Wunder der Redalescivre.
111
Gegensatz.
Die dclicieuse „Nedalesciere" Du Barry von London
heilt, ohne alle Mcdicin noch Störung, Unverdaulichkeit, Ver-
stopfung, Hämorrhoiden, Schärfe, Säure, Krämpfe, Spasmen,
Schwindel, Sodbrennen, Durchfall, Nervenschwäche, Gallen-
krankheit, Lungen-, Leber- und Nierenleiden, Auszehrung,
Katarrhe, Husten, Diabetes, Blähung, Spannung, Herzklopfen,
nervöses Kopfweh, Hysterie, Hypochondrie, Epilepsie, Taub-
heit, Ohrenbrausen, Unterleibsbeschwerden, Verschleimung,
Hautauöfchlag, Fieber, Influenza, Grippe, Unreinlichkeit des
Blutes, Drüsenübel, Wassersucht, Rheumatismus, Gicht,
Uebelkciten, Eckel und Erbrechen, Gliederlähmung, Eng-
brüstigkeit, Schlaflosigkeit, Blutanwandlung gegen den Kopf,
Erschöpfung und Schwächen jeder Art bei Alt und Jung.
60,000 Euren jährlich, die allen Arzneien und Bädern ge-
trotzt, aus welchen wir folgende, schlagend beweisende, her-
vorheben, sichern dem Mittel dieselbe Anerkennung wie der
Ncvalenta arabica desselben Erzeugers.
I.
In Boston lebt ein Mann Namens Williams, der so
mager war, daß er sich die Gelenke täglich einölen mußte,
Redalescierc. In diesem Moment spürte er ein eigcnthüm-
liches Ziehen in den verstümmelten Beinen, und mit wahn-
sinniger Freude sah er, wie ein neues Paar Füße hervor-
zukeimen begann. Jetzt sind die Füße bereits vollkommen
gebildet, und er gedenkt nächstens wieder in die k. k. Armee
sich einreihen zu lassen.
V.
In Berlin, Lindenstraße Nr. 20044, lebt ein Bürger
Namens Schulze, der durch eine Krankheit eine Fußverkürzung
erlitten hatte. Um nun nicht mehr zu hinken, kaufte er
sich ein Pfund Redalesciöre, löste dieselbe in halben Thaler-
wein auf, und steckte den längeren Fuß in diese Flüssig-
keit. Nach einer halben Stunde war der Fuß so kurz wie
der andere.
VI.
In Rouen lebt ein junger Mann Namens Boicvin,
der regelmäßig einen heftigen Schwindelanfall hatte, wenn
er Nachts aus dem Wirthshanse ging. Um sich zu heilen
trinkt er jetzt Abends nichts als Rcdalesciöre in Wasser
aufgelöst und ein Schwindelanfall stellte sich nicht mehr ein.
damit sie nicht bei jeder Bewegung knarrten. Er nahm,
nachdem alle Aerzte Europas und Americas vergeblich ver-
sucht halten, ihm auch nur ein Loth Fett zu verschaffen, ein
Pfund Redalesciere und wurde eine Stunde darauf plötzlich
so fett, daß ihm alle Nähte an den Kleidern platzten, und
er ’/2 Pfund Nedalesciere nehmen mußte, um die allzu heftige
Fettbildung etwas zu verhindern. Jetzt hat Mrs. Williams
eine vollkommen proportionirte Gestalt.
II.
Auf den Caraiben lebt ein edler Fürst, Namens Ma-
kataratapakatapanak, das heißt, der alles verdauende Weise.
Dieser Häuptling der Menschenfresser verdaut ganz ohne Un-
bequemlichkeit die härtesten Knochen. Eines Tages aber,
als er einen böhmischen Musikanten verspeist hatte, der von *
einem Sturm nach den Caraiben getrieben worden war,
blieb ihm einige Hirnschale int Magen liegen. Vergeblich
wendete er alle Magentropfen an — da verschrieb er sich
ein Pfund Nedalesciere und o Wunder, — er verdaute den I
Schädel des böhmischen Musikanten vollkommen.
III.
In Paris in den Marais, in der Blaguestraße lebte
ein Ehepaar Namens Lesot in stillem Glück, das nur dadurch
getrübt war, daß der Himmel ihnen keine Kinder sandte.
Da nahm Mure. Lesot ein Pfund Nedalesciere und schon
nach zwei Wochen waren die Wünsche des Ehepaares Lesot
erfüllt, und ein kräftiger Junge wurde unter dem Namen
Rcdalescot Lesot in die Taufmatrikel eingetragen.
IV.
In dem Juvalidenhausc zu Wien lebt ein Soldat,
dem in irgend einer Schlacht beide Beine abgeschoffen wor-
den waren Bei jedem Witterungswechsel hatte er m den
verstümmelten Gliedern die gräßlichsten Schmerzen, und
um dieselben einigermassen zu lindern, nahm er eur Pfund
Gegensatz
Hausircr (einem Gaste seine Tablette hinhaltend):
„Wünschen etwas zu kaufen?" — Gast: „Nein, au con-
traire."
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Gegensatz.
Die dclicieuse „Nedalesciere" Du Barry von London
heilt, ohne alle Mcdicin noch Störung, Unverdaulichkeit, Ver-
stopfung, Hämorrhoiden, Schärfe, Säure, Krämpfe, Spasmen,
Schwindel, Sodbrennen, Durchfall, Nervenschwäche, Gallen-
krankheit, Lungen-, Leber- und Nierenleiden, Auszehrung,
Katarrhe, Husten, Diabetes, Blähung, Spannung, Herzklopfen,
nervöses Kopfweh, Hysterie, Hypochondrie, Epilepsie, Taub-
heit, Ohrenbrausen, Unterleibsbeschwerden, Verschleimung,
Hautauöfchlag, Fieber, Influenza, Grippe, Unreinlichkeit des
Blutes, Drüsenübel, Wassersucht, Rheumatismus, Gicht,
Uebelkciten, Eckel und Erbrechen, Gliederlähmung, Eng-
brüstigkeit, Schlaflosigkeit, Blutanwandlung gegen den Kopf,
Erschöpfung und Schwächen jeder Art bei Alt und Jung.
60,000 Euren jährlich, die allen Arzneien und Bädern ge-
trotzt, aus welchen wir folgende, schlagend beweisende, her-
vorheben, sichern dem Mittel dieselbe Anerkennung wie der
Ncvalenta arabica desselben Erzeugers.
I.
In Boston lebt ein Mann Namens Williams, der so
mager war, daß er sich die Gelenke täglich einölen mußte,
Redalescierc. In diesem Moment spürte er ein eigcnthüm-
liches Ziehen in den verstümmelten Beinen, und mit wahn-
sinniger Freude sah er, wie ein neues Paar Füße hervor-
zukeimen begann. Jetzt sind die Füße bereits vollkommen
gebildet, und er gedenkt nächstens wieder in die k. k. Armee
sich einreihen zu lassen.
V.
In Berlin, Lindenstraße Nr. 20044, lebt ein Bürger
Namens Schulze, der durch eine Krankheit eine Fußverkürzung
erlitten hatte. Um nun nicht mehr zu hinken, kaufte er
sich ein Pfund Redalesciöre, löste dieselbe in halben Thaler-
wein auf, und steckte den längeren Fuß in diese Flüssig-
keit. Nach einer halben Stunde war der Fuß so kurz wie
der andere.
VI.
In Rouen lebt ein junger Mann Namens Boicvin,
der regelmäßig einen heftigen Schwindelanfall hatte, wenn
er Nachts aus dem Wirthshanse ging. Um sich zu heilen
trinkt er jetzt Abends nichts als Rcdalesciöre in Wasser
aufgelöst und ein Schwindelanfall stellte sich nicht mehr ein.
damit sie nicht bei jeder Bewegung knarrten. Er nahm,
nachdem alle Aerzte Europas und Americas vergeblich ver-
sucht halten, ihm auch nur ein Loth Fett zu verschaffen, ein
Pfund Redalesciere und wurde eine Stunde darauf plötzlich
so fett, daß ihm alle Nähte an den Kleidern platzten, und
er ’/2 Pfund Nedalesciere nehmen mußte, um die allzu heftige
Fettbildung etwas zu verhindern. Jetzt hat Mrs. Williams
eine vollkommen proportionirte Gestalt.
II.
Auf den Caraiben lebt ein edler Fürst, Namens Ma-
kataratapakatapanak, das heißt, der alles verdauende Weise.
Dieser Häuptling der Menschenfresser verdaut ganz ohne Un-
bequemlichkeit die härtesten Knochen. Eines Tages aber,
als er einen böhmischen Musikanten verspeist hatte, der von *
einem Sturm nach den Caraiben getrieben worden war,
blieb ihm einige Hirnschale int Magen liegen. Vergeblich
wendete er alle Magentropfen an — da verschrieb er sich
ein Pfund Nedalesciere und o Wunder, — er verdaute den I
Schädel des böhmischen Musikanten vollkommen.
III.
In Paris in den Marais, in der Blaguestraße lebte
ein Ehepaar Namens Lesot in stillem Glück, das nur dadurch
getrübt war, daß der Himmel ihnen keine Kinder sandte.
Da nahm Mure. Lesot ein Pfund Nedalesciere und schon
nach zwei Wochen waren die Wünsche des Ehepaares Lesot
erfüllt, und ein kräftiger Junge wurde unter dem Namen
Rcdalescot Lesot in die Taufmatrikel eingetragen.
IV.
In dem Juvalidenhausc zu Wien lebt ein Soldat,
dem in irgend einer Schlacht beide Beine abgeschoffen wor-
den waren Bei jedem Witterungswechsel hatte er m den
verstümmelten Gliedern die gräßlichsten Schmerzen, und
um dieselben einigermassen zu lindern, nahm er eur Pfund
Gegensatz
Hausircr (einem Gaste seine Tablette hinhaltend):
„Wünschen etwas zu kaufen?" — Gast: „Nein, au con-
traire."
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Gegensatz"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 40.1864, Nr. 978, S. 111
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg