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Denn da der Manichäer nicht mehr leiht,
Hcißt's: Arbeit morgen! will ich nicht verhungern!
Gedichte eines Schustcrgesellcu.
jlfmnfnfic mul IDnfii'lieit.
R.
Phantasie.
Zweckmäßig.
Nun steht es fest, solch Leben ekelt mich;
Die Ahle sei zum letzten Mal geschwungen!
Knieriem und Dreifuß wird mir fürchterlich,
Seit mir ein höh'rer Geist zu Kopf gedrungen.
Auch ich bin in Arkadien geboren.
Auch mich hat Muse gnädig angeseh'n.
In einer Welt voll Gaukler und voll Thoren
Will ich nicht auf dem letzten Platze steh'n!
Leb' wohl, du schwüle Werkstatt, lebe wohl;
Der Genius ruft mich fort von dem Gerümpel!
Wo ich gehämmert und gekneipt, da soll
Nun schwitzen künftighin ein and'rer Gimpel.
Längst liegt das Feld der deutschen Dichtkunst brach.
Seitdem der edle Schiller abgeschoben.
In mir ward seine große Seele wach;
Ich fiihl's an meiner Pulse Schlag und Toben.
Bald soll die Welt, von meinem Ruhm' entzückt.
Mir küssen meines Rockes letzte Fransen,
Ilnd, der gemeinen Wirklichkeit entrückt,
Jn's Reich der Ideale mit mir tanzen!
Wahrheit:
Doch ach, die schnöde Prosa, Dürftigkeit,
Verwehrt mir, lang im Muscnrcich' zu lungern,
„Du, Pepi, sag' einmal, warum machen f denn gar n'
so großes Thor an's Pfandhaus hin?" — „Ja, das verstehst
Du nicht, das muß sein; — wie wollen denn sonst die reichen
Leut' mit ihren Equipagen hineinfahrcn?"
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Denn da der Manichäer nicht mehr leiht,
Hcißt's: Arbeit morgen! will ich nicht verhungern!
Gedichte eines Schustcrgesellcu.
jlfmnfnfic mul IDnfii'lieit.
R.
Phantasie.
Zweckmäßig.
Nun steht es fest, solch Leben ekelt mich;
Die Ahle sei zum letzten Mal geschwungen!
Knieriem und Dreifuß wird mir fürchterlich,
Seit mir ein höh'rer Geist zu Kopf gedrungen.
Auch ich bin in Arkadien geboren.
Auch mich hat Muse gnädig angeseh'n.
In einer Welt voll Gaukler und voll Thoren
Will ich nicht auf dem letzten Platze steh'n!
Leb' wohl, du schwüle Werkstatt, lebe wohl;
Der Genius ruft mich fort von dem Gerümpel!
Wo ich gehämmert und gekneipt, da soll
Nun schwitzen künftighin ein and'rer Gimpel.
Längst liegt das Feld der deutschen Dichtkunst brach.
Seitdem der edle Schiller abgeschoben.
In mir ward seine große Seele wach;
Ich fiihl's an meiner Pulse Schlag und Toben.
Bald soll die Welt, von meinem Ruhm' entzückt.
Mir küssen meines Rockes letzte Fransen,
Ilnd, der gemeinen Wirklichkeit entrückt,
Jn's Reich der Ideale mit mir tanzen!
Wahrheit:
Doch ach, die schnöde Prosa, Dürftigkeit,
Verwehrt mir, lang im Muscnrcich' zu lungern,
„Du, Pepi, sag' einmal, warum machen f denn gar n'
so großes Thor an's Pfandhaus hin?" — „Ja, das verstehst
Du nicht, das muß sein; — wie wollen denn sonst die reichen
Leut' mit ihren Equipagen hineinfahrcn?"
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Gedichte eines Schustergesellen"
"Zweckmäßig"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Thema/Bildinhalt (normiert)
Equipage <Motiv>