Gute Ausrede.
Herr (zum Heirathsvermittler): „Bei Ihnen bin ich schön
'reingefallen. Ihre Partie habe ich geheirathet, aber meine reiche
Frau gibt mir nichts von ihrem Reichthum!" — Heirathsver-
mittler: „Nun, können Sie sich etwas Besseres wünschen? Eine
reiche Frau haben Sie, aber eine gescheidte noch dazu!"
Gegenleistung.
Der kleine Pepi (zu seiner Schwester): „Du, Emma, gib
mir ein bischen von Deinem Kuchen! Ich werde dann unser Klavier
so ruiniren, daß Du 'n paar Wochen lang keine Klavier-
stunden mehr zu nehmen brauchst!"
Chor der Touristen: „Schon wieder dieser unglückselige
Nebel! Nie hat man doch von diesem Berge eine Aussicht!"
Longinus: „Schön, sehr schön, gottvoll!"
Boshaft.
Kaufmann (zu einem Geschäftsfreund, der ihm seine Tochter
vorgestellt und ihm die Höhe der Mitgift derselben angegeben hat).
„Wie alt is se?" — Geschäftsfreund: „Sechzehn Lenze hat st
geseh'n!" — Kaufmann: „Waaß Gott, wie lang se blind war!
210 Die drei Ringe.
bracht. Ich besitze ein blühendes Geschäft und es geht mir
gut!" Da fragte der Kadi den Zweiten. „Hier ist «mein Ring",
antwortete dieser und zeigte eine Schnur, die um seinen Hals
hing und an welcher der Reis befestigt war. „Ich habe ihn
als einen Talisman getragen und er hat mir ebenfalls Glück
gebracht. Ich nenne Haus und Hös mein Eigen!"
Endlich wandte sich der Richter an den letzten der Brüder.
„Und Du mein Sohn, was hast Du zu sagen?"
Der Jüngling erwiderte: „Ich bin aus keinen grünen
Zweig gekommen. Ich fand das Leben in der weiten Welt
da draußen sehr schön, aber — sehr kostspielig!"
„Nun und der Ring, wo hast Du den Ring?"
Der Jüngling blickte eine Weile schweigend zu Boden.
Dann schlug er die Augen frei und offen zum Richter aus und
sprach: „Gestrenger Herr, zürne nicht . . den Ring, den halü ich
— versetzt!"
Da hob der Kadi den Beutel mit den 1000 Goldstücken
empor und ries: „Daran erkenn^ ich Dich! Du bist der
'rechte Sohn Deines Vaters.
Nimm hin das Geld und verzehre
es mit Gesundheit!"
Herr (zum Heirathsvermittler): „Bei Ihnen bin ich schön
'reingefallen. Ihre Partie habe ich geheirathet, aber meine reiche
Frau gibt mir nichts von ihrem Reichthum!" — Heirathsver-
mittler: „Nun, können Sie sich etwas Besseres wünschen? Eine
reiche Frau haben Sie, aber eine gescheidte noch dazu!"
Gegenleistung.
Der kleine Pepi (zu seiner Schwester): „Du, Emma, gib
mir ein bischen von Deinem Kuchen! Ich werde dann unser Klavier
so ruiniren, daß Du 'n paar Wochen lang keine Klavier-
stunden mehr zu nehmen brauchst!"
Chor der Touristen: „Schon wieder dieser unglückselige
Nebel! Nie hat man doch von diesem Berge eine Aussicht!"
Longinus: „Schön, sehr schön, gottvoll!"
Boshaft.
Kaufmann (zu einem Geschäftsfreund, der ihm seine Tochter
vorgestellt und ihm die Höhe der Mitgift derselben angegeben hat).
„Wie alt is se?" — Geschäftsfreund: „Sechzehn Lenze hat st
geseh'n!" — Kaufmann: „Waaß Gott, wie lang se blind war!
210 Die drei Ringe.
bracht. Ich besitze ein blühendes Geschäft und es geht mir
gut!" Da fragte der Kadi den Zweiten. „Hier ist «mein Ring",
antwortete dieser und zeigte eine Schnur, die um seinen Hals
hing und an welcher der Reis befestigt war. „Ich habe ihn
als einen Talisman getragen und er hat mir ebenfalls Glück
gebracht. Ich nenne Haus und Hös mein Eigen!"
Endlich wandte sich der Richter an den letzten der Brüder.
„Und Du mein Sohn, was hast Du zu sagen?"
Der Jüngling erwiderte: „Ich bin aus keinen grünen
Zweig gekommen. Ich fand das Leben in der weiten Welt
da draußen sehr schön, aber — sehr kostspielig!"
„Nun und der Ring, wo hast Du den Ring?"
Der Jüngling blickte eine Weile schweigend zu Boden.
Dann schlug er die Augen frei und offen zum Richter aus und
sprach: „Gestrenger Herr, zürne nicht . . den Ring, den halü ich
— versetzt!"
Da hob der Kadi den Beutel mit den 1000 Goldstücken
empor und ries: „Daran erkenn^ ich Dich! Du bist der
'rechte Sohn Deines Vaters.
Nimm hin das Geld und verzehre
es mit Gesundheit!"
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Die drei Ringe" "Longinus im Gebirge"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 93.1890, Nr. 2368, S. 210
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg