11.
Bestellungen werden in allen Buch- und Kunst- —- rnmm
Handlungen, so wie von allen Postämtern und
Zeitungserpeditionen angenommen.
Erscheinen wöchentlich ein Mal. Subskription«- Vn JJ{anv,
Preis für den Band von 21 Nummern 3 fl. 36 kr._'_'
R.-W.od.2Rthlr. Einzelne Nummern kosten 12kr.R.-W.°d.3ggr.
Ein durstiger Bruder.
Von Wilh. v. Chezy.
Wa« unter Rosen verdirbt, erhalt sich in Neffein.
I.
Die alte Stadt Antwerpen, auf hoch-
deutsch Antorf geheißen, erfreut sich bis zum
heutigen Tage stattlicher Reichthümer und weit-
ausgreifenden Verkehrs in Handel und Wan-
del. Immer noch dürfen, wie vor drei Jahr-
hunderten, die Antorfer fich rühmen, „ in einem
Monat würden bei ihnen mehr Geschäfte ge-
macht, als zu Venedig in zwei Jahren,' nur
daß seitdem des heiligen Marcus beschwingter
Leu flügellahm geworden. Aber zur Zeit, als
Carl der Fünfte auf dem Kaiserthrone saß,
da hieß Venedig die Königin des adriatischen
Meeres, und die Stadt an der Schelde die
Weltbörse. Ein deutscher Strom, trug die
Schelde deutsche Schiffe ungehemmt ins weite
Meer hinaus, wie fie frei die heimkchrenden
aufnahm, und Niederland war einer der reichsten
Edelsteine in der Krone des Reiches, das, be-
rufen die Welt zu beberrschen, fich so schnöde
um sein Recht der Erstgeburt hat täuschen
lassen. Wie reich jedoch in jenen Tagen höch-
sten Glanzes Antorf immerhin war, einem
armen Gesellen wollte dort von allen Tauben
auch nicht eine gebraten in den Mund fliegen,
besonders wenn er, wie der Maler Jan Ma-
buse nichts dafür that, als, die Hände im
Schoß, eben den Mund aufspcrren. Inmitten
I l
Bestellungen werden in allen Buch- und Kunst- —- rnmm
Handlungen, so wie von allen Postämtern und
Zeitungserpeditionen angenommen.
Erscheinen wöchentlich ein Mal. Subskription«- Vn JJ{anv,
Preis für den Band von 21 Nummern 3 fl. 36 kr._'_'
R.-W.od.2Rthlr. Einzelne Nummern kosten 12kr.R.-W.°d.3ggr.
Ein durstiger Bruder.
Von Wilh. v. Chezy.
Wa« unter Rosen verdirbt, erhalt sich in Neffein.
I.
Die alte Stadt Antwerpen, auf hoch-
deutsch Antorf geheißen, erfreut sich bis zum
heutigen Tage stattlicher Reichthümer und weit-
ausgreifenden Verkehrs in Handel und Wan-
del. Immer noch dürfen, wie vor drei Jahr-
hunderten, die Antorfer fich rühmen, „ in einem
Monat würden bei ihnen mehr Geschäfte ge-
macht, als zu Venedig in zwei Jahren,' nur
daß seitdem des heiligen Marcus beschwingter
Leu flügellahm geworden. Aber zur Zeit, als
Carl der Fünfte auf dem Kaiserthrone saß,
da hieß Venedig die Königin des adriatischen
Meeres, und die Stadt an der Schelde die
Weltbörse. Ein deutscher Strom, trug die
Schelde deutsche Schiffe ungehemmt ins weite
Meer hinaus, wie fie frei die heimkchrenden
aufnahm, und Niederland war einer der reichsten
Edelsteine in der Krone des Reiches, das, be-
rufen die Welt zu beberrschen, fich so schnöde
um sein Recht der Erstgeburt hat täuschen
lassen. Wie reich jedoch in jenen Tagen höch-
sten Glanzes Antorf immerhin war, einem
armen Gesellen wollte dort von allen Tauben
auch nicht eine gebraten in den Mund fliegen,
besonders wenn er, wie der Maler Jan Ma-
buse nichts dafür that, als, die Hände im
Schoß, eben den Mund aufspcrren. Inmitten
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Ein durstiger Bruder"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)