Frankfurter Meß-Relation, das ist: halbjährliche Erzehlungen der neuesten Staats - und Welt-Geschichten (1770/1771)

Erster Haupt - Titul.
Von den Geschichten des Kayserlichen Hofes,
und den Erblanden dißseitS der Alpen.

WAchon etliche Franckfurter Meß - R-lation-s hatten nach einander bas UN,
schätzbare Glück, über höchst freudige Begebenheiten, als hohe Verlob-
nüße, und Vermählungen des Allerhöchst Kayserl. König!. Haußes, s»
zu Wien, mit äußerstem Pracht vollzogen worden , ihr innigstes Vergnügen,
wann Don mit keinen wohlrednerischen und schwülstigen hohen Worten großer
menschlichen Weißheit, doch auf unterthänigst treu gesinnte Art, an Tag zu l^DermäblunL
gen. Gegenwärtig, haben wir abermahl den Anfang unserer Blatter mit der^ Durä^
hohen Vermählung , und ehelichen Einsegnung der Durch!. Ertz-Herzogin Ma-^>,H7rwam
ria Antonia, mit des Dauphins König!. Hoheit zu machen. Mana Anto-
Vor derselben giengen gewöhnlicher maßen vorher, der ganz solenne Em-'
zug des Herrn Marquis Durfort Excell., außerordentlichen Bottschaffters Sr.^> *
Allerchrisilichsten Majest. des Königs von Franckreich und Navarra, am i5ten^
April Nachmittags, etwas nach 4. Uhr. Der Zug gieng aus dem Fürstlich- '
Schwartzenbergischen Garten-Pallasi vor dem Kärtner -Thor, in die Stadt, die-
ganze Kartner Straße herunter, über den Stock am Eisen - Platz , den Graben, ^Ag oes
durch das Pauler Thor, Bognergaße, über den Hof, Treyung, durch die Her-65M' ^^rk-
rengaße, bey den Augustinern vorbey, nach Sr. Excell. des Herrn Bottschaffters'"/"llrerv,
Wohnung in der Johannesgaße.
Montags am i6ten war bey Hof große Galla und Abends nach 5. Uhr,
erstlich bey Sr. Majest. dem Kayser, und hernach bey Ihrer Kayserl. König!.
Apostöl. Majest. die hohe, öffentliche und feyerliche Anwerbung, um Ihre Kö-Diehohe
mgl. Hoheit, die zu Ungarn und Böheim König!. Prinzeßin , E^-Hertzogin
Antonia, zur Gemahlin des König!. Französischen Prmzens, Dauphins, worauf
ein Ball - Quaare folgte.
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