Fliegende Blätter (73.1880 (Nr. 1823-1848))

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G erettet,

„Du, Sepp, heut' hat gar der Herr Pfarrer 'predigt:
wer von seinem Acker Erdäpfel stehl', komm'in d' Hüll'!" —
„So? Da bin i'nur froh, daß i' ihm gestern blos Krflutköpf'
g'nommen hnb'!"

Bei der Volkszählung.

„Wie groß ist Ihre Familie?" — „Vierzehn Personen!"
— „Vierzehn Personen! Wie das?" „Meine Frau, ich
und fünf Kinder sind sieben und meine Schwiegermutter »mcht
vierzehn!" _

Der Weihnachtstern.

(Oesterreichisch.)

Wia's d' einischrci'st in' Wald, schreit's wieda 'raus.

Und wia du's anschaust, d' Welt, so sicht s' an aus!

Sein d' Aug'n frisch, is d' Welt a' wahre Pracht,

Sein f trüab und matt, sixt eh' nix,.als wia Nacht!

Du wnnderst jung hinaus in Berg und Thal,

Find'st üb'rall hin, und waar' da Weg aa schmal.

Dein Herz is hell und leucht' da weit voraus, —
Wo's d' hinkimmst, bist gern da und g'rad wia z' Haus! —
Halt wann's d' a' Zeit! gehst so kreuz und quer.

Da kimmt a' G'sell, a' nnrrischa daher.

Und geht mit dir auf Tritt und Schritt,

Und setzt da allahand dumm's Zeug in' Kopf,

Und treibt di': „Dort is 's Glück! Hiazt pack's bci'm Schopf!" :
Und wia's d' so rennst, da in dein' — Herz'n d'rin
Löscht 's Liachtl aus und — d' Schönheit is dahin
Von All'n, was d' sunst g'seg'n hast in da Welt,

Weil ja d' Beleuchtung hiazt, die rechte, fehlt!!

Der Weihnachtstern.

So geh'n ma' halt im Finstern umanand,

Und tapp'n her und hin mit Fuaß und Hand! . . .
Wann aba d' Weihnacht kimmt, geht auf ihr Stern
Und leucht' in's Herz uns 'nein! Mir leiden's gern!
Der alte Sinn kehrt wieder bei uns ein.

Der liabe, stille Kindasinn! U mein!

Wie wird auf oanmal d' Welt so schön,

So schön, wia's lang scho' net so schön is g'wen!

Mit Kinderaug'n schau'n ma's hiazta an:

Der Weihnachtsstern — der hat dös Wunder 'than!

vr. Märzroth

Redaction: I. Schneider in München. — Verlag von Braun & Schneider in München.
Kgl. Hof-Bnchdruckerei von E. Mühlthalcr in München.

Tjifju rine Beilage.