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Aus meiner Studienzeit.

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Zufällig tress' ich hier auf meiner
Reise mit einem alten, lieben Jugend-
freund zusammen, der durch unver-
schuldetes Unglück in Noth gerathen
ist und nicht mehr weiter kann. Ich
appellire an das mitleidsvolle Herz
der Anwesenden. Lassen wir, die
wir hier im Ueberflusse leben, dem
armen Teufel auch etwas zukommen.

Ich glaube mich Ihrer ungetheilten
Zustimmung erfreuen zu dürfen,
wenn ich mir erlaube, eine Collcktc
vorzuschlagen." Auf einen Wink
eilt der Kellner mit einem Teiler
herbei; der junge Mann legt zwei
Thalcr auf denselben — es sind die
zwei letzten aus der gemeinschaft-
lichen Reisekassc der beiden Studenten
— eilt Murmeln des Beifalls geht
durch den Speisesaal, und Jeder
sucht den Andern durch Mildthätig-
keit zu überbieten.

Eine Stunde später schütteln sich die beiden Freunde Verständnis;
voll die Hände. „Robert, das hast Du famos gemacht!" spricht
Heinrich lachend; „aber jetzt rasch die Uhren ausgelöst, den erborgten

eleganten Anzug zum Schneider zurückgetragen und dann lustig
hinaus über Berg und Thal!"

Noch mehr.

Sie: „Aber Hans, ich begreife Deine Eifersucht nicht;
ich halte es mit Dir doch besser, als mit irgend Jemand'."

— Er: „Ja, ja, ich glaube, Du hältst mich sogar zum

— Besten!"

Stoßseufzer eines Podagristen.

„Herrgott, wie dank' ich Dir, daß Du mich nur mit
zwei Füßen hast auf die Welt kommen lassen!"

Der neue Minister.

In der kleinen Residenzstadt W. soll ein neuer Stnatsininister er
nannt werden. An dem Nachmittage, an welchem die Ernennung voll
zogen wird, versammeln sich die Gattinnen der hvchststchenden Bcamleu, von
denen jede im Stillen hofft, das; ihr Mann Minister werden wird, bei der
Frau Geheimrüthin zum Kaffee. Der Diener derselben ist nach dem Schlosse
geschickt worden, mit dem Auftrag, das Resultat so bald als möglich in
Erfahrung zu bringen.

Nachdem sich die kaffeetrinkenden Damen schon seit einiger Zeit in
höchster Aufregung befunden und hin und her vermuthet und gestritten
haben, öffnet sich endlich die Thür, und Johann, der Diener, ruft in's
Zimmer: „Herr Landrath Müller!"

Empört schreien die Damen: „Was, die Müllern?!

Redaction: I. Schneider in München. — Verlag von Braun & Schneider in München.
Kgl. Hos-Bnchdruckcrci von E. Miihlthalcr in München.

Ijirsli cink Ürilagr.
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Aus meiner Studienzeit" "Stoßseufzer eines Podagristen" "Der neue Minister"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Flashar, Max
Stauber, Carl
Entstehungsdatum
um 1885
Entstehungsdatum (normiert)
1880 - 1890
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Alle Rechte vorbehalten - Freier Zugang
Creditline
Fliegende Blätter, 82.1885, Nr. 2081, S. 192
 
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