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Zeitung «erpeditioneu angenommen.
Erscheinen wöchentlich ein Mal. Suiscription«-
preir für den Band von 24 Nummern 3 fl. 38 kr.
R.-W. od. 2 Rthlr. Einzelne Nummer» kosten 12 kr. R.-W. od. 3 ggr.
Rande deS tiefen TaubergrundeS hin, und so steil find die
Thalwände, daß dort ein Sturmlauf unmöglich schien. Auf
den andern Seiten, wo die Stadt von der Fläche ihrer
Anhöhe umgeben wird, schützten fie hohe Mauern und tiefe
Gräben, an denen die Bürger mehr denn ein Jahrhundert
lang gebaut hatten, und tüchtige Wälle lagen vor. Die
Thore waren besonders stark durch Basteien befestigt. Die
Bürgerschaft dieser Reichsstadt war stets gut kaiserlich ge-
finnt gewesen, und manches Reichsoberhaupt, wie z. B.
Ludwig der Bayer, erprobte ihren tapfern Beistand. Allein
die Reformation hatte auch hier Manches wankend gemacht,
und im dreißigjährigen Bürgerkrieg neigten fich die Gefin-
nungen zu den Schweden. Da ereignete fich folgende Be-
gebenheit.
Der schwedische Obrist Moritz von USlar ritt mit vier
Schwadronen in die Stadt und führte in den Fahnen den
Römer O. Curtius auf springendem Roß. Die zwei Schwa-
dronen Altringer, welche in der Stadt lagen, empörten sich,
rissen die Fahnen auS den Händen der weinenden Banner-
träger und schlugen fich zu den Schweden. Als USlar
abzog, ließ er den Cornet Conrad von Rinkenberg mit 60
Reitern zurück. Das war am 10. September 1631.
Damals begab fich Rotenburg in den Schutz der Schwe-
den, die schon Würzburg besetzt hatten. Die junge Mann-
schaft in Stadt- und Landwehr wurde aufgeboten, eine
wohlgerüstete Schaar von siebenhundert Mann. Alle waren
guten Muchs. Das sollte aber ein schlechtes Ende nehmen,
denn die Schlacht bei Leipzig war vorbei (am 7. Sept.)
und das geschlagene Heer Tilly's zog über Aschaffenburg
heran.
Da geschah es, daß am 29. September um zwei Uhr
Nachmittags kaiserliches Volk der Stadt fich näherte, sich
in die Gärten warf und nach den Mauern schoß. Sogleich
Tilly in Rotenburg.
Äuf einer weithinfichtbaren Anhöhe liegt die alte, fränkische
Stadt Rotenburg. Auf der Westseite streckt fie fich an dem
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Handlungen, so wie von allen Postämtern und |
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preir für den Band von 24 Nummern 3 fl. 38 kr.
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Rande deS tiefen TaubergrundeS hin, und so steil find die
Thalwände, daß dort ein Sturmlauf unmöglich schien. Auf
den andern Seiten, wo die Stadt von der Fläche ihrer
Anhöhe umgeben wird, schützten fie hohe Mauern und tiefe
Gräben, an denen die Bürger mehr denn ein Jahrhundert
lang gebaut hatten, und tüchtige Wälle lagen vor. Die
Thore waren besonders stark durch Basteien befestigt. Die
Bürgerschaft dieser Reichsstadt war stets gut kaiserlich ge-
finnt gewesen, und manches Reichsoberhaupt, wie z. B.
Ludwig der Bayer, erprobte ihren tapfern Beistand. Allein
die Reformation hatte auch hier Manches wankend gemacht,
und im dreißigjährigen Bürgerkrieg neigten fich die Gefin-
nungen zu den Schweden. Da ereignete fich folgende Be-
gebenheit.
Der schwedische Obrist Moritz von USlar ritt mit vier
Schwadronen in die Stadt und führte in den Fahnen den
Römer O. Curtius auf springendem Roß. Die zwei Schwa-
dronen Altringer, welche in der Stadt lagen, empörten sich,
rissen die Fahnen auS den Händen der weinenden Banner-
träger und schlugen fich zu den Schweden. Als USlar
abzog, ließ er den Cornet Conrad von Rinkenberg mit 60
Reitern zurück. Das war am 10. September 1631.
Damals begab fich Rotenburg in den Schutz der Schwe-
den, die schon Würzburg besetzt hatten. Die junge Mann-
schaft in Stadt- und Landwehr wurde aufgeboten, eine
wohlgerüstete Schaar von siebenhundert Mann. Alle waren
guten Muchs. Das sollte aber ein schlechtes Ende nehmen,
denn die Schlacht bei Leipzig war vorbei (am 7. Sept.)
und das geschlagene Heer Tilly's zog über Aschaffenburg
heran.
Da geschah es, daß am 29. September um zwei Uhr
Nachmittags kaiserliches Volk der Stadt fich näherte, sich
in die Gärten warf und nach den Mauern schoß. Sogleich
Tilly in Rotenburg.
Äuf einer weithinfichtbaren Anhöhe liegt die alte, fränkische
Stadt Rotenburg. Auf der Westseite streckt fie fich an dem
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Tilly in Rotenburg"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
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