Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
14. | Bestellungen werden in allen Buch- und Kunst- T _ „ „

_^Handlungen, so wie von allen Postämtern und 128«

Zeitungserpeditionen angenommen.

Erscheinen wöchentlich ein Mal. Subscriptions- Ul I |Bnl,v
Preis für den Band von 24 Nummern 3 fl. 36kr.

R.-W. od.2 Rthlr. Einzelne Nummern kosten 12 kr. R.-W. od. 3 ggr.

Ein durstiger Bruder.

(Schluß.)

VIII.

^ubel über Jubel, der Insel Walchern Ehrentag! Die wei-
ten Mündungen der Geschütze brüllten um die Wette mit den
weiten Kehlen des Volkes. Auf allen Masten, an allen Stan-
gen der Schiffe im Hafen, wie auf Thürmen, Thürmchen und
Giebeln am Lande wehten die Flaggen, flatterten lustig Wimpel
und bunte Bänder. Kaiser Karl hielt seinen Einzug; der ihn
empfing, war unter den Großen des Reiches der Begütertsten
einer, prachkliebend aus eigener Neigung schon, und ohnehin
durch der Zeiten Sitte darauf angewiesen, die seltene Ehre
des hohen Besuches durch ungemeffenen Aufwand zu feiern.
Redlich hatte er gethan, was er vermochte, und was der Mark-
graf vermochte, war nicht wenig. Abends beim Schlafengehen
sprach der Kaiser zu seinem Wirth aus spanisch: „Ich danke
dir für den liebreichen Empfang, werther Vetter. Natürlich
erwartete ich ihn nicht anders. Ich kenne ja deine treue Ge-
sinnung wie deinen Reichthum. Aber auch etwas, das ich
nicht erwartete, ist mir hier begegnet, und du vergönnst mir
wohl, daß ich grade das besonders hervorhebe. Ich bewundere
den glücklichen Geschmack, womit du deinen Hofstaat gekleidet
hast. Die Aufwartung der zahlreichen Schaar im weißen zier-
lichgeblümten Damast sah stattlich aus, so wie ich mir etwa
den Aufzug der Engel im Paradies denke. Du wirst niich
verbinden, wenn du morgen nach dem Frühstück mir zum Ab-
schied ein Schauspiel wiederholst, das deinem Geschmack Ehre
macht, wie deinem Reichthum." Nie ist wohl ein kaiserliches
Gebot mit freudigerem Stolz erfüllt worden. Der Hofstaat
mußte Morgens nochmals zur Aufwartung kommen. Aufmerk-

samen Blickes den Zug musternd, sagte Karl: „Die Tracht
nimmt sich bei Tag nicht minder gut aus, als gestern beim
Kerzenschimmer. Ist auch der Glanz minder grell, so tritt die
Zeichnung der Blumen um so deutlicher hervor." — Der Kai-
ser ließ sich die Einzelnen nennen. So kam auch Mabuse an
die Reihe, der, zwischen Adrian und Cornelis einherschreitend,
einen auffallenden Anblick darbot. Er hatte Wort gehalten;
sein Gewand zeichnete sich im Schnitt vor allen andern aus,
und eben so durch den Stoff, dessen Blumen und Ranken durch
ihren Rcichthum wie durch ihre wunderbare Zeichnung den
Vorzug behaupteten. „Mein Maler Mabocho," sagte der Mark-

14
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Ein durstiger Bruder"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Muttenthaler, Anton
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Maler <Motiv>
Bemalung
Palette <Kunst>
Künstler <Motiv>
Karikatur
Kleidung <Motiv>
Spiegel <Motiv>
Pinsel <Motiv>
Satirische Zeitschrift
Staffelei <Motiv>

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 7.1848, Nr. 158, S. 105
 
Annotationen