KegierililgS'
ükernllkme.
KegierungS'
tlläüglielt.
46 Regierungsübernahme. — NegierungsLhätigkeit.
Lostrenmmgen und nur mit der neu geschaffenen achten Chur-
würde. Doch wurde die gegenseitige Succession der baierischen
und pfälzischen Linie festgestellt.
Am 29. December 1648 erließ Carl Ludwig von London
aus ein Besitzergreiflmgsdecret und setzte eine Commission
ein, welche mit dem Vollzuge desselben beaustragt wurde. Cr
erlebte noch in England den Sturz Carl I., reiste sodann
über Holland nach Cassel, woselbst er sich init der Tochter
des Landgrafen Wilhelm V. von Hessen, Charlotte, verlobte,
und begab sich daranf nach Nürnberg, woselbst er die Streitig-
keiten mit der Neuburger Linie schlichtete, sich der Unter-
stütznng des Oberbefehlshabers der schwedischen Armee, des
Pfalzgrasen Carl Gustav, versicherte und die desinitive Her-
ausgabe der Unterpfalz erwirkte mit Ausnahme der Festnng
Frankenthal, welche noch von den Kaiserlichen unter denr
spanischen Commandanten Frangipani besetzt blieb. Am
7. October 1649 zog Carl Ludwig, wie die Schriftsteller
jener Zeit versichern, unter dem wehmüthigen Znjauchzen der
Bevölkerllng in die Hauptstadt Heidelberg ein. Das Land
befand sich damals in einem erschrecklichen Znstande. Die
Bevölkernnlg war auf den 50. Theil herabgesunken; die ehe-
lnals bliiheildell Dörfer bestanden jetzt aus wenigen ärinlichen
Lehmhütten; mif den Feldern wuchs Dorngestrüpp; die Wein-
berge lagen wüste da; Heidelberg lag zum Theil in Trümmern,
Mannheim war verwüstet, die Festungswerke geschleift. Hier
gab es Gelegenheit für einen ordnenden, schaffenden Geist,
mit den Greneln, den Schäden, den entsittlichenden Folgen
eines verderblichen Krieges aufzuräumen und Carl Ludwig
hat diese Aufgabe innerhalb weniger Jahre mit dem mög-
lichsten Erfolge gelöst.
Nachdem Carl Ludwig seinen Wahlspruch, den er auf die
zur Erinnerung an den Abschluß des westphälischen Friedens
geprägte Medaille setzen ließ — ssäcmäo non osäo — in
ükernllkme.
KegierungS'
tlläüglielt.
46 Regierungsübernahme. — NegierungsLhätigkeit.
Lostrenmmgen und nur mit der neu geschaffenen achten Chur-
würde. Doch wurde die gegenseitige Succession der baierischen
und pfälzischen Linie festgestellt.
Am 29. December 1648 erließ Carl Ludwig von London
aus ein Besitzergreiflmgsdecret und setzte eine Commission
ein, welche mit dem Vollzuge desselben beaustragt wurde. Cr
erlebte noch in England den Sturz Carl I., reiste sodann
über Holland nach Cassel, woselbst er sich init der Tochter
des Landgrafen Wilhelm V. von Hessen, Charlotte, verlobte,
und begab sich daranf nach Nürnberg, woselbst er die Streitig-
keiten mit der Neuburger Linie schlichtete, sich der Unter-
stütznng des Oberbefehlshabers der schwedischen Armee, des
Pfalzgrasen Carl Gustav, versicherte und die desinitive Her-
ausgabe der Unterpfalz erwirkte mit Ausnahme der Festnng
Frankenthal, welche noch von den Kaiserlichen unter denr
spanischen Commandanten Frangipani besetzt blieb. Am
7. October 1649 zog Carl Ludwig, wie die Schriftsteller
jener Zeit versichern, unter dem wehmüthigen Znjauchzen der
Bevölkerllng in die Hauptstadt Heidelberg ein. Das Land
befand sich damals in einem erschrecklichen Znstande. Die
Bevölkernnlg war auf den 50. Theil herabgesunken; die ehe-
lnals bliiheildell Dörfer bestanden jetzt aus wenigen ärinlichen
Lehmhütten; mif den Feldern wuchs Dorngestrüpp; die Wein-
berge lagen wüste da; Heidelberg lag zum Theil in Trümmern,
Mannheim war verwüstet, die Festungswerke geschleift. Hier
gab es Gelegenheit für einen ordnenden, schaffenden Geist,
mit den Greneln, den Schäden, den entsittlichenden Folgen
eines verderblichen Krieges aufzuräumen und Carl Ludwig
hat diese Aufgabe innerhalb weniger Jahre mit dem mög-
lichsten Erfolge gelöst.
Nachdem Carl Ludwig seinen Wahlspruch, den er auf die
zur Erinnerung an den Abschluß des westphälischen Friedens
geprägte Medaille setzen ließ — ssäcmäo non osäo — in