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VIII GRAFFITI UND INSCHRIFTEN (Hans Taeuber)

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»Imperator Caesar Lucius Aurelius Verus Augustus, pontifex maximus, tribunicia potestate [.],
imperator V, consul III, Parthicus maximus, Armeniacus, Medicus, proconsul, pater patriae,
Ururenkel des Divus Nerva, Urenkel des Divus Traianus, Enkel des Divus Hadrianus, Sohn
des Divus Antoninus,... grüßt den Rat und das Volk der Ephesier. Nachdem ... geziemt es sich
... Ehrgeiz ...«
Brief des Lucius Verus an die Ephesier aus der Zeit zwischen dem Jahr 167 n. Chr. (3. Konsulat) und seinem
Tod Anfang 169 n. Chr. Lucius Verus hatte seit dem Partherkrieg enge Beziehungen zu Ephesos, wo er sein
Hauptquartier hatte und Lucilla ehelichte; wahrscheinlich haben sich die Ephesier aus diesem Grund von ihm
Vorteile erhofft. Der Gegenstand der Intervention ist leider nicht bekannt; man kann wegen des Terminus
cpiVovauda nur vermuten, dass sie - direkt oder indirekt - mit einem Rangstreit unter den Städten der Pro-
vinz Asia zu tun hat (vgl. IvE 1489/90). Es ist kaum anzunehmen, dass die Platte ursprünglich im Hanghaus
angebracht war, falls doch, kann es sich nur um eine Kopie eines offiziellen Schreibens gehandelt haben6.

IST 11 (Taf. 134-135)
Erh.: Basis aus weißem Marmor, links und rechts abgearbeitet
FO/FJ: »H2/40 im N-Teil Inschrift 114/80. Weihung an Kaiser Hadrian, der als Zeus Olympios und Ktistes
bezeichnet wird« (TB, 16.09.1980), 1980
Maße: H 85 cm, B 50 cm, D 31 cm, Bh 1,2-2,5 cm
AO: EM, InvNr. 4059, Depot-Nr. 2049
Lit.: Knibbe - Iplikcioglu, Neue Inschriften, 135 Nr. 143; AE 1983, 918

[Aya0]fj Tü/rp.-
[AbroKjparopi Katoapt
[Tpajiavcp Aöpiavq)
4 [SaßJaoTG) Tiarpi
Tiarpiöog Ati
OZupTiiq)
Kai o(D-
8 rfjpt
Kai Kriorr].

»Wohlgesinnte Tyche! Dem Imperator Caesar Traianus Hadrianus Augustus, pater patriae,
Zeus Olympios, dem Retter und Gründer«.
Vgl. IST 12.

6 Falls die Platte zur Ausstattung des Peristylhofes 38b gehört haben sollte, wäre sie bzw. ihr Inhalt durch die Nutzung dieses
Bereiches erklärbar, da hier neben einer Wohnfunktion an bestimmten Terminen Tiberius und Livia kultisch verehrt wurden; s.
dazu die Ausführungen bei Rathmayr, Kap. XXIII.2.1.1.
 
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