Hochschule für Industrielle Formgestaltung [Hrsg.]: Kolloquium zu Fragen der Theorie und Methodik der Industriellen Formgestaltung (4.1980)

Fundament ist ja auch vorhanden, wie könnten wir sonst über-
haupt über unseren Gegenstand verhandeln. Es sind unsere kollek-
tiven, wenn auch jeweils individuell erlebten Erfahrungen im
Umgang mit unserem beruflichen und gesellschaftlichen Gegen-
stand; es ist der sich vollziehende Prozeß in der industriellen
Praxis.

Auch wenn dieses Fundament hier und da und an eigentlich sehr
vielen Stellen noch theoretisch befestigt, begradigt, erwei-
tert und überhaupt auch genutzt werden muß.

Es ist auch nicht so, daß an theoretisch und praktisch Trag-
fähigem nichts da wäre; es ist "nur" so, daß nicht alles schon
schwarz auf weiß getrost nach hause getragen werden kann, falls
das überhaupt als ein wünschenswerter Zustand anzusehen wäre.

Wir werden also hier und da auf fehlende Definitionen stoßen,
hundertfach bemerkte Widersprüche nicht nebenher ausräumen
können und hin und wieder festhalten müssen, daß zum einen und
anderen noch mehr erarbeitet werden muß.

Und das wäre auch der eigentliche Sinn dieses Kolloquiums:

Einen hinreichend relevanten Ouerschnitt der Problematik aufzu-
zeigen, Meinungen dazu auszutauschen und uns vielleicht, so
hoffen wir jedenfalls, zu weiteren intensiven Auseinander-
setzungen anregen zu lassen.

Horst Oehlke