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Ein n »heimlich er Nachtdienst.

(Schluß.)

____—ifaÄ wöchentlich. Subscripiionspreis ötz.

or, Bestellungen werden in allen Buch- und Kunst'-H H CH -für dxn Band von 26 Nummern i.

Handlungen, sowie von allen Postämtern und PM M-M. •w -
Zeit» ngsexpcditivnen angen omnien.

Erscheinen wöchentlich.

>on 26 N>

2 Nthlr.SSgr. Einzelne Nummern 9 kr. od. 2str Sgr.

Die Zeit der Ablösung war da. Die Mannschaft trat
an und die Patrouille, worunter diesmal auch wir zwei,
marschirte ab, an jedem Magazin seinen Mann zurücklassend.
Mein Ziel war früher erreicht, als das Emils und während
ich noch mit präscntirtem Gewehr da stand, winkte er mir
grüßend mit der Hand, Thränen in den Augen, und mit halb
erloschenem Tone sagte er „Lebe wohl!"

Mit beklommenem Herzen sah ich ihm nach. — In
weiter Ferne, als ich Einzelne der Truppe kaum mehr unter-
scheiden konnte, wehte ein weißes Tuch mir seine Grüße zu
— es war das letzte Zeichen seiner Freundschaft!

Endlich ivar er auf seinem Posten angelangt, die Pa-

trouille zog weiter und verschwand im Wachthanse. Unver-
wandten Auges blickte ich zu dem Freunde hinüber — eine
bange Ahnung durchflog meine Seele. — Was sollte das
wehmüthige „Lebe wohl" bedeuten, wo wir uns doch in zwei j
Stunden wieder sahen? Galt dieses „Lebe wohl" mir, oder
ivar es eine Erinnerung aus dem Briefe? — Mein fester
Entschluß war, ihm von nun an nicht mehr von der Seite
zu gehen, die alberne Geschichte ihm ans dem Sinn zu reden,
kurz alles mögliche zu versuchen, ihn zu zerstreuen. —

Da geht er drüben in weiter Ferne ans und ab — i
der arme Freund! — Wie mag es toben in seinem Innern,
und wie mancher Seufzer sich seiner Brust entwinden! — ;
Jetzt steht er still. — Was treibt er nur? — Er macht
eine Bewegung als ziehe er den Ladstock. — Jetzt bückt er-
sieh — richtet sich wieder auf. — So steht er die längste
Zeit, das Gewehr am Boden vor sich hingestellt. —- Eigen-
thümlich! Da auf einmal blitzt es ans! — Gleich darnach
ein dumpfer Knall — seine Gestalt schwankt — fällt endlich
langsam nach vorn über — eine kleine graue Wolke steigt
langsam in die Höhe — er hat sich erschossen!! —

Ein lauter Schrei entwand sich meiner Brust! Mein
Gewehr fiel zu Boden, ich mußte mich an der Mauer des
Magazins festhaltcn, um nicht zu fallen. Als ich wieder
zu mir kam, sah ich hinüber. — Ein dunkler Körper am
Boden regte sich nicht — er war tobt! , :

Die andern Posten mußten den Schuß gehört und den
Vorgang mit angesehen haben; so glaubte ich wenigstens die j
lebhaften Zeichen deuten zu müssen, die sic sich gegenseitig
machten; nur vor dem Wachthanse allein rührte sich nichts.
Hatte der Posten den Schuß nicht gehört oder sah der Sol-
dat nicht auf so weite Ferne — kurz man schien dort nichts


Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Ein unheimlicher Wachtdienst"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Diez, Wilhelm von
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Gewehr
Abschied <Motiv>
Karikatur
Taschentuch <Motiv>
Einjährig-Freiwilligen-Dienst
Satirische Zeitschrift
Thema/Bildinhalt (normiert)
Winken <Motiv>

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 48.1868, Nr. 1198, S. 201
 
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