Fliegende Blätter (93.1890 (Nr. 2345-2370))

32 Hundebell-Phonograph,

unentbehrlich für Jedermann, der allein eine Wohnung besitzt und
sich keinen Hund als Wächter halten will oder kann. Mit einer-
einfachen Vorrichtung wird beim leisesten Berühren der Thiirschnalle
der Phonograph in Bewegung gesetzt, und der Einschleicher durch
das Gebell des patentirten Apparates in die Flucht getrieben.

Ein echter Hagestolz.

A: „Nun, Herr Sanitätsrath, was sagen Sie dazu, das; sich
unsere fünf jungen Aerzte fast zu gleicher Zeit verlobt haben?"
Sanitätsrath (alter Junggeselle): „Was soll ich dazu sagen?
Müssiggang ist aller Laster Anfang!"

Allgemeines Z a h n w c h.

„Ja was ist denn das, Herr Doctor — bei Ihnen hat
ja die ganze Familie Zahnweh!" - „Leider — es trifft

Allgemeines Zahnu>eh.

schon so zusammen. Unser Jüngster bekommt die ersten Zähne,
unser Hugo die zweiteil, und mein liebes Weibchen hier —
die dritten!"

Einst und jetzt.

eun ein Troubadour vor Zeiten
Wo ein schönes Mädchen sah,
Seufzt' er: „Göttin meines Herzens!
Venus Amathnsia!"


Sieht ein Lieutenant auf der Straße
Heut' solch' eine Schöpfungsperl',

Näselt er recht gnädig lächelnd
Weiter nichts als: „Strammer Kerl!"

__ _ w. Herbert.

K a s e r n h o f b l ii t h e.

Unteroffizier (zu dem bei'm Exercireu den Kopf etwas
nach links beugenden Soldaten): „Schwerenoth noch 'mal, Müller!
Wollen Sie vielleicht Ihren blödsinnigen Nischel unter die linke Flosse
klemmen, wie ein kranker Piepmatz? Stecken Sie doch den ver-
dammteil Riecher in die Höhe! Die alte Gurke ist nicht mehr
wie der neunte Knopp! Weiter nischt!"

Guter Rath.

Kunde: „Rathen Sie mir, was für Papiere ich gegenwärtig
kaufen soll — in- oder ausländische?" — Bankier: „Wenn Sie
gut essen wollen, kaufen Sie ausländische, wenn Sie aber gut
schlafen wollen, inländische!"