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Wittwer, Bernhard: Einige Nachweismöglichkeiten der Gefühle als Grundlage für Bewertungen
DOI Page / Citation link: https://doi.org/10.11588/diglit.30596#0171
Sie sind konzentrierter und intensiver, weil die Reize den
Erfahrungen gemäß entsprechend angelegt sind. Für einen bestimm-
ten Zustand des inneren Milieus müssen entsprechende Reize im
äußeren Milieu zur Gefühlsauslösung vorhanden sein. Das Ästhe-
tische ist bemnach in einem gesteigerten psychischen Geschehen
als Verbindungsglied zwischen beiden Milieus zu sehen. Aus der
Wirkung der verschiedenen Ursachen entstehen po-sitive oder
negative Anmutungsqualitäten mit einer besonderen Wirksamkeit.
Sie besteht in einem Vorziehen oder Ablehnen bestimmter Gegen-
stände. Für das Design ist dieser Sachverhalt von großer Be-
deutung. Die Designtätigkeit vereinigt in sich viele unter-
schiedliche Bemühungen, jedoch stets unter Beachtung einer
Dominanz ästhetischer Absichten.
2. Nachweismöglichkeiten der Gefühle
Eine Möglichkeit zur Untersuchung des Gefühls ist die häufig
verwendete, von W u n d t bezeichnete "Eindrucksmethode“.
Man läßt auf den f'enschen bestimmte Reize einwirken. Die
erlebten Gefühle werden anschließend beschrieben. In der
Psychologie wird dazu ein einfaches Verfahren verwendet. Ein
Gegenstand muß anhand einer grafischen siebenstufigen Skala
mit den Polen "gefällt mir gar nicht”, "gefällt mir sehr gut“
eingestuft werden. Der Beurteiler hat die Möglichkeit, zwischen
den Extrempositionen feinere Unterscheidungen vorzunehmen.
Der Mittelpol dient dazu, neutrale Gefühle zu kennzeichnen.
Durch diese Selbstbeobachtung besteht jedoch die Gefahr, daß
das zu beobachtende Gefühl durch die Absicht des Beobachters
oder durch das Beobachten selbst verändert wird. Hinzu kommen
Schwierigkeiten, die sich beim Auswerten dieser allgemeinen
Aussagen ergeben, die doch das einzige objektiv vorliegende
Material darstellen.
Ober dieses subjektive Verfahren mit seinen zahlreichen Fehler-
quellen soll die objektive "Ausdrucksmethode" hinweghelfen.
"Während die Analyse der Empfindungen und der aus ihnen hervor-
gehenden psychischen Gebilde auf die unmittelbare Anwendung,der
Eindrucksmethode angewiesen ist, kann sich daher die Untersu-
chung der ... Gefühle“, meint W u n d t , "sogar in mittel-
barer Weise dieser Methode bedienen. Dagegen eignet sich hierzu
Erfahrungen gemäß entsprechend angelegt sind. Für einen bestimm-
ten Zustand des inneren Milieus müssen entsprechende Reize im
äußeren Milieu zur Gefühlsauslösung vorhanden sein. Das Ästhe-
tische ist bemnach in einem gesteigerten psychischen Geschehen
als Verbindungsglied zwischen beiden Milieus zu sehen. Aus der
Wirkung der verschiedenen Ursachen entstehen po-sitive oder
negative Anmutungsqualitäten mit einer besonderen Wirksamkeit.
Sie besteht in einem Vorziehen oder Ablehnen bestimmter Gegen-
stände. Für das Design ist dieser Sachverhalt von großer Be-
deutung. Die Designtätigkeit vereinigt in sich viele unter-
schiedliche Bemühungen, jedoch stets unter Beachtung einer
Dominanz ästhetischer Absichten.
2. Nachweismöglichkeiten der Gefühle
Eine Möglichkeit zur Untersuchung des Gefühls ist die häufig
verwendete, von W u n d t bezeichnete "Eindrucksmethode“.
Man läßt auf den f'enschen bestimmte Reize einwirken. Die
erlebten Gefühle werden anschließend beschrieben. In der
Psychologie wird dazu ein einfaches Verfahren verwendet. Ein
Gegenstand muß anhand einer grafischen siebenstufigen Skala
mit den Polen "gefällt mir gar nicht”, "gefällt mir sehr gut“
eingestuft werden. Der Beurteiler hat die Möglichkeit, zwischen
den Extrempositionen feinere Unterscheidungen vorzunehmen.
Der Mittelpol dient dazu, neutrale Gefühle zu kennzeichnen.
Durch diese Selbstbeobachtung besteht jedoch die Gefahr, daß
das zu beobachtende Gefühl durch die Absicht des Beobachters
oder durch das Beobachten selbst verändert wird. Hinzu kommen
Schwierigkeiten, die sich beim Auswerten dieser allgemeinen
Aussagen ergeben, die doch das einzige objektiv vorliegende
Material darstellen.
Ober dieses subjektive Verfahren mit seinen zahlreichen Fehler-
quellen soll die objektive "Ausdrucksmethode" hinweghelfen.
"Während die Analyse der Empfindungen und der aus ihnen hervor-
gehenden psychischen Gebilde auf die unmittelbare Anwendung,der
Eindrucksmethode angewiesen ist, kann sich daher die Untersu-
chung der ... Gefühle“, meint W u n d t , "sogar in mittel-
barer Weise dieser Methode bedienen. Dagegen eignet sich hierzu