110
Deutsche Gründlichkeit.
Nach Verlauf von sieben Wochen kommt jene wichtige
Sache wieder zur Verhandlung. Der Herr Präsident hofft,
daß nun die Herren Räthe genau unterrichtet sind, was die-
selben durch ein allgemeines Nicken des Kopfes bestätigen.
Der Herr Präsident öffnet die Aktenschnur, die seit sieben
Wochen vermißte Dose des Herrn Präsidenten fällt aus dem
Aktcnfascikel. — Präsident: „MeineHerren! Ich habe Ihnen
zwar eine 7wöchcntliche Frist zur sorgfältigsten Prüfung der
Akten gegeben, aber ich sehe mich leider veranlaßt, dieselbe auf
weitere sieben Wochen zu verlängern und die Sitzung für
heute zu schließen."
Sprüchlein der Hexe von Endor.
Moderne Gasthaus-Rechnung.
Der Eine seufzt: „Mein Weib! mein Weib!
Rechnung für Zimmer Nr. . . .
7
—
Ein Wunder, wenn ich treu ihm bleib'!
Sie trafen ein März . . . . .
—
25
—
Es ist so braun, eS ist so schlank,
Ein Theaterbillet besorgt zum Graf Es- ,
6
D'rum weiß ich ihm gar wenig Dank!
Souper, */„ Fl. St. Julien . . . .
1
5
—
Ich fand ja stets, muß ich gcsteh'n,
Sie brachen ein Glas ent-
2
—
—
Ein blondes Weib allein nur schön!"
Logis.
1
—
—
Dejeuner.
—
15
—
Der Andrx stöhnt: „Ach, meine Frau!
Omnibus nicht benützt ....
—
10
—
Wie ist sie dick und blond und — flau!
Keine Ausgaben gem-
—
8
—
Ja, braune Augen, dunkles Haar,
Bougies.
—
12
5
Die sind am schönsten doch fürwahr;
Service.
—
10
—
Nur die Brünette ist pikant!"
Ihr Bösewichter! Euch du-rchschau'n
Zum Glück die wenigsten der Frau'n;
Gar Mancher nach Geschmack nicht wählt.
Damit ihm ewig Etwas fehlt,
Damit er ewig seufzen kann:
„Des Trost'S bedarf ich armer Mann!"
Das neue Logis.
„Nun, Herr Major, wie gefällt Ihnen Ihr neues Logis?"
— »Sehr gut — ich habe sieben Zimmer mit sieben heiz-
baren Oefen."
Pour acquit
Kneiphausen, 26. März 64.
Rth. 19 . 25 sgr. 5 dl.
Prellering.
Das größte Bedenken.
Bürgermeister: „Ich glaub' Männer, Ihr werd't
nir dawider haben, daß der ehemalige Löwenwirth das
G'moanwirthshaus übernimmt, er is a religiöser, braver
Mann, hat schon so viel arme Kinder über die Tauf'
g'hoben. —"
Gemeinderath: „Das is g'rad mei' größt's Be-
denken, wann er so religiös is, tauft er uns am End' den
Wein a."
Deutsche Gründlichkeit.
Nach Verlauf von sieben Wochen kommt jene wichtige
Sache wieder zur Verhandlung. Der Herr Präsident hofft,
daß nun die Herren Räthe genau unterrichtet sind, was die-
selben durch ein allgemeines Nicken des Kopfes bestätigen.
Der Herr Präsident öffnet die Aktenschnur, die seit sieben
Wochen vermißte Dose des Herrn Präsidenten fällt aus dem
Aktcnfascikel. — Präsident: „MeineHerren! Ich habe Ihnen
zwar eine 7wöchcntliche Frist zur sorgfältigsten Prüfung der
Akten gegeben, aber ich sehe mich leider veranlaßt, dieselbe auf
weitere sieben Wochen zu verlängern und die Sitzung für
heute zu schließen."
Sprüchlein der Hexe von Endor.
Moderne Gasthaus-Rechnung.
Der Eine seufzt: „Mein Weib! mein Weib!
Rechnung für Zimmer Nr. . . .
7
—
Ein Wunder, wenn ich treu ihm bleib'!
Sie trafen ein März . . . . .
—
25
—
Es ist so braun, eS ist so schlank,
Ein Theaterbillet besorgt zum Graf Es- ,
6
D'rum weiß ich ihm gar wenig Dank!
Souper, */„ Fl. St. Julien . . . .
1
5
—
Ich fand ja stets, muß ich gcsteh'n,
Sie brachen ein Glas ent-
2
—
—
Ein blondes Weib allein nur schön!"
Logis.
1
—
—
Dejeuner.
—
15
—
Der Andrx stöhnt: „Ach, meine Frau!
Omnibus nicht benützt ....
—
10
—
Wie ist sie dick und blond und — flau!
Keine Ausgaben gem-
—
8
—
Ja, braune Augen, dunkles Haar,
Bougies.
—
12
5
Die sind am schönsten doch fürwahr;
Service.
—
10
—
Nur die Brünette ist pikant!"
Ihr Bösewichter! Euch du-rchschau'n
Zum Glück die wenigsten der Frau'n;
Gar Mancher nach Geschmack nicht wählt.
Damit ihm ewig Etwas fehlt,
Damit er ewig seufzen kann:
„Des Trost'S bedarf ich armer Mann!"
Das neue Logis.
„Nun, Herr Major, wie gefällt Ihnen Ihr neues Logis?"
— »Sehr gut — ich habe sieben Zimmer mit sieben heiz-
baren Oefen."
Pour acquit
Kneiphausen, 26. März 64.
Rth. 19 . 25 sgr. 5 dl.
Prellering.
Das größte Bedenken.
Bürgermeister: „Ich glaub' Männer, Ihr werd't
nir dawider haben, daß der ehemalige Löwenwirth das
G'moanwirthshaus übernimmt, er is a religiöser, braver
Mann, hat schon so viel arme Kinder über die Tauf'
g'hoben. —"
Gemeinderath: „Das is g'rad mei' größt's Be-
denken, wann er so religiös is, tauft er uns am End' den
Wein a."
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Deutsche Gründlichkeit"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 40.1864, Nr. 978, S. 110
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg