wir eine Primadonna, die Fräulein
Pfannenklopfer, deren Augen sind so schön, daß sie sich bei
Darstellung von distinguirten Persönlichkeiten ihre Augen als
Diamantboutons in die Ohren hängt."

Der entdeckte Grnnd.

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Redaction: Caspar Braun und Friedrich Schneider. - München, Verlag von Braun & Schneider.
Kgl. Hvs- und IIiiiversitats-Bnchdrnckerei von t». C. Wolf & Sol,,, in München.

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