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Hochschule für Industrielle Formgestaltung [Editor]
Kolloquium zu Fragen der Theorie und Methodik der Industriellen Formgestaltung — 4.1980

DOI article:
Andrich, Ursula: Beitrag zur Skalierung ästhetischer Urteile
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https://doi.org/10.11588/diglit.30596#0159
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Ursula Andrich

Beitrag zur Skalierung ästhetischer Urteile

Das Design erhält für die Qualität von Erzeugnissen eine immer
wichtigere Rolle.

Die Verbesserung der Qualität von Gebrauchsgegenständen , wobei
unter Qualität nicht nur eine rein technische Qualität , sondern
die ästhetische Qualität im umfassendsten Sinne des Wortes ver-
standen wird, ist eine entscheidende Aufgabe unserer Volkswirt-
schaft .

"Der Nutzer erwartet vom Produkt das sichere technische Funktio
nieren, die Haltbarkeit und Zuverlässigkeit . Er ist abpr erst
dann voll befriedigt, wenn sich das Produkt durch Design-Eigen-
schaften, wie schöne Form, gute Bedienmöglichkeit oder saubere
Verarbeitung auszeichnet." (Kelm)

In diesem Zusammenhang ist es notwendig, objektive Kriterien
zur Erfassung und Bewertung dieser Qualität und zur besseren
Urteilsfindung in Bezug auf die industrielle Formgestaltung
zu schaffen.

Diese Kriterien bilden die Grundlage, Unterschiede sowohl in
den Gegenständen selbst als auch in der subjektiven ästheti-
schen Bewertung sichtbar zu machen.

Unsere Aufgabe besteht in der Entwicklung eines Verfahrens, das
eine Bewertung von bestimmten Designobjekten nach einheitlichen
Gesichtspunkten erlaubt und dabei trotzdem dem subjektiven Ein-
druck genügend Raum läßt.

Ein solches Verfahren wäre ein wesentlicher Beitrag zur Objekti
vierung der Bewertung.

Eine Bewertung hat in jedem Falle eine hervorragende subjektive
Seite. Ein Gegenstand besitzt keinen Wert an sich, sondern der
Wert, den ein Objekt für einen Menschen besitzt, wird immer
gebrochen an subjektiven Vorstellungen, Maßstäben oder Soll-
werten, an denen der Beurteiler den speziellen Objektwert
relativiert. Unsere Aufgabe besteht deshalb auch nicht darin,
einen Maßstab für das absolut Schöne, das Ästhetische oder das
gestalterisch Gute an sich zu finden, sondern darin, Grundlagen
zu schaffen, die ein einheitliches Vorgehen bei der Beurteilung

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