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hingen, als bei den Affen, und die Länder schienen blos um
der Fürsten willen da. Der Fürst war die Urquelle aller
Weisheit und Gerechtigkeit, und das deutsche Vaterland besaß
einen großem Vorrath von solchen Urquellen, als von Gesund-
brunnen. Heutzutag ist's umgekehrt, und schon darum gut,
weil die Heilquellen miteinander keinen Krieg führen können,
als höchstens in den Zeitungen. Links brannte ein Dorf, rechts
flackerte ein Schloß, vom lag ein Weiler in Schutt und Asche,
hinten dampfte noch ein Maierhof. RoffeShusen zerstampften
Wiese und Ackerfeld. Fußvolk, Reiterei und Stückgeschwader
waren hart aneinander. Die Karrenbüchsen brüllten, das kleine
Gewehr knallte und knatterte, das blanke Eisen klirrte. Am
tollsten ging es in einem kleinen Gehölz auf dem Flügel zu;
um zu sagen, ob's der rechte oder linke Flügel war, müßte
ich Partei nehmen. Weißröckige Grenadiere und Füfiliere in
blauen Röcken machten fich dort die ausgesuchtesten Grobheiten
mit Schießen, Hauen und Stechen. Wenn fie fich in Güte
hätten vertragen wollen, wäre für beide Parteien Platz genug
dagewesen, doch jede wollte eben das Gehölz für fich allein
haben. Mitten drin im Forst, auf der Höhe eines Abhanges,
kamen ihrer zwei besonders in's Handgemenge, rüstige junge
KerlS, beide gleich stark und gewandt. Sie gingen so hitzig
aufeinander los, daß fie sich gegenseitig unterliefen, um den
Leib packten und mitsammen den Abhang hinunterkollerten.
Drunten aber kam's ihnen mit einemmal vor, als ob der
Boden fie verschlänge, und eS war auch fo etwas dergleichen.
Durch die Decke von Reifig fielen fie in eine tieft Wolfsgmbe,
und da fie im ersten Schrecken fich losgelaffen hatten und von
einander gefahren waren, standen fie fich gegenüber, und zückten
die Seitenwehr, um den Kampf zu erneuen. .Kerl, du mußt
sterben,' schrie der eine. .Kerl, es ist dein Letztes,' drohte der,
andere. Es muß schauerlich auSgesehen habm, wie die zwei
in der engen Grube fich gegenüberstanden, den Säbel in der

Kalendergeschichten

von Wilh. v. Chezy.

IT. Zwei Feinde in einer Falle.

Srieg war im Land, eine geringfügige Fehde nur, doch
für die Heimburger just so schlimm, als ob die ganze Welt
in Flammen stünde. Die Leute wandten fich schier an keinen
Heiligen mehr, als an den Bartholomäus, der da weiß, wie's
thut, so einer geschunden wird. Es ist schon lange her, daS
merkt ihr daraus, daß vom Beten die Rede. Unsere Vorfahren
waren ftömmer wie wir; im übrigen trugen die Menschen
damals noch Affenschwänze, die grad nur ein Bischen höher

V
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Kalendergeschichten. II. Zwei Feinde in einer Falle"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
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Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Säbel
Soldat <Motiv>
Karikatur
Schlucht <Motiv>
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

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Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 7.1848, Nr. 151, S. 49

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