„Heutzutage bei beit Neueren ist's eine Rackerei/'
In Folge populärer Vorlesungen.
„Ah! Frau Baronin waschen, wie ich sehe, Ihre Hand-
schuhe selbst? Ich muß mit allem Respekt gestehen, für so ökono-
misch habe ich Sie nie gehalten." — „Was?! — Handschuhe
waschen? — Wer? — Ich? — Oh! Bester Doktor, wo denken
Sie hin? — Für wen halten Sie mich? — Ich — Handschuhe
waschen? — Nein!! — Ich habe sie nur angezogen, weil ich mich
seit Ihrer neulichen Beschreibung von der so affreusen und degou-
tanten Ptocedur der Seifenbcreitung nicht mehr überwinden kann,
mich der Seisc mit bloßen Händen zu bedienen."
Zur Naturgeschichte der Enten.
(Reue Folge.)
Die Petenten (Ana« mendica — die Bettelente). Diese
Art wird schaarenweise an Höfen, sowie auf Landtagen vorge-
funden, wenn auch nicht in natura, so doch in dem, was sie
dort hingeschickt und hinterlegt hat. Sie ist meist äußerst be-
gehrlich und zudringlich (daher ihre Benennung) und kommt
gewöhnlich, hundertmal abgewiesen, doch ebenso oft zurück.
Die Abiturienten (Anas nonckum nata — ungeborene
Ente). Das sind die reifen Eier, aus denen die Studenten aus-
gebrütet werden. Die künstliche Brutanstalt, in welcher diese
Umwandlung vor sich geht, heißt das Examen (Abiturienten-
Examen), welches oft bei einer Hitze von so und so viel Grad
Reaumur der betreffenden Brut einen furchtbaren Schweiß (Angst-
schweiß genannt) austreibt. Finden sich darunter faule Eier, so
bekommen diese einen Schlag oder Rückschlag (Rcpuls genannt),
worauf es natürlich mit dem Verwandeln in Studenten vorbei
ist, wenigstens vor der Hand.
Die Patienten (Anas asssrotaus —die Kränkelente) ist
eine Abart der Clienten (Anas proosssualis — Proccßcnte).
Jene lassen wie diese die Flügel hängen und werden oft beide
gleich empfindlich von ihren Pflegern und Hegern gerupft. Beide
bedürfen der Geduld und werden daher allezeit auf einen guten
In Folge populärer Vorlesungen.
„Ah! Frau Baronin waschen, wie ich sehe, Ihre Hand-
schuhe selbst? Ich muß mit allem Respekt gestehen, für so ökono-
misch habe ich Sie nie gehalten." — „Was?! — Handschuhe
waschen? — Wer? — Ich? — Oh! Bester Doktor, wo denken
Sie hin? — Für wen halten Sie mich? — Ich — Handschuhe
waschen? — Nein!! — Ich habe sie nur angezogen, weil ich mich
seit Ihrer neulichen Beschreibung von der so affreusen und degou-
tanten Ptocedur der Seifenbcreitung nicht mehr überwinden kann,
mich der Seisc mit bloßen Händen zu bedienen."
Zur Naturgeschichte der Enten.
(Reue Folge.)
Die Petenten (Ana« mendica — die Bettelente). Diese
Art wird schaarenweise an Höfen, sowie auf Landtagen vorge-
funden, wenn auch nicht in natura, so doch in dem, was sie
dort hingeschickt und hinterlegt hat. Sie ist meist äußerst be-
gehrlich und zudringlich (daher ihre Benennung) und kommt
gewöhnlich, hundertmal abgewiesen, doch ebenso oft zurück.
Die Abiturienten (Anas nonckum nata — ungeborene
Ente). Das sind die reifen Eier, aus denen die Studenten aus-
gebrütet werden. Die künstliche Brutanstalt, in welcher diese
Umwandlung vor sich geht, heißt das Examen (Abiturienten-
Examen), welches oft bei einer Hitze von so und so viel Grad
Reaumur der betreffenden Brut einen furchtbaren Schweiß (Angst-
schweiß genannt) austreibt. Finden sich darunter faule Eier, so
bekommen diese einen Schlag oder Rückschlag (Rcpuls genannt),
worauf es natürlich mit dem Verwandeln in Studenten vorbei
ist, wenigstens vor der Hand.
Die Patienten (Anas asssrotaus —die Kränkelente) ist
eine Abart der Clienten (Anas proosssualis — Proccßcnte).
Jene lassen wie diese die Flügel hängen und werden oft beide
gleich empfindlich von ihren Pflegern und Hegern gerupft. Beide
bedürfen der Geduld und werden daher allezeit auf einen guten
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Zur Geschichte der Oper" "In Folge populärer Vorlesungen" "Zur Naturgeschichte der Enten"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1870
Entstehungsdatum (normiert)
1860 - 1880
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 53.1870, Nr. 1320, S. 142
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg