Bestellungen werden in allen Buch- und Kunst- Preis des Bandes (26 Nummern) M G.70. Bei directem
Handlungen, sowie von allen Postämtern und Mro. M M M Bezüge per Kreuzband: sür Deutschland und Oesterreich
^eitungs-Erpeditionen angenommen. ^ 7.50, sin' die anderen Länder des Weltpostvereins , K. 8—, “AA • " 0.
Erscheinen wöchentlich ein Mat. _ Einzelne Nummer .'!0
Vom Dirndl, das der Tuifl g'holt hat.
(Fortsetzung.)
Kleinlaut hat jetzt die Vroni g'meint: „Schaut, Frau
Mutter! Die Leut' sein ja nicht schuld an dem Sepp sein'm
Unglück. Nur sein wilder Hamur, sein Schelten und Räsonniren
dringt ihn immer so in die Fatalitäten."
„'s Maul halt!" schreit jetzt die Alte; „wann der Sepp
jo ein Fischblut hält' wie Du — nachher war' er auch so
ein Schaf wie Du, und kein odentliches Mannsbild."
„Aber der Vater ist doch auch ein Mannsbild und über
dem seine Lippen kommt kein unb'schaffen's Wort!" fallt der
Alten sanftmüthig aber fest die Vroni in d' Red.
Die Waldhofbäurin hat sich in die Zung' 'bissen, denn
sonst hätt' der Bauer auch noch sein' Thcil 'kriegt, und den
Respekt oor ihr'm Mann hat s' in Gegenwart der Tochter
nicht aus'n Augen setzen wollen.
Vielleicht war' die G'schicht' so gut aus'gnngcn, wenn
die Vroni sich aus 'm Staub g'mncht und in den Garten oder
den Stall 'nans'gangen lvär'; da muß ihr aber die unglück-
liche Red' cinfallen: „Frau Mutter, ich Hab' heut' den hoch-
würdigen Herrn Pfarrer 'bitt', er sollt' dem Sepp schreiben,
ihm eine tüchtige Strafpredigt halten und ihm das Fluchen
verbieten."
„Was hast 'than — schreit die Alte, „den Pfarrer
hast auch noch über den armen Sepp g'hetzt? — Na wart'
Du, das wcrd' ich Dir austreiben für ein and'res Mal!" Und
sic reibt ans mit der Hand, — mir scheint, sie hat der Vroni
gar eine Ohrfeig' geben wollen, die aber war g'schcidt
und ist auf d' Seiten g'sprungcn und zur offenen Thür hinaus.
„Schau', daß D' mir ans die Augen kommst!" hat ihr
die Waldhofbäuerin nachg'schricn, „mit Dir Hab ich eh' nichts
als Gift und Galt. Wann Dich nur an der Stell' der Tuifl
holen that'!" Und nachher hat f die Thür' zug'schlagen hinter
der Vroni ihrem Rücken und die ist auf und davon, in den
Wald hinein'gangen, um sich dort ausweinen z'können.
Ans einen alten abg'storbenen Baumstamm und dort wo's
Gehölz am dichtesten war, hat sich das arme Dirndl hing'setzt
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^eitungs-Erpeditionen angenommen. ^ 7.50, sin' die anderen Länder des Weltpostvereins , K. 8—, “AA • " 0.
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Vom Dirndl, das der Tuifl g'holt hat.
(Fortsetzung.)
Kleinlaut hat jetzt die Vroni g'meint: „Schaut, Frau
Mutter! Die Leut' sein ja nicht schuld an dem Sepp sein'm
Unglück. Nur sein wilder Hamur, sein Schelten und Räsonniren
dringt ihn immer so in die Fatalitäten."
„'s Maul halt!" schreit jetzt die Alte; „wann der Sepp
jo ein Fischblut hält' wie Du — nachher war' er auch so
ein Schaf wie Du, und kein odentliches Mannsbild."
„Aber der Vater ist doch auch ein Mannsbild und über
dem seine Lippen kommt kein unb'schaffen's Wort!" fallt der
Alten sanftmüthig aber fest die Vroni in d' Red.
Die Waldhofbäurin hat sich in die Zung' 'bissen, denn
sonst hätt' der Bauer auch noch sein' Thcil 'kriegt, und den
Respekt oor ihr'm Mann hat s' in Gegenwart der Tochter
nicht aus'n Augen setzen wollen.
Vielleicht war' die G'schicht' so gut aus'gnngcn, wenn
die Vroni sich aus 'm Staub g'mncht und in den Garten oder
den Stall 'nans'gangen lvär'; da muß ihr aber die unglück-
liche Red' cinfallen: „Frau Mutter, ich Hab' heut' den hoch-
würdigen Herrn Pfarrer 'bitt', er sollt' dem Sepp schreiben,
ihm eine tüchtige Strafpredigt halten und ihm das Fluchen
verbieten."
„Was hast 'than — schreit die Alte, „den Pfarrer
hast auch noch über den armen Sepp g'hetzt? — Na wart'
Du, das wcrd' ich Dir austreiben für ein and'res Mal!" Und
sic reibt ans mit der Hand, — mir scheint, sie hat der Vroni
gar eine Ohrfeig' geben wollen, die aber war g'schcidt
und ist auf d' Seiten g'sprungcn und zur offenen Thür hinaus.
„Schau', daß D' mir ans die Augen kommst!" hat ihr
die Waldhofbäuerin nachg'schricn, „mit Dir Hab ich eh' nichts
als Gift und Galt. Wann Dich nur an der Stell' der Tuifl
holen that'!" Und nachher hat f die Thür' zug'schlagen hinter
der Vroni ihrem Rücken und die ist auf und davon, in den
Wald hinein'gangen, um sich dort ausweinen z'können.
Ans einen alten abg'storbenen Baumstamm und dort wo's
Gehölz am dichtesten war, hat sich das arme Dirndl hing'setzt
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Vom Dirndl, das der Tuifl g'holt hat"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)