Hochschule für Industrielle Formgestaltung [Editor]: Kolloquium zu Fragen der Theorie und Methodik der Industriellen Formgestaltung (7 Teil 1.1983)

derzeitige Lage berücksichtigen, um die entsprechenden Mittel
zur Veränderung finden zu können. Das Sein und das Sollen hän-
gen eng zusammen. Unser Streben nach der Entfaltung und Ver-
wirklichung der sozialistischen Lebensweise wird nur in dem
Falle effektiv, wenn dieses Streben von der realen Lage aus-
geht, wenn die reale Lage nicht einfach verworfen wird, wenn
sie nicht metaphysisch, sondern dialektisch negiert wird.

Diese Peststellung ist auch für die Pormgestaltung, die die
räumlich-gegenständlichen Bedingungen der Lebensweise gestal-
tet, gültig. Der Kampf um die Verbreitung der gegenständlichen
Bedingungen der sozialistischen Lebensweise wird nur in dem
Ealle erfolgreich sein, wenn er sich nicht auf die Verurtei-
lung der kleinbürgerlichen Lebensweise und auf das Predigen
einer neuen Lebensweise beschränkt, sondern wenn die Pormge-
stalter in Kenntnis der realen Lebensweisebedingungen danach
streben, sie zu verändern.

Auf Grund dessen bin ich der Meinung, daß die Vermittlung einer
Lebensweise-, Kultur- und Geschmackssoziologie innerhalb des

Ausbildungsprozesses von Pormgestaltern eine größere Rolle
spielen sollte.

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Dr. Maria Eva Nagy

Magyar Iparmüveszeti Pöiskola

(Kunsthochschule Budapest)

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