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9.

Bestellung«, werden in alle» Buch - nnd Kunst- —» — ^ _

Handlungen, so wie von allen Postämtern und dl««»»

ZeitungSerpeditionen angenommen.

Erscheinen wöchentlich ein Mal. Subskriptions-
preis für den Band von 24 Nummern 3 fl. 38 kr._

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VII.Aand.

Eine Luftfahrt.

(Schluß.)

Aesorgt begann ich Mstr. Blak, der eben wieder einen
Sack Sand auSgoß, zu fragen, ob wir denn noch nicht hoch
genug wären.

.Wir befinden uns gegenwärtig,' erwiederte Mstr. Blak,
auf den Barometer blickend, auf einer Höhe von nicht ganz
fünfzehntausend Fuß, also auf ungefähr gleicher Höhe mit der-
jenigen des Montblanc. Bei der gegenwärtigen Erleichterung
des BallonS werden wir noch fernere tausend Fuß steigen;
daS wird mir genügen. Sobald der Ballon, der dort etwas
auf- und abwiegen wird, ruhig steht, werde ich meine Opera-
tion beginnen.'

Das war mindestens ein Trost. Aber einstweilen ging es
noch immer höher. »Da droben aber ist'S fürchterlich, und
der Mensch versuche die Götter nicht.' Die Luft im Innern
des Körpers, welche schon lange das Streben zu erkennen ge-
geben hatte, fich eben so auszudehnen, wie draußen die dünne
Luft, die uns umgab, begann allmählig einzelne Blutttöpfchen
zu den Poren hinauszutreiben, und es zuckte einem die Haut,

als würde man mit Millionen Nadeln gestochen. DaS Stechen
aber in den Ohren ward zu dem empfindlichsten Schmerz.

Endlich stand der Ballon. Mstr. Blak vifitirte die vorn
erwähnten Punkte mit dem Fernrohr, verglich dann den Stand
deS Rohrs mit der Wafferwage, und notirte die Winkel, die
beide Instrumente bei dieser Gelegenheit bildeten, genau in
seine Brieftasche, um darnach später seine Berechnung zu ma-
chen. Dann schwang er fich in daS Netz hinauf, und zog an
der Schnur, die durch den Ballon zu der oberen Klappe führt,
um diese zu öffnen.

Aber fie versagte vorerst ihren Dienst. In der Nebelwolke
war fie feucht geworden, und drauf in der Eisregion zuge-
sroren. Erst nach langem vergeblichen Zucken, und zuletzt
nach einem kräftigen Ruck gelang eS, fie zu öffnen. Zugleich
ward aber dadurch die Feder verletzt und die Klappe wollte
fich nicht wieder schließen.

Aber Mstr. Blak war ein entschlossener Mann. Mit der
Behendigkeit einer Katze kletterte er an dem äußeren Netze den
Ballon hinauf. Als er über die Hälfte war, bemerkte ich
deutlich, wie der Ballon oben noch immer zusammen klappt».
Durch die untere Oeffnung entwich eine bedeutende Menge GaS,
waS fich durch den Geruch deutlich zu erkennen gab; mehr
noch mochte durch die obere Oeffnung entwichen sein. DieS
Zusammenklappen half aber auch dem kühnen Kletterer, um so
schneller die Klappe zu erreichen und fie zu schließen.

Betäubt durch das Kohlengas, heftig hustend, ich möchte
sagen mehr instinktmäßig als bewußt, kletterte Mstr. Blak
wieder hinab und hing fich in daS Netz oberhalb deS Ringes. !

Zugleich bemerkte ich an dem starken Luftzug, der aufwärts >
ging, daß wir in einem schnellen Fallen begriffen waren; da
unser Luftschiffer noch immer nicht recht zu fich gekommen und

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Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Eine Luftfahrt"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Reinhardt, Carl
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Passagier
Karikatur
Ballon <Motiv>
Netz <Motiv>
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 7.1848, Nr. 153, S. 65
 
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