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Hochschule für Industrielle Formgestaltung [Hrsg.]
Kolloquium zu Fragen der Theorie und Methodik der Industriellen Formgestaltung — 4.1980

DOI Artikel:
Frick, Rolf: Ausgewählte methodische Grundlagen der Bewertung von Sachverhalten im Gestaltungsprozeß
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https://doi.org/10.11588/diglit.30596#0121
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Zii a)

Die Festlegung der Bewertungskriterien richtet sich primär nach
dem Bewertungsgegenstand (dem Gestaltungsobjekt). Sekundär wird
die Kriteriumswahl durch die Bewertungssituation (Bewertungsziel,
Umstände wie Zeitfonds bzw. Bewertungskollektiv) beeinflußt.

Daraus ist ersichtlich, daß die Festlegung der Bewertungskriterien
in erster Linie ein fachwissenschaftliches bzw. gestaltungs-
theoretisches Problem und erst in zweiter Linie eine methodische
Fragestellung ist!

Trotzdem lassen sich unter methodischen Aspekten eine Reihe von
Hinweisen geben:

- Die Bewertungskriterien sind prinzipiell aus der präzisierten
Aufgabenstellung und aus dem Forderungsprogramm abzuleiten. De
detaillierter diese erarbeitet wurden, desto sicherer können
sie im Bewertungsschritt vollständig zusammengestellt werden.

- "Die Anzahl der Kriterien ist sinnvoll zu beschränken! Werden
zu wenige Kriterien einbezogen, so können wichtige Gesichts-
punkte bei der Auswahl unberücksichtigt bleiben und damit Fehl-
entscheidungen getroffen werden. Werden zuviele Kriterien ein-
bezogen, entsteht ein hoher Bewertungsaufwand und die Über-
sichtlichkeit nimmt ab" /4/.

- Die Kriterien sollten so exakt und eindeutig wie nur irgend
möglich definiert werden; sich nicht gegenseitig enthalten und
überschneiden bzw. nicht gegenläufig sein.^

Wird die zu berücksichtigende Menge von Bewertungskriterien
größer als etwa 20 - und das dürfte bei vielen Bewertungsgegen-
ständen innerhalb der gestalterischen Tätigkeit der Fall sein -
dann sollten diese zum übersichtlichen Aufbau der Bewertungsbasis
in Gruppen zusammengefaßt werden. Hierzu bietet sich die in /5/
vorgeschlagene Funktionsklassifizierung in
utilitäre (Leistungsaspekt)
faktibilitäre (Herstellungsaspekt)
operationale (Gebrauchsaspekt)

7) Ist diese Forderung in bestimmten Umfang nicht zu erfüllen,
dann gelten einige hier zusammengestellte Aussagen nicht und
die gesamte Bewertungsproblematik ist nur noch mit den
Mitteln der Polyoptimierung zu behandeln.

'H9
 
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