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182 Druckfehlerteufel.

„Gestern traf die letzte Nbtheilung der Ferienkolonisten wieder
hier ein. Mit freudestrahlenden Augen und gesunden, frischen
Wanzen kehrten sie zu ihren Eltern zurück."

Ein kleiner Diplomat.

„Karl, es ist sehr schlecht von Dir, daß Du immer hinter dem
Rücken Deines Freundes Böses von ihm erzählst!" — „Ja, Papa, ^
wenn ich es ihm in's Gesicht sage, dann haut er mich!"

Richtiger Schluß.

„... Sehen Sie, Verehrtester, wenn meine Frau und ich
uns zanken, so darf Niemand zugegen sein; wir lassen die
Kinder fortgehen, damit sie nichts davon hören!" — „Ah so! Jetzt
verstehe ich auch, warum man Ihre Kinder immer auf der Straße
sieht!" _____

Die Entstehung des Corps „Jndiania".

„Nur Muth — die Sache wird schon schief gehen", dachte der alte
Corpsstudent Bummel, als er nach zwölf Semestern in's Examen
stieg — und die Sache ging auch schief. Bummel fiel durch, glück-
licherweise ohne erhebliche innere Verletzung. Kurz entschlossen sagte
er dem Studium Valet, pumpte von einem reichen Onkel etliche
tausend Mark, rückzahlbar am jüngsten Tage, und schiffte sich ein
nach New-Iork. Sein erster Blick in der neuen Welt siel auf einen
Stiefelputzer, der ihm sehr gelegen kam. Der Stiefelputzer machte

sich sofort an die Arbeit, und während er die Bürste lustig hand-
habte, sang er halblaut ein Lied vor sich hin, das Bummel bekannt
war. Es war das alte Studentenlied: „Wo Muth und Kraft in
deutscher Seele stammen." — „Woher kennen Sie dieses Lied?"
fragte er erstaunt den Stiefelputzer. Dieser aber warf sich in die
Brust und erwiderte mit stolzem, wehmüthigem Lächeln: „Ich werde
doch das Lied noch auswendig wissen •— war ich doch zehn Semester
Corpsstudent in Güttingen!" Kaum hatte der Stiefelputzer diese
Worte gesprochen, fiel ihm Bummel um den Hals. Nach kurzer

Die Entstehung des Corps „Jndiania".

Besprechung ihrer Lage läßt der Stiefelputzer sein Werkzeug im
Stich und die beiden Freunde wandern in ein Magazin, in dem
man sich nicht nur vollständig neu kleiden, sondern auch rasiren und
frisiren lassen kann.

Während sich der Stiefelputzer auf Kosten seines Freundes in
einen Corpsbruder umwandeln läßt, singt der Friseurgehilfe, mit
dem Brenneisen dazu gestikulirend: „Seht ihn blinken, in der Linken,

diesen Schläger, nie entweiht." Berechtigtes Erstaunen Bummels,
kurze Erörterung — und es entpuppt sich auch der Friseurgeselle
als Corpsphilister von zwölf Semestern.
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Die Entstehung des Corps 'Indiania'"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Oberländer, Adolf
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 93.1890, Nr. 2365, S. 182

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