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Pülz, Andrea M.; Bühler, Birgit; Melcher, Michael; Schreiner, Manfred; Schwarcz, David Zsolt; Österreichische Akademie der Wissenschaften / Verlag [Mitarb.]
Byzantinische Kleinfunde aus Ephesos: ausgewählte Artefakte aus Metall, Bein und Glas (Band 18,1: Textband): Textband — Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, 2020

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https://doi.org/10.11588/diglit.51987#0367
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In Ephesos umfasst die materielle Kultur der byzantinischen Periode neben Körper- und Gewandschmuck magische
Artefakte und Kleinfunde mit liturgischem Hintergrund, Stempel, medizinische und kosmetische Instrumente,
Spielsteine, Waagen und Gewichte, Werkzeuge und Waffen sowie kleinteilige Ausstattungselemente. Mannigfaltig sind
auch die dafür verwendeten Materialien: Luxusgüter wurden aus Edelmetall und Elfenbein hergestellt, Körper- und
Gewandschmuck des Alltags hingegen meist aus Buntmetall und Glas gefertigt. Nicht immer leicht ist die Unterscheidung
zwischen profanem und sakralem Gebrauch der Gegenstände zu treffen, da Objekte mit christlichen Darstellungen und
Symbolen nicht zwangsläufig dem kirchlich/sakralen Bereich angehören mussten: Reliquien- und Anhängerkreuze etwa
können auch als Ausdruck der persönlichen Religiosität und privaten Frömmigkeit verstanden werden.
Die hier untersuchten ephesischen Kleinfunde zählen mehr als tausend Artefakte, die von unterschiedlichen Fundorten
und aus verschiedenen Kontexten der antiken Stadt und ihrer Umgebung kommen. Dank einer Kooperation mit dem
Ephesos Museum in Selçukwares möglich, auch Objekte, deren genaue Provenienz nicht bekannt ist, zu berücksichtigen,
wie auch byzantinische Artefakte, die bereits im ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhundert aus Ephesos in das
Kunsthistorische Museum nach Wien verbracht worden waren, einbezogen wurden. Damit bot sich die Möglichkeit zur
Darstellung des Materials einer gesamten Region, was besonders hinsichtlich großer Objektgruppen wie der Fingerringe,
Gürtelschnallen oder Kreuze von Relevanz ist: Deren Analyse erlaubte es, regionale Tendenzen und lokale Vorlieben der
Bevölkerung herauszuarbeiten und anderen gut dokumentierten Fundregionen gegenüberzustellen.
Erklärtes Ziel dieser Arbeit ist die möglichst vollständige Vorlage des Materials einschließlich einer kontextuellen Analyse.
Fragen nach der Herstellungstechnik und Materialzusammensetzung einzelner Objekte werden durch technologische
und materialanalytische Untersuchungen beantwortet. Die Ergebnisse dieser interdisziplinären Zusammenarbeit sind
ein weiterer Beitrag zu dem Verständnis der Kulturgeschichte von Ephesos in byzantinischer Zeit.

Andrea M. Pülz studierte Klassische Archäologie sowie Ur- und Frühgeschichte, Alte Geschichte und Geschichte in
Fächerkombination an der Universität Wien. Seit 1997 ist sie in Ephesos tätig und promovierte 2003 mit einer Arbeit über
die Goldappliken aus dem Artemision von Ephesos. Als langjährige wissenschaftliche Mitarbeiterin des Österreichischen
Archäologischen Instituts beinhaltet ihr Aufgabengebiet vor allem die Kleinfundbearbeitung, seit 2011 mit einem
Schwerpunkt auf der byzantinischen Epoche.

ISBN 978-3-7001-8132-3


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