Ausstattung
5 POSITION UND VERTEILUNG DER GRAFFITI
Im Peristylhof 3 la und im Marmorsaal 31 finden sich (abgesehen von den Einritzungen auf den Marmorplatten) fast nur Graffiti, die aus
dem Oberstock stammen (Taf. 21). Auch sonst sind nur wenige Graffiti in situ erhalten, was vor allem bei den Nebenräumen eher unge-
wöhnlich ist. Eine Ausnahme stellt Raum 42 dar, wo auf der sonst kaum erhaltenen Dekoration der Phase II an die zwanzig Einritzungen
(durchwegs in der üblichen Höhe) getätigt wurden. Einige Texte und Bilder finden sich an unerwarteten Orten, so an der Brunnenwand
im Marmorsaal (GR 211 und 212), im Durchgang vom Apsidensaal 8 in den Raum 8b (GR 229) sowie an der Wand des Fischbeckens
in Raum 36a (GR 228), wo der enttäuschte Liebhaber beim Schreiben im Wasser gestanden haben muss (falls das Becken nicht gerade
geleert war).
6 AUSSAGEN ÜBER DIE VERWENDUNG DER RÄUME
Lediglich bei Raum 42 lassen die Graffiti den Schluss zu, dass der Raum (auch) für geschäftliche Zwecke benützt wurde. Große gemalte
Inschriften repräsentativen Charakters (GR 230-233) kamen auf Wandmalereifragmenten im Schutt von Raum 36b zu Tage1. Sie könnten
einerseits auf der Oberzonenmalerei des Korridors 36b aufgemalt gewesen sein, ebenso gut könnten die Wandmalereien mit den Inschrif-
ten aber auch von einem der darüber liegenden OG-Räume stammen. Eine repräsentative Verwendung hatte auch Raum 36, wie neben
anderen Ausstattungselementen auch durch die Statuen tragenden Epigramm-Basen (IST 2 und 3) unterstrichen wird2.
7 PROSOPOGRAPHIE
Als Eigentümer der WE 6 ab Phase II ist C. Flavius Furius Aptus anzusprechen, was aus den in situ befindlichen Steininschriften (IST 1
und 3) bereits bekannt war, aber durch die neuen Funde unterstrichen wird (GR 283, vgl. IKL 24). Konsulsnamen (GR 255 und 284)
rühren von den kaiserlichen Steinbrüchen her; ungewöhnlich ist eine Nennung des Kaisers (?) Commodus. Für die ephesische Prosopo-
graphie ist aus dem Material wenig zu gewinnen.
8 DATIERUNG
Die wesentlichste Aussage für die Datierung liefern die auf die Jahre 119 bzw. 121 datierten Marmorplatten (GR 255 und 284), die
zumindest die Ausstattung des Marmorsaales 31 zeitlich eng eingrenzen lassen. Ansonsten liefern die Graffiti keine chronologischen
Erkenntnisse, die über den bereits bekannten Befund hinausreichen.
9 KATALOG
9.1 Graffiti
Peristylhof 31a
Einzelfragmente
GR 196
(Taf. 103)
Ki 28
GR 197
(Taf. 103)
[—]PZ
Ki 24
Die Buchstaben sind ineinander geschrieben; mög-
lich wäre u. a. auch eine Lesung als lateinisches R mit
Kürzungsstrich.
Xpa[—]
1 Zur den Wandmalereien s. Zimmermann, Kap. XI.C.2.4.
2 Zu den auf diesen Basen aufgestellten Statuen s. Rathmayr, Kap. XIV.6.3.
332
5 POSITION UND VERTEILUNG DER GRAFFITI
Im Peristylhof 3 la und im Marmorsaal 31 finden sich (abgesehen von den Einritzungen auf den Marmorplatten) fast nur Graffiti, die aus
dem Oberstock stammen (Taf. 21). Auch sonst sind nur wenige Graffiti in situ erhalten, was vor allem bei den Nebenräumen eher unge-
wöhnlich ist. Eine Ausnahme stellt Raum 42 dar, wo auf der sonst kaum erhaltenen Dekoration der Phase II an die zwanzig Einritzungen
(durchwegs in der üblichen Höhe) getätigt wurden. Einige Texte und Bilder finden sich an unerwarteten Orten, so an der Brunnenwand
im Marmorsaal (GR 211 und 212), im Durchgang vom Apsidensaal 8 in den Raum 8b (GR 229) sowie an der Wand des Fischbeckens
in Raum 36a (GR 228), wo der enttäuschte Liebhaber beim Schreiben im Wasser gestanden haben muss (falls das Becken nicht gerade
geleert war).
6 AUSSAGEN ÜBER DIE VERWENDUNG DER RÄUME
Lediglich bei Raum 42 lassen die Graffiti den Schluss zu, dass der Raum (auch) für geschäftliche Zwecke benützt wurde. Große gemalte
Inschriften repräsentativen Charakters (GR 230-233) kamen auf Wandmalereifragmenten im Schutt von Raum 36b zu Tage1. Sie könnten
einerseits auf der Oberzonenmalerei des Korridors 36b aufgemalt gewesen sein, ebenso gut könnten die Wandmalereien mit den Inschrif-
ten aber auch von einem der darüber liegenden OG-Räume stammen. Eine repräsentative Verwendung hatte auch Raum 36, wie neben
anderen Ausstattungselementen auch durch die Statuen tragenden Epigramm-Basen (IST 2 und 3) unterstrichen wird2.
7 PROSOPOGRAPHIE
Als Eigentümer der WE 6 ab Phase II ist C. Flavius Furius Aptus anzusprechen, was aus den in situ befindlichen Steininschriften (IST 1
und 3) bereits bekannt war, aber durch die neuen Funde unterstrichen wird (GR 283, vgl. IKL 24). Konsulsnamen (GR 255 und 284)
rühren von den kaiserlichen Steinbrüchen her; ungewöhnlich ist eine Nennung des Kaisers (?) Commodus. Für die ephesische Prosopo-
graphie ist aus dem Material wenig zu gewinnen.
8 DATIERUNG
Die wesentlichste Aussage für die Datierung liefern die auf die Jahre 119 bzw. 121 datierten Marmorplatten (GR 255 und 284), die
zumindest die Ausstattung des Marmorsaales 31 zeitlich eng eingrenzen lassen. Ansonsten liefern die Graffiti keine chronologischen
Erkenntnisse, die über den bereits bekannten Befund hinausreichen.
9 KATALOG
9.1 Graffiti
Peristylhof 31a
Einzelfragmente
GR 196
(Taf. 103)
Ki 28
GR 197
(Taf. 103)
[—]PZ
Ki 24
Die Buchstaben sind ineinander geschrieben; mög-
lich wäre u. a. auch eine Lesung als lateinisches R mit
Kürzungsstrich.
Xpa[—]
1 Zur den Wandmalereien s. Zimmermann, Kap. XI.C.2.4.
2 Zu den auf diesen Basen aufgestellten Statuen s. Rathmayr, Kap. XIV.6.3.
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